Bulgari Uhren

Als der griechische Silberschmied Sotirios Voulgaris (ital. Sotirio Bulgari) im Jahr 1881 in Rom sein erstes Geschäft für Goldschmuck und Antiquitäten eröffnete, konnte er nicht ahnen, dass sein Unternehmen einst zu einem der Größten in der Luxusgüterbranche aufsteigen würde. Seit 1980 gehört auch eine eigene Uhrensparte mit Sitz in der Schweiz dazu, die seither einige aufsehenerregende Zeitmesser auf den Markt gebracht hat.

Die Uhren verbinden italienisches Design mit Schweizer Präzision. Bulgari verwendete dazu lange Zeit Werke von Zulieferern, wie beispielsweise das Zenith El Primero in der Velocissimo. Seit einigen Jahrzehnten kommen jedoch fast ausschließlich Manufakturkaliber zum Einsatz, die sich durch eine besonders flache Bauweise auszeichnen. So gehört das Werk der Octo Finissimo Tourbillon mit 1,95 mm Höhe zu den flachsten Uhrwerken mit fliegendem Tourbillon weltweit. Auch die Octo Finissimo Minute Repeater oder die Octo Finissimo Chrono GMT gehören zu den flachsten ihrer Art.

Das Design der Uhren ist geprägt von italienischem Chic. Seit dem Jahr 2000 fließen auch viele Design-Ideen des berühmten Uhrendesigners Gérald Genta in die Gestaltung der Uhren von Bulgari ein, denn die Italiener hatten Gentas Firma kurz zuvor übernommen. Vor allem in der Kollektion Octo, aber auch in einigen Modellen der Reihe Bulgari Bulgari sind Anleihen bei Gentas ikonischen Designs erkennbar.

Für die Gehäuse nutzt der Hersteller neben Edelstahl und Gold auch Materialien wie Titan oder Keramik. Bei den Werken geht Bulgari ebenfalls mit der Zeit und verwendet beispielsweise hochmoderne Silizium-Hemmungen.

Die Kollektion Octo bietet die größte Auswahl im gesamten Programm von Bulgari. Gemeinsames Merkmal aller Uhren dieser Reihe sind das namensgebende achteckige Zifferblatt, eine abgeflachte, runde Lünette sowie das besonders flache, ebenfalls achteckige und mit zahlreichen Facetten versehene Gehäuse.

Den preislichen Einstieg in die Serie bildet die Octo Roma. Die Drei-Zeiger-Uhr misst 41 mm im Durchmesser und wird vom Manufakturkaliber BVL 191 Solotempo angetrieben. Wie bei allen Octo-Modellen ist auch das Zifferblatt der Roma sehr spartanisch gestaltet: Aufgesetzte Strichindizes markieren die Stunden, lediglich die 6 und die 12 sind als arabische Ziffern ausgeführt. Bei 3 Uhr finden Sie zudem ein Datumsfenster. Edelstahl-Modelle mit Lederarmband bekommen Sie bereits ab ca. 4.100 EUR. Für Uhren aus Roségold steigt der Preis auf etwa 13.000 EUR.

Flach, flacher am flachsten lautet das Motto bei der Octo Finissimo. Die Finissimo Automatic ist beispielsweise keine 6 mm hoch. Das liegt vor allem an dem nur 2,23 mm hohen Automatikkaliber BVL138, das die Uhren mit einer kleinen Sekunde bei 7 Uhr und einer Gangreserve von 60 Stunden versorgt. Das Gehäuse ist 40 mm groß und wirkt dank zusätzlich angebrachter Facetten etwas futuristischer als das der Roma. Zu haben ist die Octo Automatic in Ausführungen aus Edelstahl, Roségold, Titan oder Keramik. Planen Sie hier mit Preisen zwischen 7.000 EUR für Uhren aus Edelstahl und ca. 36.000 EUR für Modelle mit Roségold-Gehäuse.

