14.07.2022
 5 Minuten

3 der begehrtesten Omega Speedmaster-Referenzen aller Zeiten

Von Donato Emilio Andrioli
Omega-Speedmaster-Moonwatch-2-1

Es ist nicht verwunderlich, dass Omega immer wieder besondere und limitierte Editionen der Speedmaster herausbringt. Es gibt wohl keine andere Uhr, die solch eine große Historie besitzt wie der legendäre Chronograph. Ich zeige Ihnen 3 der begehrtesten, seltensten und teuersten Sondermodelle der Omega Speedmaster

We will take a look at three of the most popular Omega Speedmasters ever made.
Wir zeigen Ihnen 3 der begehrtesten Sondermodelle der Omega Speedmaster.

1. Omega Speedmaster Moonwatch 321 „Ed White“: die Wiedergeburt einer Legende

Einer der größten Momente in der Geschichte der Omega Speedmaster ereignete sich am 3. Juni 1965. Nur an einem Seil befestigt wagte der Astronaut Edward White den ersten amerikanischen Weltraum-Ausstieg. Die Bilder des legendären ersten Weltraumspaziergangs sind bis heute weltberühmt. Uhrenliebhaber erkennen dabei sofort die Omega Speedmaster, die der Astronaut bei dieser kühnen Aktion um seinen Raumanzug befestigt hatte. Die Omega Speedmaster Moonwatch Calibre 321 „Ed White“ ist eine bis ins kleinste Detail genaue Nachbildung der legendären Uhr. Genau wie die ursprüngliche Uhr besitzt diese Moonwatch 321 nicht die geschwungenen und asymmetrischen Hörner, die wir seit Jahrzehnten an der klassischen Omega Speedmaster Moonwatch kennen und lieben. Diese wurden tatsächlich erst bei späteren Speedmaster-Referenzen eingeführt und waren zum Zeitpunkt des legendären Weltraum-Ausstieges noch nicht Teil des Gehäusedesigns. Der Gehäusedurchmesser von 39,7 mm, das Zifferblattdesign mit dem applizierten Logo und dem „Step-Dial“ orientieren sich stark an dem Original von 1965. Das Armband kommt samt Schließe extrem Vintage-inspiriert daher. Künstlich vergilbte Zeiger und Indizes sollen uns das Gefühl vermitteln, eine alte Uhr aus einem Omega-Museum in den Händen zu halten. Tatsächlich könnte die Omega Speedmaster Moonwatch 321 eine Vintage-Uhr aus 1965 sein. Nur das Saphirglas und die Keramiklünette verraten uns, dass wir es hier mit einer modernen Uhr im Vintage-Design zu tun haben. 

Mit welcher Liebe zum Detail Omega an die neue „Ed White“ herangegangen ist, wird spätestens beim verbauten Werk deutlich: Es ist eine penible Nachbildung des legendären Kaliber 321, das durch den Glasboden zur Schau gestellt wird. Dieses bei Uhrensammlern immer noch heiß begehrte Werk wurde für die Omega Speedmaster Moonwatch 321 wieder zum Leben erweckt. Der komplexe und aufwändige Schaltradchronograph wird in einer eigenen, speziellen Werkstatt hergestellt. Alle Montageschritte werden von ein und demselben Uhrmacher ausgeführt. Das sorgt für lange Wartezeiten und erklärt die große Beliebtheit dieses Modells, das auf dem freien Markt aktuell mit ca. 20.000 EUR zu Buche schlägt. Falls Sie diese besondere Speedmaster in Ihre Sammlung holen möchten, sollten Sie sich nicht allzu viel Zeit lassen: Zwar ist die Omega Speedmaster Calibre 321 „Ed White“ nicht limitiert, Gerüchten zufolge soll jedoch bei ca. 2000 hergestellten 321-Werken Schluss sein. Das dürfte den jetzt schon hohen Marktpreis nochmals gehörig nach oben schrauben. 

Die Omega Speedmaster Moonwatch 321 „Ed White“ ist eine extrem genaue Nachbildung der Uhr, die der Astronaut Ed White beim ersten amerikanischen Weltraumausstieg an seinen Arm trug.

2. Omega Speedmaster „Alaska Project“: ein futuristisches Sammlerstück

Die Omega Speedmaster „Alaska Project“ ist Omegas wahr gewordener Innovationstraum. Sie wurde 2008 veröffentlicht und ist auf gerade einmal 1970 Stück limitiert. Die Uhr basiert auf dem „Alaska II“ Modell – einer modifizierten Standard-Speedmaster mit schwarzem Blatt. Auf den ersten Blick scheint es sich auch bei dieser „Alaska Project “ aus 2008 um eine ganz gewöhnliche Omega Speedmaster zu handeln. Der Durchmesser von 42 mm, das typische Hesalitglas und die Lünette mit der Tachymeterskala sind genauso, wie es Omega-Speedmaster-Fans kennen und lieben. Die etwas seltsam anmutenden Totalisatoren-Zeiger, der rote Sekundenzähler des Chronographen und das schneeweiße Blatt sind jedoch Besonderheiten, die sofort ins Auge stechen. Das angepasste Zifferblatt samt eigenem Totalisatoren- und Sekundenzeiger-Design ist jedoch bei weitem nicht das Einzige, was die Omega Speedmaster „Alaska Project“ zu bieten hat. Heimlicher Star des Gesamtauftritts ist der große rote Schutzschild, welcher um das Gehäuse der Uhr befestigt wird. Er besteht aus eloxiertem Aluminium. Dadurch ist die Uhr in der Lage, extremen Temperaturen zwischen -148 und bis zu +260 Grad Celsius zu widerstehen, die auf dem Mond oder im Weltraum herrschen. 

