Ist die Apple Watch eine Gefahr für Luxusuhrenmarken wie Rolex, Omega, IWC und Co.?
Nein, es sind zwei völlig unterschiedliche Produkte und weder die Apple Uhr noch eine Rolex Daytona werden gekauft um die Zeit abzulesen.
Apple Produkte kauft man aus vielen Gründen; ihre Funktionen sind angeblich intuitiv verständlich, die Programme bieten vor allem im Kreativbereich unerreichtes Potential, ihr cooles minimalistisches Design etc. Man kauft einen Mac, ein iPhone oder die Apple Watch aus vielen Gründen, aber nicht wirklich um zu telefonieren oder die Uhrzeit abzulesen.
Ähnlich und doch anders verhält es sich mit Taucheruhren von Rolex und Chronographen von Omega. Viele kaufen die hochwertigen Zeitmesser als Statussymbol oder weil man die Tradition und die aufwendige Handarbeit zu schätzen weiß oder auch um einen bedeutenden Moment im Leben zu feiern u. ä. Nur wenige kaufen sich eine teure Uhr um zu wissen, wie spät es ist.
Die Apple Watch ist ein neues technisches Gadget mit vielen Funktionen und vielleicht die aktuell gelungenste Smartwatch auf dem Markt. Folgende Szenen sind aber damit kaum vorstellbar:
Dass jemand in 5, 10 oder gar in 20 Jahren bewundernde Blicke erntet und Komplimente bekommt, dass die Vintage Apple Watch ja genauso gut aussieht wie aktuelle Modelle und noch so gut funktioniert wie am ersten Tag. Oder dass sich der Sohn oder die Tochter freuen, wenn sie zum Studienabschluss die alte original Apple Watch des Vaters geschenkt bekommen…
Bei einer Rolex GMT Master, einer IWC Portugieser oder einer Omega Speedmaster stehen die Chancen dafür wesentlich besser.
Für eine bessere Übersichtlichkeit hier eine (nicht ganz objektive) Zusammenstellung der Pro- und Contra-Punkte der Apple Watch.
Pro:
– Sie kann die Zeit anzeigen (wie jede Uhr seit ein paar 100 Jahren).
– Sie kann Schritte zählen, den Puls messen, Trainingsstatistiken anlegen (wie andere Pulsuhren und Smartwatches schon seit einigen Jahren).
– Sie bietet „Neue Arten in Kontakt zu bleiben“, das heißt, neben einem altmodischen Anruf oder einer gewöhnlichen Nachricht kann man seine Freunde per individuell wählbarer Vibration antippen und ihnen so etwas mitteilen (sozusagen die Morsezeichen von Apple).
– Es gibt sie in drei unterschiedlichen Kollektionen für fast jeden Stil und Geldbeutel, das günstigste Modell Sport aus Aluminium, das mittlere Standardmodell aus Edelstahl und das teuerste Modell Edition in Gelb- oder Roségold (allerdings gibt es auch fast jede Luxusuhr in verschiedenen Materialien und mit unterschiedlichen Armbändern).
Contra:
– Im normalen Produktzyklus von Apple ist die Uhr in ca. 2 Jahren veraltet.
– Sie bietet nur 18 Stunden Akkulaufzeit und das bei durchschnittlicher Nutzung der Apps. Im Vergleich zu 8 Tagen Gangreserve bei bestimmten IWC- und Panerai-Modellen, 14 Tagen bei einem Vacheron Constantin Tourbillon oder gar 31 Tagen einer Lange & Söhne Uhr.
– Ein weiterer Vergleich zu dem gleichen Thema: Rolex verwendete 1931 zum ersten Mal einen automatischen Aufzug und die Bezeichnung „Perpetual“ auf dem Zifferblatt da durch die natürlichen Bewegungen des Arms Energie für die Ewigkeit generiert werden kann.
– Der Goldanteil der Luxusmodelle ist vom Volumen her verringert worden, um das Gold härter und kratzfester zu machen.
– Man sollte nicht in die Nähe eines Swimmingpools kommen! „Die Apple Watch ist wassergeschützt, aber nicht wasserfest. Das heißt, du kannst die Apple Watch zum Beispiel beim Training, im Regen oder beim Händewaschen tragen und verwenden, aber ein Eintauchen der Apple Watch in Wasser ist nicht zu empfehlen“ Quelle: Apple
– Der Akku hat laut Techcrunch eine voraussichtliche Lebenszeit von 3 Jahren, bevor er durch Apple ausgetauscht werden muss (Kosten unbekannt).
– Um alle Funktionen nutzen zu können, muss das iPhone in der Nähe sein, die Apple Watch ist mehr ein Extra zum iPhone als eigenständiges Tool.
Da die Apple Watch in ihren Luxusausführungen aus Gold von 11.000 bis 18.000 € kostet, stellen wir hier ein paar der besten Alternativen vor:
