Die Geschichte von Junghans beginnt im Jahre 1861, als Erhard und Xaver Junghans in der badischen Stadt Schramberg die Firma Gebrüder Junghans gründen. In den ersten Jahren produzierte das Unternehmen vornehmlich Teile für Uhrenhersteller im Schwarzwald, erst 1866 begann man, eigene Werke herzustellen. Erste größere Erfolge feierte die Firma mit der Produktion von Weckern, die 1870 Teil des Junghans-Programms wurden. Mit Taschenuhren tat sich das Unternehmen jedoch lange schwer. Hier schaffte erst die Fusion mit der Thomas Haller AG im Jahre 1890 Abhilfe.
Von da an war Junghans nicht mehr aufzuhalten und stieg bis 1903 zum
größten Uhrenhersteller der Welt auf. Die Firma beschäftigte zu dieser Zeit mehr als 3.000 Mitarbeiter, die pro Jahr mehr als drei Millionen Uhren herstellten. Mit der Produktion von Armbanduhren begann man im Jahr 1928 und setzte dabei zunächst auf Werke aus dem thüringischen Ruhla. Uhren mit eigenen Kalibern kamen ab 1930 ins Programm.
Während des Zweiten Weltkriegs stellte Junghans vor allem Rüstungsgüter wie Zünder und Bordinstrumente für Flugzeuge her. Nach dem Ende des Krieges konzentrierte man sich wieder auf das Uhren-Geschäft und stieg bis zur Mitte der 1950er-Jahre nach Rolex und Omega zum drittgrößten Chronometer-Hersteller der Welt auf. In einer feindlichen Übernahme wurde Junghans 1956 von der Firma Diehl aus Nürnberg geschluckt, was dem Erfolg der Junghans-Uhren aber keinen Abbruch tat. Im Gegenteil: Mit der Max-Bill-Serie und dem ersten automatischen Chronometerkaliber J83 konnte man echte Meilensteine setzen.
Ab Anfang der 1960er-Jahre begann sich Junghans verstärkt mit dem Thema Quarzuhr auseinanderzusetzen und konnte bereits 1967 die quarzgetriebene Tischuhr Astro-Chron vorstellen. Drei Jahre später stellte der Uhrenhersteller mit der Astro-Quarz
die erste deutsche Quarz-Armbanduhr vor. Seither vollbrachte Junghans noch einige weitere bahnbrechende Pionierleistungen, darunter die weltweit erste Funk-Armbanduhr MEGA 1 oder die Mega Ceramic Solar, die als erste Armbanduhr Solar- und Funktechnologie in sich vereinte.
Nach dem Verkauf der Uhrenspart an die Egana Goldpfeil Holding im Jahr 2000 und der drohenden Insolvenz acht Jahre später, ist die Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG seit 2009 im Besitz der Schramberger Unternehmerfamilie Steim.