19.08.2016
 3 Minuten

Uhren mit Tiefenmesser

Von Bert Buijsrogge

In den 90ern, als ich noch ein Teenager war, habe ich während eines Urlaubs auf Curaçao einen Tauchkurs gemacht. Innerhalb weniger Wochen machte ich an der Wederfoort-Tauchschule, die es immer noch gibt, meinen PADI-Open-Water-Diver-Tauchschein. Ein Teil des Kurses fand im Wasser statt und bestand aus Tauchgängen zu verschiedenen Tiefen. Während des anderen, theoretischen Teils wälzten wir Bücher, was mir noch nie besonders lag. Doch wie so oft stellte es sich als unverzichtbar heraus.

Eine Frage von Leben und Tod

Mit als Erstes lernten wir, welche Wirkung Druckluft unter Wasser hat. Die Luft, die wir tagtäglich atmen, besteht ungefähr zu 21 % aus Sauerstoff und zu 79 % aus Stickstoff. Das Gleiche gilt für die Druckluft, die man beim Tauchen dabeihat. Unter Wasser beeinflusst jedoch der Druck, wie unser Körper diese Gase aufnimmt. Je tiefer man taucht, umso mehr Stickstoff gelangt in den Körper. An Land hat das keinerlei Auswirkungen, beim Tauchen führt jedoch der Druck dazu, dass sich der Stickstoff im Körper ansammelt, was ab einer gewissen Menge gefährlich werden kann.

Um das zu vermeiden, gibt es Richtlinien und Tabellen für sicheres Tauchen. Anhand dieser lässt sich ermitteln, wie lange man, auch bei mehreren Tauchgängen nacheinander, sicher unter Wasser bleiben kann. Im Tauchkurs lernt man unter anderem, wie man diese Tabellen richtig liest. Für Spezialtauchgänge werden spezielle Gasmischungen verwendet, um zu verhindern, dass der Körper zu viel Stickstoff aufnimmt.

Es ist beim Tauchen also lebenswichtig, die Tiefe und Dauer des Tauchgangs messen zu können. Nur so lässt sich die Dekompressionskrankheit vermeiden, d. h. die zu schnelle Freisetzung des im Körper angesammelten Stickstoffs, was dazu führt, dass sich Bläschen im Gewebe und im Blut bilden. Natürlich haben Taucher in der Regel die entsprechende Ausrüstung, doch es ist ziemlich cool, diese wichtigen Funktionen zusätzlich am Handgelenk zu tragen, sei es auch nur zur Absicherung.

Wir haben drei mechanische Uhren mit voll funktionsfähigem Tiefenmesser ausgewählt, die Sie vielleicht auf Ihrem nächsten Tauchabenteuer begleiten könnten.

IWC Schaffhausen Aquatimer Deep Three

Die IWC Aquatimer Deep Three aus leichtem Titan ist die dritte Generation der IWC-Taucheruhren mit mechanischem Tiefenmesser und bietet eine Reihe von Anzeigen, wie aktuelle Tiefe, Maximaltiefe und verstrichene Tauchzeit. Für einen sicheren Tauchgang sind diese Funktionen unerlässlich. IWC Schaffhausen hat für sie einen speziellen Mechanismus entwickelt, der über ein Hebelwerk funktioniert, das von einer Membran gesteuert wird, die wiederum auf den Wasserdruck reagiert. Der Maximaltiefenanzeiger kann mit einem Drücker zurückgesetzt werden.

Wie die anderen Taucheruhren auch hat die IWC einen Gehäusedurchmesser von 46 mm und eine Tiefenanzeige bis 50 m. Ihre Wasserdichtigkeit bis 10 bar sollte für Hobbytaucher ausreichen, ist aber für eine professionelle Taucheruhr nicht genug. Die IWC hat ein mechanisches Automatikwerk mit 42 Stunden Gangreserve.

Jaeger-LeCoultre Master Compressor Diving Pro Geographic

Die Taucheruhr Master Compressor von Jaeger-LeCoultre hat ebenfalls ein Titangehäuse. Sie ist bis 30 bar wasserdicht und liegt damit, was die Tiefe anbelangt, zwischen der IWC und der Oris, übertrifft diese aber bei der Gangreserve, die bei voll aufgezogenem Werk 48 Stunden beträgt.

Ihr Tiefenmesser ist wie der der IWC mechanisch und funktioniert bis zu einer Tauchtiefe von 80 m. Ein Zeiger gibt die aktuelle Tiefe an. Zusätzlich zur Zeit- und Tiefenanzeige bietet diese Taucheruhr eine GMT-Funktion (zweite Zeitzone), was besonders für die Weltenbummler unter den Tauchern praktisch ist. Mit fast 20 mm ist die Jaeger-LeCoultre die dickste in diesem Vergleich.

Oris Aquis Depth Gauge

Die Oris Aquis Depth Gauge bietet eine interessante Konstruktion und misst den Druck auf einzigartige Weise. Rund ums Zifferblatt ist eine Rille ins Deckglas eingefräst, in die Wasser eindringen kann. Mit zunehmender Tiefe steigt der Wasserdruck. Folglich dringt immer mehr Wasser ins Glas ein, wobei es die vorhandene Luft zusammendrückt und die aktuelle Tiefe anzeigt. Diese Konstruktion ist einmalig und Rezensionen im Internet zufolge auch recht genau.

Das Edelstahlgehäuse dieser Oris misst insgesamt 46 mm und ist bis 50 bar wasserdicht. Die Uhr ist erhältlich mit einem Armband aus Edelstahl einem Kautschukarmband mit einer Faltschließe und einer Taucherverlängerung. Das Automatikwerk hat eine Gangreserve von 38 Stunden.

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Über den Autor

Bert Buijsrogge

Ich arbeitete 15 Jahre in der Immobilienbranche. In den letzten Jahren habe ich meine Leidenschaft für Uhren und Fotografie dann zum Beruf gemacht. Ich habe mich …

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