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Chrono24 Magazin: Wissenswertes aus der Uhrenwelt
Limitierte Uhren im Fokus: IWC Pilot’s Chronograph Edition Racing Green IW377726
Die International Watch Company (IWC) legte mit der Pilot‘s Chronograph Edition Racing Green im Jahr 2019 eine limitierte Fliegeruhr mit grünem Zifferblatt als Hommage an die berühmten Pilot’s-Uhren auf. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte zu dieser Uhr.
IWC: Tradition aus Schaffhausen
IWC Schaffhausen gehört zu den bekanntesten Uhrenherstellern weltweit. Besonderen Kultstatus genießen die Fliegeruhren. Mit Kollektionen wie der Portugieser demonstriert die Luxusuhrenmanufaktur aber auch ihre Fähigkeiten in der Haute Horlogerie.
Luxusuhren für jede Gelegenheit
Der traditionsreiche Schweizer Luxusuhrenhersteller International Watch Company – kurz IWC– zählt ohne Zweifel zu den ganz Großen der Uhrenbranche. Weltweit bekannt machten die Schaffhauser Firma vor allem ihre Pilot’s Watches, die seit Mitte der 1930er-Jahre fest zum IWC-Programm gehören. Sie alle genießen Kultstatus – von der Spezialuhr für Flieger aus dem Jahr 1936 über die legendäre IWC Mark 11 bis hin zu modernen Modellreihen wie der Spitfire oder der Top Gun.
Doch auch Dresswatch-Serien wie die Portugieser, die Portofino und die Da Vinci entwickelten sich zu absoluten Klassikern und begeistern Uhrenfans auf der ganzen Welt. Gleiches gilt für die Kollektionen Ingenieur und Aquatimer. Auch sie tragen dazu bei, dass IWC Schaffhausen einen so ausgezeichneten Ruf genießt.
IWC verbindet in allen Modellreihen traditionelles Design mit modernen Stilelementen. Dies gelingt den Ingenieuren unter anderem dadurch, dass sie Keramik, Bronze oder Titan für die Gehäuse verwenden. Bei der Taucheruhr Aquatimer stellt das Unternehmen seine Innovationskraft mit einem Außen-Innen-Drehring unter Beweis. Zudem sind für IWC präzise Werke selbstverständlich. Überwiegend verwenden die IWC-Uhrmacher heute Manufakturkaliber. Alternativ bietet der Hersteller aber auch Uhren mit Werken der Schweizer Rohwerkelieferanten ETA oder Sellita an, die in der Regel veredelt und feinreguliert sind.
5 Gründe für den Kauf einer Uhr von IWC
- Schweizer Manufaktur mit großer Tradition seit 1868
- Kultmodelle wie die Pilot’s Watch, Portugieser oder Da Vinci
- Erstklassige Verarbeitung bei Kalibern und Gehäusen
- Materialien wie Edelstahl, Gold, Titan, Keramik oder Bronze
- Tool- und Dresswatches für Damen und Herren
Preisübersicht zu Uhren von IWC
Modell / Ref.-Nr. | Preis (ca.) | Merkmale |
Portugieser Grande Complication / IW377601 | 170.000 EUR | 20 Komplikationen, Platingehäuse |
Da Vinci Perpetual Calendar Chronograph / IW392101 | 38.000 EUR | Ewiger Kalender, Chronograph, Mondphase, Goldgehäuse |
Aquatimer Chronograph Charles Darwin / IW379503 | 9.600 EUR | Chronograph, Bronzegehäuse |
Big Pilot’s Watch / IW500401 | 7.700 EUR | Gangreserveanzeige, Datum, Edelstahlgehäuse |
Portugieser Chronograph / IW371604 | 7.600 EUR | Chronograph, Edelstahlgehäuse |
Pilot’s Watch Automatic 36 / IW324001 | 3.400 EUR | Datum, Edelstahlgehäuse |
Was kostet eine Uhr von IWC Schaffhausen?
Die Preise für Uhren von IWC reichen von wenigen Hundert Euro für Vintage-Zeitmesser aus den 1960er- und 70er-Jahren bis zu 170.000 EUR und mehr für besonders aufwendige und rare Exemplare. Ein Beispiel für eine solche Uhr ist die Portugieser Grande Complication mit ihren 20 Komplikationen.
