10.01.2025
 7 Minuten

5 Dinge, die Sie vor dem Kauf einer Rolex GMT-Master II wissen sollten

Von Aaron Voyles
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5 Dinge, die Sie vor dem Kauf einer Rolex GMT-Master II wissen sollten

Eine Uhrenikone mit zeitloser Anziehungskraft: Entdecken Sie fünf wichtige Aspekte, die Sie beachten sollten, wenn Sie eine Rolex GMT-Master II kaufen möchten.

Die Rolex GMT-Master II ist eine Ikone der Uhrmacherein. Sie verkörpert die perfekte Mischung aus Funktionalität, Handwerkskunst und Stil und ist eine Uhr, die mit ihrer reichen Geschichte, ihrem zeitlosen Design und ihrem Einfluss auf die Uhrensammelkultur erfahrene Sammler und Erstkäufer gleichermaßen begeistert. Sie ist wohl die begehrteste Kollektion von Rolex nach der Daytona, und selbst diese kann kaum mithalten, wenn man die beiden Edelstahlmodelle herausnimmt. Da die GMT-Master II auf der Wunschliste so ziemlich jedes Uhrensammlers steht, fanden wir es wichtig, eine Liste mit den wichtigsten Fakten zusammenzustellen, die Sie vor einem Kauf zu Rate ziehen können. Angesichts ihrer langen Geschichte und der Vielzahl unterschiedlicher Modelle, Varianten, Materialien, Uhrwerke, Designs etc. ist es wichtig zu verstehen, was jede dieser Uhren auszeichnet und worauf Sie bei der Auswahl der für Sie passenden Rolex GMT-Master II achten müssen.

1. Eine bewegte Geschichte und ein beständiges Erbe der Popkultur

Der Ursprung der Rolex GMT-Master II liegt im zivilen Luftfahrtboom der 1950er-Jahre. Das ältere Geschwistermodell, die GMT-Master, wurde 1954 eingeführt und in Zusammenarbeit mit Pan Am Airways entwickelt, um ihren Piloten dabei zu helfen, mehrere Zeitzonen zu verfolgen während der immer häufiger vorkommenden transkontinentalen Flüge. Ihr charakteristisches und namensgebendes Merkmal – ein 24-Stunden-Zeiger gepaart mit einer drehbaren Lünette – ermöglichte es dem Träger, gleichzeitig die Heimatzeit und die Ortszeit im Blick zu behalten – eine bahnbrechende Innovation, die damals noch in den Kinderschuhen steckte. Mit ihrer Kombination aus roter und blauer Lünette und dem trendigen Gehäuse erfreute sich die GMT-Master weiterhin wachsender Beliebtheit, wie auch viele andere Modelle von Rolex, die in den 1950er-Jahren auf den Markt kamen, darunter die Submariner, Explorer, Milgauss und andere. Im Jahr 1983, nach fast 30-jähriger Dominanz der GMT-Master, wurde die GMT-Master II mit einem unabhängigen 24-Stunden-Zeiger für noch mehr Funktionalität vorgestellt. Diese Entwicklung markierte ein neues Kapitel in der Geschichte des Modells und bietet beispiellosen Komfort für Weltenbummler und Berufstätige. Mit ihrer schwarz-roten Lünette und dem klobigeren Gehäuse hat die Referenz 16760, oder „Fat Lady“, wie sie aufgrund ihres Gehäuses genannt wurde, im Laufe der Jahrzehnte ihre funktionalen Ursprünge hinter sich gelassen und sich zu einer Ikone der Popkultur entwickelt. Nach dem Erfolg des älteren Schwestermodells tauchte die GMT-Master II in Filmen, Fernsehsendungen und an den Handgelenken von Prominenten auf. All dies trug dazu bei, ihren Status als Symbol für Raffinesse, Abenteuer und Luxus zu festigen.