Die Stars der Kollektion sind jedoch die komplizierten Modelle wie die Octo Finissimo Tourbillon mit fliegendem Tourbillon, die Finissimo Chrono GMT mit zweiter Zeitzone und Chronograph oder die mit einer Minutenrepetition ausgestattete Finissimo Minute Repeater. Trotz ihrer aufwendigen Komplikationen sind auch diese Uhren extrem flach. Selbst die Chrono GMT und die Minute Repeater sind keine 7 mm hoch. So viel Luxus hat allerdings auch seinen Preis. So sollten Sie z. B. für einen Titan-Chronographen ca. 13.000 EUR einplanen, wünschen Sie hingegen ein Modell mit Tourbillon und Platingehäuse, müssen Sie etwa 160.000 EUR bereithalten.

Auffälligstes Merkmal der Kollektion Bulgari Bulgari ist die breite, runde Lünette, auf der in römischen Buchstaben der Name der Reihe zu lesen ist. Durch ihre runde Form wirken die Uhren klassischer als ihre Octo-Schwestern. Die arabischen Ziffern bei 6 und 12 sowie die Strichindizes teilen sich beide Serien jedoch.

Neben der Form unterscheidet sich die Bulgari Bulgari in einem weiteren Punkt von der Octo: Es gibt sie sowohl in Größen für Damen wie für Herren. In den Lady-Varianten mit 23 mm und 33 mm Durchmesser arbeiten meist Quarzwerke. Zudem sind die Zifferblätter häufig mit Diamanten verziert und die Krone trägt einen Edelstein im Cabochonschliff. Damenmodelle mit Automatikkaliber sind meist 37 mm groß. Hier haben Sie die Wahl zwischen klassischen Drei-Zieger-Uhren und Modellen mit fliegendem Tourbillon.

Einfach gestaltete Edelstahluhren mit Quarzkaliber können Sie bereits ab etwa 1.800 EUR kaufen. Kommen Diamanten ins Spiel, klettert der Preis auf ca. 7.500 EUR. Die Preise für Damenuhren mit automatischem Kaliber starten bei etwa 3.500 EUR und reichen bei besonders aufwendig verzierten Exemplaren bis zu 22.500 EUR.

Die Herren-Variante der Bulgari Bulgari hat einen Durchmesser von 41 mm. Bulgari bietet die Uhr in einer Version mit drei Zeigern und dem Solotempo-Kaliber BVL 191 sowie mit Tourbillon und dem Kaliber BVL 263 an. Die Drei-Zeiger-Modelle bestehen aus Edelstahl, Roségold oder einer Bicolor-Variante aus beiden Materialien. Halten Sie hier zwischen 3.600 EUR und 3.900 EUR bereit. Bei den Tourbillon-Modellen können Sie zwischen Rosé- und Weißgold wählen. Diese Uhren sind recht rar und entsprechend teuer: Der Preis liegt bei etwa 75.000 EUR.

Die Diagono gehörte bis ca. 2017 zum Programm von Bulgari. Sie ist die sportliche Schwester der Bulgari Bulgari und besitzt die gleiche breite Lünette mit dem doppelten Namensschriftzug. Auch das Zifferblatt hat das unverkennbare Bulgari-Design. Die ins Gehäuse integrierten Bandanstöße und der Kronenschutz machen die Diagono jedoch zu einer echten Sportuhr. Passend dazu kommt bei den meisten Modellen Edelstahl als Gehäusematerial zum Einsatz, wobei die Lünette bei einigen Ausführungen aus Roségold gefertigt ist. Die Diagono Magnesium bildet hier eine Ausnahme. Ihr Gehäuse besteht aus Magnesium und dem temperaturunabhängigen Kunststoff PEEK (Polyetheretherketon), der auch in der Luft- und Raumfahrt genutzt wird.

Sie können die Diagono als Drei-Zeiger-Uhr oder als Chronograph bekommen. Die Varianten mit drei Zeigern treibt meist das Manufakturkaliber BVL 191 Solotempo an. Sie sind in Größen von 38 mm bis 41 mm verfügbar. Die Preisspanne reicht hier je nach Ausführung und Material von etwa 1.000 EUR bis 3.500 EUR.