Toolwatches wie die Fliegeruhren der Kollektion Pilot’s Watch oder die Taucheruhren der Aquatimer-Serie kosten im Schnitt zwischen 3.300 EUR und 10.000 EUR. Auch die amagnetische Ingenieur finden Sie in diesem Preisbereich.
Dresswatch-Ikonen wie die Portugieser, Da Vinci oder die Portofino, die häufig aus Gold oder Platin bestehen, können Sie zu Preisen zwischen 6.000 EUR und 60.000 EUR kaufen.
IWC-Fliegeruhren im Detail
Die Fliegeruhren-Kollektion Pilot’s Watches ist die mit Abstand größte des gesamten IWC-Programms. Die Uhren zeichnen sich durch ein sehr aufgeräumtes Zifferblattdesign aus, welches auch als „Baumuster A“ bekannt ist. Hauptmerkmale dieser Zifferblätter sind das Fliegerdreieck bei 12 Uhr, schnörkellose arabische Ziffern, schmale Balkenindizes sowie breite Schwertzeiger.
Besonders die Modelle der Reihe Big Pilot’s Watch, die es in Größen von 43 mm und 46 mm gibt, versteht IWC als direkte Nachfolger der alten Klassiker aus den 1940er-Jahren. Ähnliches gilt für die Uhren der Mark- und Spitfire-Reihen. Diese unterscheiden sich von der Big Pilot vor allem durch ihre moderaten Durchmesser von 36 mm bis 40 mm.
Neben den verschiedenen Größen haben Sie die Wahl aus unterschiedlichen Materialien wie Edelstahl, Titan, Bronze oder Gold. Sie können sich zudem zwischen Drei-Zeiger-Uhren, Chronographen sowie Uhren mit zweiter Zeitzone oder Ewigem Kalender entscheiden. Für den Antrieb zeichnen bei aktuellen Modellen Manufakturkaliber verantwortlich. Sie finden auf dem Chrono24 Marktplatz jedoch auch ältere Modelle, bei denen Uhrwerke der ETA oder Sellita den Takt vorgeben.
Top Gun aus Ceratanium und Keramik
Die IWC-Fliegeruhren der Reihe Top Gun geben sich besonders modern. Das Zifferblattdesign entspricht zwar weitgehend dem der Schwestermodelle, doch setzen die Schweizer in dieser Linie beim Gehäuse konsequent auf Keramik sowie die Speziallegierung Ceratanium, die die Eigenschaften von Titan und Keramik in sich vereint. Die Uhren der Top Gun-Kollektion schimmern meist in einem matten schwarz. Inzwischen gibt es jedoch eine ganze Reihe von Ausnahmen. So kommen die Uhren der Reihe Top Gun Mojave Desert in einem sandigen Beige daher. Die Edition Lake Tahoe verfügt hingegen über ein weißes Gehäuse, die Edition Woodland über ein dunkelgrünes und die Top Gun Oceana über ein dunkelblaues.
Zu haben sind Top Gun-Modelle mit drei Zeigern, als Standardchronograph oder Chronograph mit Schleppzeigerfunktion. Uhren mit Ewigem Kalender oder Weltzeitfunktion gehören ebenfalls zur Kollektion.
Besondere Editionen
IWC gibt regelmäßig limitierte Auflagen der Fliegeruhr zu Ehren des Piloten und Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry heraus. Die Edition „Le Petit Prince“ zeichnet sich durch blaue Sonnenschliffzifferblätter aus. Die Uhren der Edition Saint-Exupéry besitzen hingegen ein braunes Blatt in Sonnenschliffoptik. In beiden Fällen sind die Uhren meist besonders aufwendig verarbeitet und bestehen häufig aus Gold oder Platin.
Als Partner des Formel-1-Teams Mercedes-AMG Petronas legt IWC ebenfalls regelmäßig Sondereditionen der Pilot’s Watches auf. Meist handelt es sich dabei um Chronographen, die mit einem Gehäuse aus Carbonfaser ausgestattet oder in den Farben des Rennstalls gehalten sind.
Portugieser: edel und kompliziert
Ganz im Zeichen klassischer Eleganz steht die Kollektion Portugieser. Die Wurzeln der Portugieser reichen zurück bis in die 1930er-Jahre. Damals gaben zwei portugiesische Kaufleute bei IWC eine Armbanduhr in Auftrag, in der ein möglichst präzises Taschenuhrwerk arbeiten sollte. Dieses Erbe ist bis heute an den recht großen Gehäusen zu erkennen, die Durchmesser von 42 mm bis 44 mm aufweisen.
Die Portugieser gehört neben den Pilot’s Watches zu den erfolgreichsten Kollektionen der Manufaktur aus Schaffhausen. Sie bietet feinste Verarbeitung, edle Materialien wie Gold und Platin sowie Manufakturkaliber mit ausgefeilten Komplikationen. Das reicht von der Chronographenfunktion und dem Ewigen Kalender über die Minutenrepetition und das Tourbillon bis zur Grande Complication, die 20 Funktionen in sich vereint. IWC stellte 2024 mit der Eternal Calendar ein Portugieser-Modell vor, dessen Kalenderfunktionen nur alle 400 Jahre korrigiert werden müssen – vorausgesetzt natürlich, dass die Uhr während dieser Zeit regelmäßig mit Energie versorgt wird und nicht stehen bleibt.
Portofino – die perfekte Dresswatch
Die Uhren der Kollektion Portofino haben die IWC-Designer etwas zurückhaltender gestaltet. Sie verströmen eine schlichte Eleganz, die sie zu perfekten Dresswatches für jede Gelegenheit macht. Die Reihe umfasst klassische Drei-Zeiger-Uhren, Chronographen, Exemplare mit Mondphasen- und Gangreserveanzeige sowie Tourbillon-Uhren.
IWC stattet den Großteil der aktuellen Kollektion mit Kalibern aus der eigenen Manufaktur aus. Sie finden jedoch auch Uhren, in denen Uhrwerke auf ETA- oder Sellita-Basis den Takt vorgeben.
IWC bietet die Portofino in Größen von 34 mm bis 45 mm in Edelstahl oder Gold an, einige Modelle sind mit Diamanten besetzt. Die Uhren eignen sich somit hervorragend für Damen und Herren.
Antimagnetischer Klassiker: die Ingenieur
Genau wie die Fliegeruhren sind auch die Zeitmesser der Reihe Ingenieur Meilensteine in der Geschichte von IWC. Die Toolwatch gehörte 1955 zu den ersten Uhren, die gegen stärkere Magnetfelder geschützt waren – ein zusätzliches Innengehäuse aus Weicheisen machte es möglich. Einen Popularitätsschub erfuhr die Ingenieur Mitte der 1970er-Jahre, als der Uhrendesigner Gérald Genta ein neues Gehäuse für die Uhr entwarf. Fortan verfügte die Ingenieur über ein leichte Tonneau-Form, ein integriertes Band und eine runde, an ein Bullauge erinnernde Lünette – ganz wie Gentas andere berühmte Uhr, die Audemars Piguet Royal Oak. 2023 präsentierte IWC mit der Ingenieur Automatic 40 eine Neuauflage der Uhr, die sich an Gentas Entwurf der Ingenieur SL orientiert.
IWC bot die Ingenieur im Laufe der Jahre in zahlreichen Varianten an. So finden Sie auf dem Chrono24 Marktplatz Drei-Zeiger-Uhren aus Edelstahl, Chronographen oder Versionen mit Ewigem Kalender und 18-karätigem Goldgehäuse. Ältere Modelle besitzen dabei meist veredelte Kaliber von Sellita oder der ETA. In Uhren neuerer Bauart kommen jedoch auch Manufakturkaliber zum Einsatz.
Aquatimer: bis zu 2.000 m wasserdicht
Die Aquatimer ist die Taucheruhr im Repertoire von IWC. Als das Unternehmen die Uhr Mitte der 1960er-Jahre das erste Mal vorstellte, setzte sie sich durch ihre innenliegende Tauchlünette und die zweite Krone bei 2 Uhr deutlich von anderen Taucheruhren ab. Auch bei aktuellen Modellen befindet sich der Drehring zum Einstellen der Tauchzeit unter dem Saphirglas. Anders als bei den historischen Modellen wird dieser aber über die Lünette bedient.
Die Wasserdichtigkeit beträgt bei der aktuellen Modellreihe meist 300 m (30 bar). Ausnahmen bilden Uhren wie die bis 2019 erhältliche Automatic 2000, die bis 2.000 m (200 bar) gegen eindringendes Wasser geschützt ist. Die Aquatimer Perpetual Calendar Digital Date-Month, die neben einem Flyback-Chronographen über einen Ewigen Kalender verfügt, hält lediglich bis 100 m (10 bar) dicht.
IWC fertigt die Uhren wahlweise aus Edelstahl, Titan, Ceratanium oder Bronze. Einige Sonderauflagen können Sie jedoch auch mit einem Gehäuse aus Rotgold bekommen.
Da Vinci – die Wandelbare
Die Da Vinci existiert als eigenständige Kollektion zwar erst seit 2017, IWC stellt seit 1969 jedoch in unregelmäßigen Abständen immer wieder Modelle vor, die den Namen des berühmten Universalgenies tragen. Zum Charakter der Da Vinci gehört, dass sich ihr Stil stetig verändert – mal ist sie rund, mal eckig, mal Tonneau-förmig. Außerdem wartet sie immer wieder mit aufwendigen Komplikationen auf.
In der aktuellen Da Vinci-Kollektion finden Sie sowohl runde als auch Tonneau-förmige Gehäuse, die aus 18-karätigem Rotgold oder Edelstahl bestehen und wahlweise mit Diamanten verziert sind. Genau wie die Portofino ist auch die Da Vinci für Damen und Herren geeignet, denn es gibt sie in Größen von 36 mm bis 44 mm. Bei den Komplikationen können Sie zwischen Ewigem Kalender, Chronograph, Tourbillon oder Mondphasenanzeige wählen.
Die Geschichte der International Watch Company
IWC Schaffhausen blickt auf eine turbulente Geschichte zurück. Die Idee für die Marke hatte der amerikanische Uhrmacher und Ingenieur Florentine Ariosto Jones, der von 1841 bis 1916 in Boston lebte und einen führenden Posten beim Uhrenhersteller E. Howard & Company bekleidete.
F. A. Jones wollte die modernen Fertigungstechniken der USA mit der Schweizer Uhrmacherkunst kombinieren. In der Schweiz traf der junge Amerikaner auf den Industriellen Johann Heinrich Moser, der in Schaffhausen am Rhein eine Uhrenfabrik und ein Wasserkraftwerk besaß.
1868 mietete Jones in Mosers Fabrik ein paar Räume und gründete die International Watch Company. Wenig später baute er seine eigene Fabrik. Doch obwohl die Lohnkosten in der Schweiz vergleichsweise niedrig waren, erwirtschaftete IWC kaum Gewinn. Die Nachfrage war zu gering, zusätzlich erschwerten hohe Einfuhrzölle den Export in die USA. Es kam zur Insolvenz und Jones' Uhrenfabrik ging in den Besitz der Handelsbank von Schaffhausen über, die 1874 eine Aktiengesellschaft aus der IWC machte.
Nach einem erneuten Konkurs 1880 kaufte der Schweizer Johannes Rauschenbach die Firma, womit für IWC eine ruhigere Phase begann. Angehörige verschiedener Familienzweige führten die Firma unter wechselnden Namen über mehrere Generationen. Zeitweise war sogar der Psychoanalytiker C. G. Jung Teilhaber von IWC. 1929 kaufte ihm sein Schwager Ernst Jakob Homberger die Anteile ab und leitete fortan die Firma. 1955 löste ihn sein Sohn Hans Ernst Homberger ab. Er lenkte als letztes Familienmitglied der Rauschenbachs die Geschicke von IWC.
Die Quarzkrise, ein hoher Gold- sowie niedriger Dollarpreis führten dazu, dass Hans Ernst Homberger die angeschlagene Firma 1978 nach Deutschland verkaufte. Damit begannen erneut wechselhafte Zeiten. IWC ging an die VDO Adolf Schindling AG, eigentlich bekannt für ihre Auto-Tachometer. Im selben Jahr hatte sich VDO einen weiteren Schweizer Traditionshersteller einverleibt, und zwar Jaeger-LeCoultre. Als die VDO im Jahr 1991 im Mannesmann-Konzern aufging, fanden sich auch die beiden Uhrenmanufakturen unter dessen Dach wieder. Im Jahr 2000 übernahm der Telefonanbieter Vodafone die Mannesmann-Gruppe. Vodafone reichte IWC, Jaeger-LeCoultre und die Lange Uhren GmbH (A. Lange & Söhne) aus Glashütte an den Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont weiter, dessen Teil IWC bis heute ist. Zu Richemont gehören auch Marken wie Panerai oder Baume & Mercier.