2. Vintage- vs. moderne Lünetten

Wie jedes Rolex-Modell verfügt auch die GMT-Master II über ein charakteristisches Merkmal, an dem man sofort erkennt, um was für ein Modell es sich handelt. Bei der Milgauss ist es der blitzförmige Sekundenzeiger, bei der Explorer ist es das 3-6-9-Zifferblatt und bei der GMT-Master II ist es die Lünette. Die Lünette der GMT-Master II ist in verschiedenen Farbkombinationen erhältlich, die wir später noch näher betrachten werden. Die wichtigste Entscheidung bei der Wahl der Lünette besteht darin, ob Sie eine Aluminium- oder eine Keramiklünette bevorzugen. Vintage-Lünetten (Aluminium): Ältere GMT-Master-II-Modelle von 1983 bis 2007 sind alle mit Aluminiumlünetten ausgestattet, die leichter und dünner sind und mit der Zeit eher eine reizvolle Patina entwickeln als moderne Keramiklünetten. Da Aluminiumlünetten im Laufe der Jahre durch Abnutzung u. ä. einem natürlichen Alterungsprozess unterliegen, ist zu beachten, dass ihre Farben mit der Zeit verblassen oder einzigartige Farbnuancen annehmen können. Darüber hinaus können sie Kratzer und Dellen bekommen, was Vintage- und Neo-Vintage-Exemplaren einen verwitterten Charakter und Reiz verleihen kann. Sammler schätzen diese Modelle oft wegen ihres Nostalgiewerts und ihrer historischen Bedeutung, aber das trifft nicht auf alle zul. Manche Sammler bevorzugen neuwertige Lünetten, und kein Material konserviert seine ursprüngliche Optik besser als Keramik. Moderne Lünetten (Keramik): Die 2005 eingeführte Cerachrom-Lünette besteht aus einem Keramikmaterial, das nahezu kratzfest und beständig gegen Verblassen oder Verbeulen ist. Obwohl diese Lünetten nicht über das Patina-Potenzial von Aluminium verfügen, bieten sie eine beispiellose Haltbarkeit, von der Aluminium- und frühe Bakelit-Lünetten (wie bei der originalen GMT-Master Ref. 6542) nur träumen konnten. Sie wurden 2007 bei der GMT-Master-II-Kollektion eingeführt und ihre leuchtenden Farben bleiben jahrzehntelang makellos. Daher ist die Wahl zwischen einer Keramik- oder Aluminiumlünette vielleicht eine der wichtigsten Entscheidungen, die ein Sammler bei der Kaufentscheidung für eine GMT-Master II treffen muss. Vor dem Hintergrund ist es wichtig, die jeweiligen Vor- und Nachteile zu kennen.

Vintage Rolex GMT-Master II von 1967
Vintage Rolex GMT-Master von 1967

3. Die Wahl des Uhrwerks

Rolex-Uhren sind für ihre robusten Uhrwerke bekannt. Die GMT-Master II hat im Laufe der Jahre über vier Uhrwerkgenerationen hinweg verschiedene Optimierungen erhalten. Wenn Sie also Ihre Optionen beim Kauf einer GMT-Master II prüfen, ist es wichtig zu wissen, welches Uhrwerk drin steckt.

  • Kaliber 3085: Eingeführt 1983 bei der GMT-Master-Familie in der Ref. 16760 „Fat Lady“ GMT-Master II, war das 3085 das erste Uhrwerk, das die GMT-Master-II-Kollektion antrieb. Es ermöglichte eine unabhängige Einstellung des 24-Stunden-Zeigers – eine Funktion, die die GMT-Master II von der Vorgänger-GMT-Master unterschied. Uhren mit dem Kaliber 3085 werden zwar nicht mehr hergestellt, sind aber aufgrund ihrer deutlichen Abweichung von modernen Uhrwerken bei Vintage-Fans beliebt. In der GMT-Master-II-Kollektion blieb das Uhrwerk jedoch nur fünf Jahre lang in Produktion und wurde dann durch das Kaliber 3185 ersetzt.
  • Kaliber 3185: Das 1988 bei der GMT-Master-II-Kollektion eingeführte und bis 2007 verwendete 3185 bot im Vergleich zu seinem Vorgänger eine höhere Zuverlässigkeit und Leistung.
  • Kaliber 3186: Das 3186 ersetzte 2007 das Kaliber 3185 und bot den zusätzlichen Vorteil, dass die Nivarox-Unruhfeder des Kalibers 3185 durch eine Parachrom-Unruhfeder ersetzt wurde, die eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Stöße und Temperaturschwankungen bietet. Seine Gangreserve beträgt wie beim Kal. 3185 50 Stunden, die generelle Zuverlässigkeit ist ähnlich. Ob in eine Uhr das Kaliber 3185 oder 3186 verbaut ist, lässt sich leicht daran erkennen, ob der GMT-Zeiger beim Einstellen der Uhrzeit wackelt. Das Wackeln des Kalibers 3185 wurde beim Kaliber 3186 beseitigt – eine interessante Eigenart, auf die Sie achten sollten.
  • Kaliber 3285: Die 2019 eingeführten GMT-Master-II-Modelle der aktuellen Generation werden vom Kaliber 3285 angetrieben. Dieses Uhrwerk verfügt über die patentierte Chronergy-Hemmung von Rolex, die die Energieeffizienz und Zuverlässigkeit verbessert, sowie über eine erhöhte Gangreserve von 70 Stunden.

4. Lünettenvarianten und Spitznamen: Eine Welt voller Möglichkeiten

Ein Modell – drei verschiedene Stile: Die Rolex GMT-Master II gibt es in vielen unterschiedlichen Varianten.
Ein Modell – drei verschiedene Stile: Die Rolex GMT-Master II gibt es in vielen unterschiedlichen Varianten.

Die Lünette der GMT-Master II ist nicht nur ein funktionales Bauteil, sondern auch eine Leinwand für kreativen Ausdruck, den Rolex seit der Einführung der Kollektion mehrfach erkundet hat. Im Laufe der Jahre hat Rolex eine Vielzahl von Farbkombinationen für die Lünette eingeführt, von denen viele von Sammlern humorvolle Spitznamen erhalten haben, die oft an Limonadennamen angelehnt sind. Diese Lünettenkombinationen sind wahrscheinlich das optische Detail, auf das Sie am meisten achten werden. Schauen Sie sich also unbedingt alle verfügbaren Optionen an:

  • „Pepsi“ (Rot/Blau): Die kultigste Lünettenkombination Pepsi ist der Favorit unter Puristen. Sie ist sowohl in einer Vintage-Version aus Aluminium als auch in einer modernen Keramikversion erhältlich und von allen Optionen bei weitem die begehrteste und daher auch teuerste.
  • „Batman“ (Schwarz/Blau): Die 2013 eingeführte Batman-Lünette ist in Schwarz und Blau gehalten und hat in ihrer Eigenschaft als moderne Option schnell eine treue Anhängerschaft gewonnen.
  • „Rootbeer“ (Braun/Gold und Braun/Schwarz): Die Rootbeer-Lünette ist ein Vintage-Klassiker und bietet einen Hauch von Luxus und Wärme. Erhältlich in Vollgold oder Braun und Gold bei Vintage-Modellen sowie in Braun und Schwarz bei modernen Rootbeer-Referenzen wie der 126711CHNR.
  • „Coke“ (Rot/Schwarz): Ein weiterer Vintage-Favorit, die Coke-Lünette, bietet eine kühne und unverwechselbare Ästhetik, die Sammler mit Neo-Vintage-Referenzen der GMT-Master II assoziieren. Seien Sie jedoch vorsichtig, denn die Coke-Lünette gibt es bei der Referenz 16760, die mit einem größeren Gehäuse als andere Neo-Vintage GMT-Master II daherkommt, sowie bei der Ref. 16710, die eine typische Neo-Vintage GMT-Master II ist.
  • „Sprite“ (Grün/Schwarz): Die 2022 als Linkshänderuhr auf den Markt gebrachte Sprite ist vielleicht die markanteste und einzigartigste GMT-Master II Variante.
  • „Bruce Wayne“ (Schwarz/Grau und Schwarz auf Schwarz): Bei der im Jahr 2024 eingeführten Bruce Wayne handelt es sich um die neueste schwarz-graue Lünettenvariante, die Rolex der Kollektion hinzugefügt hat. Mittlerweile umfasst sie jedoch auch die komplett schwarze Keramiklünette, die zwischen 2007 und 2019 hergestellt wurde und bei weitem die günstigste moderne Variante der GMT-Master II ist.

5. Armbanddetails: Massive vs. hohle Glieder und Schließen

Aufgrund der Vielzahl an Generationen und Referenzen gibt es auch bei den Armbändern der GMT-Master II zahlreiche Unterschiede. Die GMT-Master II ist in zwei Hauptarmbandstilen erhältlich: dem sportlicheren Oyster-Armband mit dreigliedrigem Design und dem eleganteren Jubilee-Armband mit fünfgliedrigem Design. Jedes bietet eine einzigartige Ästhetik, sodass Käufer nach ihren persönlichen Vorlieben und dem entsprechenden Anlass wählen können. Über die ästhetischen Unterschiede hinaus gibt es jedoch auch funktionale Unterschiede zwischen hohlen und massiven Gliedern. Hohle Glieder: Ältere GMT-Master II Modelle verfügen häufig über hohle End- und Mittelglieder, die das Armband leichter und flexibler machen. Während einige Liebhaber das Vintage-Gefühl dieser Armbänder schätzen, finden andere sie im Vergleich zu modernen Designs weniger stabil. Massive Glieder: Moderne Armbänder der GMT-Master II sind mit massiven End- und Mittelgliedern ausgestattet, die ihre Haltbarkeit verbessern und der Uhr dank des zusätzlichen Gewichts ein wertigeres Gefühl am Handgelenk verleihen. Diese Armbänder sind außerdem mit modernen Verschlusssystemen wie Oysterlock und Easylink ausgestattet, die zusätzliche Sicherheit und Einstellbarkeit bieten. Darüber hinaus sind sie nicht so stark dehnbar wie die älteren Armbänder. Achten Sie also darauf, dass Sie das gewünschte Armband mit den entsprechenden Endgliedern erhalten.

Fazit

Die Rolex GMT-Master II ist eine Uhr, die den Entdecker- und Innovationsgeist verkörpert. Mit ihrer reichen Geschichte, den vielfältigen Lünettenoptionen, dem Aufgebot an hochmodernen Uhrwerken und vielseitigen Armbändern ist es eine hervorragende Wahl für Sammler und Erstkäufer gleichermaßen. Wenn Sie eine GMT-Master II kaufen, sollten Sie unbedingt für sich herausfinden, welche Aspekte Ihnen am wichtigsten sind – sei es der Charme einer Vintage-Aluminiumlünette, die Robustheit einer modernen Keramikversion oder die beeindruckenden technischen Funktionen des Kalibers 3285. Wenn Sie die Geschichte, Funktionen und Varianten des Modells kennen, sind Sie gut gerüstet, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.


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Über den Autor

Aaron Voyles

Ich liebe alles an der Uhrmacherei, von der Kunstfertigkeit des Designs über die Technik, die in den Uhrwerken steckt, bis hin zu den spannenden Geschichten, die ihr Leben einhauchen.

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