In den 42 mm großen Chronographen ticken entweder ETA-Werke wie das 2892-A2 oder – wie im Falle der Diagono Velocissimo – das El Primero von Zenith. Planen Sie für eine solche Uhr eine Summe von 1.300 EUR bis etwa 4.000 EUR ein.

Mit der Diagono Scuba bietet die Reihe auch eine echte Taucheruhr. Sie ist bis 300 m (30 bar) gegen eindringendes Wasser geschützt und besitzt eine griffige, einseitig drehbare Taucherlünette. Krone und Drücker sind zudem verschraubt. Zu haben ist die Uhr als Drei-Zeiger-Variante, Chronograph sowie als Uhr mit zweiter Zeitzone – jeweils in Ausführungen aus Edelstahl, Roségold oder Bicolor. Die Preise starten bei ca. 1.500 EUR für einfache Drei-Zeiger-Uhren und reichen bis zu 10.000 EUR und mehr für Chronographen aus Gold.

In den Kollektionen Serpenti und High Jewellery spielt Bulgari seine ganze Erfahrung als Hersteller von Luxusschmuck aus. Die Serpenti ist – der Name deutet es bereits an – in ihrem Design von Schlangen inspiriert. So hat das tropfenförmige Gehäuse eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Kopf der geschuppten Kriechtiere, und das Band schmiegt sich wie eine Schlange in bis zu fünf Windungen um den Arm seiner Trägerin. Die Uhren sind meist aus Weiß-, Rosé- oder Gelbgold gefertigt, es gibt aber auch Edelstahl-Modelle. Häufig zieren Diamanten die Lünette und das Zifferblatt. Für die Zeitanzeige ist ein Quarzwerk zuständig.

Je nachdem, für welches Material Sie sich entscheiden und wie viele Windungen das Armband hat, kostet eine Serpenti zwischen 4.400 EUR und etwa 30.000 EUR.

In der Kollektion High Jewellery verwandelt Bulgari die Serpenti endgültig in Schmuckstücke. Es kommt ausschließlich Rosé-, Gelb- oder Weißgold zum Einsatz, das anschließend kunstvoll mit unzähligen Diamanten, Rubinen, Smaragden und anderen Edelsteinen verziert wird. Die eigentlichen Uhren mit ihren Quarzwerken sind bei einigen Exemplaren als sogenannte Secret Watch ausgeführt. Sie befinden sich meist versteckt im Kopf der Schlange, der sich auf- und zuklappen lässt.

Besonders aufwendig gestaltete Exemplare kosten 120.000 EUR und mehr. Müssen es nicht ganz so viele Juwelen sein, bekommen Sie einfachere Ausführungen aber auch schon ab ca. 35.000 EUR.

Der griechische Silberschmied Sotirios Voulgaris gründete Bulgari im Jahr 1884 in Rom. Bereits drei Jahre zuvor hatte er mehrere Schmuck- und Antiquitätengeschäfte in der Ewigen Stadt eröffnet. Zunächst firmierte der Laden unter dem Namen „Old Curiosity Shop” und bot bis in die 1930er-Jahre meist Schmuck im Art-déco-Stil an.

In den 1950er- und 60er-Jahren entdeckten dann Hollywood-Größen wie Liz Taylor, Clarke Gable, Gary Cooper, Audrey Hepburn oder Sophia Loren die Marke und verhalfen ihr zu ihrem internationalen Durchbruch. Mitte der 1970er-Jahre hatte Bulgari bereits Geschäfte in New York, Paris und Monte-Carlo.

Mit der Gründung der Bulgari Haute Horlogerie SA im Schweizer Neuenburg im Jahr 1980 etablierte sich Bulgari auch als ernstzunehmender Hersteller von Luxusuhren. Dieser Anspruch wurde im Jahr 2000 mit dem Kauf der Marke Gérald Genta noch einmal bekräftigt. Seit dem Jahr 2011 ist Bulgari Teil des Luxusgüter-Giganten LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE.