09.12.2022
 6 Minuten

5 Uhren von Omega, in die Sie 2023 investieren sollten

Von Jorg Weppelink
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Viele Uhrenliebhaber wünschen sich, mit dem Kauf und Verkauf von Uhren Geld zu verdienen. Die Uhrenmarke, mit der sich die größten Gewinne erzielen lassen, ist zweifelsohne Rolex. Aber auch bei den Uhren von Audemars Piguet, Patek Philippe und Omega ist ein Preisanstieg zu beobachten. In diesem Artikel möchten wir uns auf Omega konzentrieren und fünf Uhren herausgreifen, die sich langfristig als gute Investition erweisen könnten. Wie bei den meisten Zeitmessern sollten Sie nicht auf schnelle Renditen hoffen. Es braucht Zeit und Geduld, bis eine Uhr möglicherweise erheblich an Wert gewinnt. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie eine Uhr kaufen, die Ihnen gefällt, denn dann können Sie sie in der Zwischenzeit tragen und sich an ihr erfreuen.

Die beliebtesten Modelle von Omega sind die Speedmaster und die Seamaster. Mit einer Historie, die bis ins Jahr 1948 zurückreicht, spielen beide Uhren eine wesentliche Rolle in der Markengeschichte von Omega. Das heißt allerdings nicht, dass jede Version dieser berühmten Omega-Modelle eine Wertsteigerung erzielt. Oft sind limitierte Auflagen und Sonderausgaben bei Uhrenliebhabern besonders gefragt. Aber auch bei diesen Uhren gibt es keine Garantie für steigende Preise. Schauen wir uns nun fünf Referenzen an, die im Laufe der Zeit an Wert gewinnen könnten.

1. Omega Speedmaster „Replica“ Ref. 3594.50.00

Die erste Uhr auf unserer Liste ist eine moderne Nachbildung der ersten Omega Speedmaster von 1957. Wie Sie vielleicht wissen, brachte Omega 2017 eine beliebte Uhren-Trilogie auf den Markt, um das 60-jährige Jubiläum der Speedmaster, Seamaster 300 und Railmaster zu feiern. Die Speedmaster-Neuauflage, um die es hier geht, erschien bereits 20 Jahre früher zum 40-jährigen Jubiläum des Kult-Chronographen. Die Uhr ist eine perfekte Kombination aus modernen Speedmaster-Elementen und Vintage-Look. Ein wichtiger Aspekt, der die moderne Uhr von ihrem historischen Vorbild unterscheidet, ist die Gehäusegröße. Die Original-Referenz CK2915 hatte ein 38,6 mm großes Gehäuse. Diese „Replica“-Version dagegen verfügt über das aktualisierte asymmetrische 42-mm-Gehäuse, das Omega 1965 einführte und bis heute verwendet.

Omega Speedmaster „Replica“ ref. 3594.50.00

Die Uhr besitzt eine Edelstahllünette und Broad-Arrow-Zeiger, wie wir sie von der allerersten Speedmaster kennen. Für den Antrieb sorgt das bewährte Handaufzugskaliber 1861, das auch schon viele Generationen der Speedmaster Professional Moonwatch zum Ticken brachte. Anders als bei den „Trilogy“-Uhren von 2017 verwendete Omega für die Speedmaster „Replica“ keine künstlich gealterte Fauxtina-Leuchtmasse. Das Ergebnis ist eine frische, klare Optik, welche die erste Speedmaster von 1957 in moderner Form wiederauferstehen lässt. Besonders erfreulich: Das „Replica“-Modell ist noch relativ günstig zu haben. Die günstigsten Angebote kommen aus Japan, wo Sie die Uhr schon für unter 3.000 EUR bekommen. Ansonsten liegen die Preise ungefähr zwischen 4.000 EUR und 5.000 EUR. Es scheint lediglich eine Frage der Zeit zu sein, bis die Preise für diesen großartigen Zeitmesser anziehen.

