3 wertstabile Luxusuhren-Marken abseits von Rolex
Rolex hat sich auf dem Uhren-Markt nicht nur mit seinen ikonischen Designs und hohen Qualitätsmaßstäben einen Namen gemacht, sondern auch mit Wertstabilität. Doch welche anderen, eventuell sogar erschwinglicheren, Marken bietet die Uhrenwelt noch, die ähnlich wertstabil sind und zudem begehrte Uhren in ihrem Portfolio haben? Wir haben drei besondere Hersteller für Sie ausgewählt!
Der schärfste Rolex-Rivale: Omega
Omega ist eine sehr bekannte Uhren-Marke, die eine lange Historie vorzuweisen hat. Eine Historie, die bis ins Jahr 1848 zurück geht, lange bevor Rolex überhaupt gegründet wurde. Schauen wir uns den schärfsten Rolex-Konkurrenten genauer an, werden wir sofort einige Parallelen zur Marke mit der Krone finden. Der Qualitätsanspruch von Omega ist auf ähnlich hohem Niveau, die Preisgestaltung der Uhren in etwa gleich. Zumindest die Listenpreise. Als offizieller Zeitnehmer von Olympia ist Omega Sponsor großer sportlicher Events. Seit Mitte der Neunziger hat man mit James Bond wohl den perfekten Werbepartner, wenn es darum geht, die Marke und ihre Uhren in die Kinosäle und Wohnzimmer zu bringen.
Eine weitere Parallele zwischen Omega und Rolex ist das mit Klassikern bestückte Portfolio. Dieses hat auch wertstabile, ikonische Uhren-Modelle vorzuweisen. Die Omega Seamaster 300M erfreut sich aktuell großer Beliebtheit. Das Keramik-Zifferblatt ist einzigartig, das Metas-Werk ist extrem genau und die Technik ist fortgeschritten. Der Preis um die 5.000 EUR ist extrem attraktiv, das macht die Omega Seamaster 300M auch für Anfänger als erste Taucheruhr interessant. Etwas höher eingepreist ist das wohl stärkste Zugpferd von Omega: die Speedmaster Professional. Ich möchte Sie nicht wieder mit der großen Geschichte der „Moonwatch“ langweilen, diese sollte ohnehin hinlänglich bekannt sein; doch sogar als großer Rolex-Submariner-Liebhaber muss ich zugeben, dass die Omega „Speedy“ vielleicht die ikonischste Uhr aller Zeiten ist. Das spiegelt sich auch in der Wertstabilität wieder: Die Preise der aktuellen „New Moon“ Referenz sind stabil, der 2021 eingestellte Vörgänger sind bereits leicht gestiegen, wohingegen die Preise der Vintage-Referenzen unaufhaltsam nach oben klettern, je älter sie werden.
Besonders wertvoll sind die seltenen Uhren-Editionen, die Omega über die Zeit herausgebracht hat. Diese lassen sogar die Rolex Daytona ein klein wenig vor Neid erblassen. Beispielsweise die Omega Speedmaster Apollo 11 35th Anniversary Edition: Die Panda-Variante der Speedy hat Preisdimensionen jenseits der 10.000-EUR-Marke erreicht – eine Uhr, die bei ihrer Einführung weit unter 5.000 EUR gekostet hat. Seltene Sammlerstücke sind die Omega Speedmaster Snoopy Editionen, die mit Preisen über 30.000 EUR weit über ihrem ursprünglichen Listenpreis gehandelt werden. Besonders schön finde ich die zum 45-jährigen Jubiläum von Apollo 13 veröffentlichte Snoopy: Diese strotzt nur so vor Hommagen und Anspielungen an der tragischen Mission mit glücklichem Ausgang und nähert sich mittlerweile dem schwindelerregenden Preis von 50.000 EUR. Schauen Sie also ganz genau hin, wenn Omega wieder eine besondere Edition seiner Speedmaster Professional veröffentlicht. Es könnte sich dabei wieder um eine in Zukunft heiß begehrte Sammleruhr handeln.
Die Omega Speedmaster Professional „Snoopy“: eine begehrte Sammleruhr.
Die Schwestermarke mit Charme: Tudor
Tudor hat eine wirklich erstaunliche Entwicklung durchgemacht. Ehemals ein günstiges Pendant zu Rolex, ist Tudor heute eine durch und durch eigenständige Uhren-Marke. Besonders erfreulich ist dieser Umstand, weil die Schwestermarke von Rolex fast untergegangen wäre. In den 2000-ern versuchten sie, eine eigene Handschrift zu entwickeln. Ohne Erfolg. Zuvor waren Tudor-Uhren optisch so gut wie identisch zu ihren Rolex-Gegenparts und wurden teilweise sogar mit Rolex-Teilen hergestellt.
Das mit der eigenen Handschrift glückte letztendlich erst im Jahr 2012: Tudor sorgte mit der Veröffentlichung der Black Bay für Furore. Seitdem koppelt sich Tudor immer mehr von der großen Schwestermarke ab und wird immer eigenständiger. Das Ergebnis: eigene Manufakturwerke und ein erfolgreiches Ausweiten des Produktportfolios. Die Designsprache der Uhren ist klar definiert: Vintage angehaucht, ein klein wenig verspielt und mutiger als die Uhren der großen Schwestermarke Rolex. Tudor darf das, was Rolex verwehrt bleibt: Einfach mal etwas Anderes wagen. Der Marken-Slogan „Born to Dare“ ist nicht zufällig ausgewählt worden, er beschreibt perfekt die Essenz von Tudor. Das Preis-Leistungsverhältnis ist verglichen mit anderen Luxusuhren-Marken unschlagbar, weswegen oft auch Anfänger auf die Marke aufmerksam werden.
Doch auch die Herzen von erfahrenen Uhren-Sammlern hat Tudor längst erobert; mit guter Qualität, Liebe zum Detail und begehrten Uhren. Die Black Bay ist dabei Tudors stärkstes Zugpferd. Die eine oder andere Referenz ist so begehrt, dass sie bereits über Liste gehandelt wird. Die zuerst veröffentlichte Variante der Black Bay 58 erinnert an die alte Rolex Submariner aus dem Jahr 1958 und transportiert dieses nostalgische Design mit moderner Technik perfekt in die Neuzeit.
Die neueren Varianten wirken etwas moderner und experimentieren mit verschiedenen Materialien wie Silber oder Bronze. Die Black Bay GMT sorgt ebenfalls seit 2018 ununterbrochen für Furore. Tudor bietet hier unter 5.000 EUR eine GMT Komplikation inklusive beliebtem Pepsi-Design. Dabei kopiert Tudor jedoch nicht die beliebte Rolex GMT-Master II Pepsi, sondern punktet mit eigenem Charme. Dass Tudor in der Uhrenwelt generell immer begehrter wird, zeigen nicht nur Vintage Referenzen, die immer mehr im Preis steigen, sondern auch neue Veröffentlichungen: Die vor wenigen Monaten erschienene Tudor Black Bay Chrono ist genau so in aller Munde wie die gerade erst erschienene Pelagos „Marine National“ und wird ebenfalls über den offiziellen Listenpreisen gehandelt. Es dürfte spannend bleiben, wie sich Tudor in den nächsten Jahren noch entwickeln wird.
Tudor: wertstabile Uhren mit unschlagbarem Preis-Leistungsverhältnis.
Ikonisch, zeitlos und innovativ: Cartier
Die nächste Marke, die ich Ihnen vorstellen möchte, wird Sie wahrscheinlich etwas überraschen: Cartier ist schließlich mehr für Schmuck bekannt, als für Uhren. Doch es gibt eine Sache, die Cartier ähnlich gut schafft wie Rolex: ikonische Uhren, die zeitlos sind und niemals aus der Mode kommen. Das gilt nicht nur für ihre berühmten Schmuckstücke wie das Cartier Juste en Clou oder das Love Bracelet, sondern auch für einige ihrer Uhren, allen voran die Cartier Tank und die Santos. Beide gehören wohl zu den bekanntesten und bedeutendsten Uhren aller Zeiten. Die Santos gilt sogar als die erste Pilotenuhr der Welt und machte bereits von sich reden, als Rolex noch gar nicht das Licht der Welt erblickt hatte.
Im Gegensatz zu Rolex schafft es Cartier meiner Meinung nach sogar etwas besser, ihre Ikonen in die moderne Zeit zu transformieren. Sie verlassen sich nicht nur auf ihr zeitloses Design, welches, wie bei Rolex, behutsam angepasst wird. Die Uhren- und Schmuckmarke bringt auch praktische Innovationen auf den Markt und wertet ihre Uhren dadurch extrem auf. Allen voran das Quickswitch-System, welches es Ihnen erlaubt, schnell und einfach das Armband zu wechseln, oder das Smartlink-System, womit Sie ohne Werkzeug das Band kürzen können.
Diese kleinen Details zeigen, dass sich ein zeitloses, ikonisches Design und Innovation nicht ausschließen müssen. Solch eine Innovation würde ich mir auch von Rolex und vielen anderen Uhren-Marken wünschen. Dort habe ich nicht die Möglichkeit, ein Band so schnell und einfach zu kürzen und muss bei einem Bandwechsel sogar unschöne Kratzer fürchten, selbst wenn er von einem Fachmann durchgeführt wird. Cartier macht derzeit alles richtig und das zeigt sich auch im Preisniveau der Uhren. Vor allem die Cartier Santos ist aktuell extrem beliebt. Die unkoventionelle Uhr ist über den offiziellen Weg immer schwieriger zu bekommen und steigt dadurch immer mehr im Wert. Cartier ist eine außergewöhnliche Marke mit ikonischen Uhren und Schmuck, die sowohl für Frauen als auch für Männer gleichermaßen designt wurden.