Die „Alaska Project“ wird standardmäßig am weißen Velcro-Band angeboten. Ein zusätzliches Stahlarmband, welches Uhrenfans bereits von der Standardvariante der Omega Speedmaster, kennen, liegt bei. Auch der rote, riesige Schutzschild ist Teil des großzügig geschnürten Pakets, welches von Omega bereits 2008 gewohnt stark in einer schönen Sammelbox präsentiert wurde. Auch wenn diese Uhr mit dem roten Schutzschild wirklich sehr skurril daherkommt: Die Omega Speedmaster „Alaska Project“ ist ein begehrtes Sammlerstück. Für ein Full Set inklusive Box und Papieren werden über 25.000 EUR fällig – ein Vielfaches mehr, als der ursprüngliche Listenpreis von 2008.  

The Speedmaster "Alaska Project" has a limited run of just 1,970 pieces and is coveted among Omega collectors
Die Speedmaster „Alaska Project“ ist auf gerade mal 1970 Stücke limitiert und ein begehrtes Sammlerstück unter Omega-Liebhabern

3. Omega Speedmaster „Silver Snoopy Award“ Ref. 311.324230.04.001: eine begehrte Seltenheit

Bei der Omega Speedmaster handelt es sich um eine der geschichtsträchtigsten Uhren – so auch die „Silver Snoopy Award“: Als bei der Apollo 13 Mission im April 1970 durch eine Explosion alle Systeme ausfielen, wurde die Omega Speedmaster kurzerhand zum Navigieren und zum Timen von Zündungen benutzt. Der Chronograph war dadurch maßgeblich für die Rettung der drei Astronauten Jim Lovell, Fred Haise und Jack Swigert verantwortlich. Die NASA ehrte Omega dafür mit dem Silver Snoopy Award. Es ist die größte Auszeichnung, die die NASA an Menschen oder Unternehmen vergibt, die einen wichtigen Beitrag zum Erfolg einer bemannten Raumfahrtmission geleistet haben. Die Snoopy-Editionen der Omega Speedmaster ehren dieses wichtige, geschichtliche Ereignis. Von den bisher drei erschienenen Snoopy-Editionen der Omega Speedmaster ist die 2015 erschienene Ref. 311.324230.04.001 „Silver Snoopy Award“ meiner Meinung nach die gelungenste von allen. 

Das schneeweiße Blatt mit den schwarzen Akzenten und das schwarze Cordura-Armband mit seinen weißen Nähten passen perfekt zu den Peanuts.  

Trotz ernstem Hintergrund kommt die „Silver Snoopy Award“ verspielt und comichaft daher. Die schwarze Keramik-Lünette, die dank Superluminova im Dunkeln leuchtet, ist ein ganz besonderes, optisches Highlight. Das Beste an der Uhr ist jedoch die spürbare Liebe zum Detail: Die ersten 14 Sekunden auf der Minuterie des Zifferblatts sind besonders hervorgehoben und mit der Frage „what could you do in 14 seconds?“ versehen. In einer Comic-Sprechblase wurde ein Zitat von Apollo 13 Missionsleiter Gene Kranz implementiert: „Failure is not an option“. Die Gehäuserückseite ist mit dem Silver Snoopy Award Logo und der Inschrift „Eyes on the stars“ versehen. Die Uhr ist gespickt mit vielen weiteren eingestreuten Referenzen und Hommagen an die geschichtsträchtige Apollo 13 Mission aus dem Jahr 1970, die ich an dieser Stelle unkommentiert lasse. Jeder Weltraumfan, Speedmaster-Liebhaber oder Kenner des Films Apollo 13 werden diese kleinen Hommagen ohnehin sofort wiedererkennen, die ganz sicher für ein wohliges Grinsen sorgen werden.  

Die penible Liebe zum Detail hat sich ausgezahlt: So ist es nicht verwunderlich, dass diese Snoopy-Edition zu den teuersten Omega-Speedmaster-Referenzen überhaupt gehört. Aktuell kostet die seltene, charmante Uhr um die 50.000 EUR. Chrono24-Autor Jorg Weppelink hat auch Snoopy-Referenzen in seinem Artikel über Omega-Uhren aufgeführt, die sich als Investment lohnen könnten

At some $50,000, 2015's Snoopy edition of the legendary chronograph is one of the most expensive Speedmaster references ever.
Die 2015 erschienene Snoopy-Edition des legendären Chronographen ist mit 50.000 EUR eine der teuersten Speedmaster-Referenzen überhaupt.

Über den Autor

Donato Emilio Andrioli

Als ich mit der Tudor Black Bay 41 meine erste mechanische Uhr kaufte, begann für mich eine neue große Leidenschaft. Besonders begeistern mich ikonische Uhren, die eine interessante Geschichte vorweisen können.

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