2. Omega Seamaster 300 „Spectre“ Ref. 233.32.41.21.01.001

Die Zweite in der Reihe ist eine limitierte James-Bond-Uhr, die es auch letztes Jahr auf unsere Liste der Omega-Uhren mit Wachstumspotenzial geschafft hat. Sie gilt gemeinhin als die beste Bond-Uhr, die Omega bislang veröffentlicht hat. Außerdem handelt es sich bei ihr um die erste Bond-Uhr in limitierter Auflage, die der Geheimagent tatsächlich auch im Film trägt. Die Omega Seamaster 300 „Spectre“ wurde 2015 zum Filmstart von Spectre, dem vierten Bond-Streifen mit Daniel Craig, vorgestellt. Zwar waren nicht alle 7.007 Exemplare direkt ausverkauft, dennoch sind die Nachfrage und Preise in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gestiegen.

Omega Seamaster 300 “Spectre” ref. 233.32.41.21.01.001

Die Omega Seamaster 300 „Spectre“ unterscheidet sich von den Standardmodellen der Seamaster 300 aus dieser Zeit. Zunächst einmal änderte Omega das Zifferblatt: Die Ziffer „12“ wurde entfernt und das Omega-Logo etwas nach oben gerückt. Außerdem besitzt die Uhr anstelle der normalen Taucherlünette eine 12-Stunden-Lünette, mit deren Hilfe die Uhrzeit in einer zweiten Zeitzone ablesen werden kann. Auch der ikonische Lollipop-Sekundenzeiger kehrte mit dieser Uhr zurück. Auf der Gehäuserückseite ist der Filmtitel „SPECTRE“ eingraviert. Trotz relativ hoher Auflage liegen die Preise für den Zeitmesser aktuell zwischen 10.000 und 13.000 EUR. Damit sind die Preise am unteren Ende der Spanne im Vergleich zum letzten Jahr um ca. 2.000 EUR gestiegen. Und ich gehe davon aus, dass sich dieser Preisanstieg fortsetzt – schließlich haben wir es hier mit einem sehr beliebten Zeitmesser zu tun, der die Fans an Daniel Craigs brillante Auftritte als Geheimagent 007 erinnert.

3. Omega Speedmaster Professional „Alaska Project“ Ref. 311.32.42.30.04.001

Weiter geht es mit der optisch außergewöhnlichen Omega Speedmaster Professional Alaska Project. Diese Uhr wurde auf der Baselworld 2008 vorgestellt und in einer limitierten Auflage von 1.970 Exemplaren produziert. Sie ist eine Hommage an die Prototypen, die Omega für das NASA-Geheimprojekt „Alaska“ entwickelte. Für dieses Projekt hatte die NASA bei Omega eine Uhr in Auftrag gegeben, die den extremen Bedingungen auf dem Mond standhalten konnte. Intern lief das Projekt unter dem Namen „Lunar Surface Chronograph“. Omega präsentierte 1969 das erste Ergebnis, eine klobige Titanuhr, die als Prototyp „Alaska I“ bezeichnet wurde. Die Uhr hatte ein strahlend weißes, mit Zinkoxid beschichtetes Zifferblatt, dem die starke Sonneneinstrahlung auf dem Mond nichts anhaben konnte. Außerdem war sie mit einer roten Aluminium-Außenhülle ausgestattet, die die Uhr vor extremer Hitze schützte. Die Hilfszifferblätter des Chronographen schließlich waren mit den mittlerweile berühmten raketenförmigen Zeigern versehen.

Omega Speedmaster Professional “Alaska Project” ref. 311.32.42.30.04.001

All diese Elemente waren auch beim zweiten Prototyp vorhanden, den Omega 1970 produzierte: der Alaska II. Diese Uhr diente als Inspiration für die 2008 vorgestellte Speedmaster Alaska Project – und das Ergebnis ist atemberaubend. Die Speedmaster Alaska Project mit ihrem strahlend weißen Zifferblatt und dem weißen Klettverschlussarmband sieht völlig anders aus als die Standard-Moonwatch. Zusammen mit den Raketenzeigern und dem rot eloxierten Aluminium-Außengehäuse ergibt sich ein außergewöhnlicher Look, der unter den zahlreichen Speedmaster-Referenzen absolut hervorsticht. Die Preise für die Alaska Project stiegen 2021 enorm an und blieben 2022 konstant. Da wir es hier jedoch mit einer wirklich besonderen, limitierten Uhr zu tun haben, vermute ich, dass die Preise nach und nach weiter nach oben gehen. Derzeit bewegen sie sich zwischen ca. 17.000 und 35.000 EUR. Wenn Sie ein Exemplar in der unteren Hälfte dieser Spanne ergattern können, dürften Sie mittel- bis langfristig Gewinn machen.

4. Omega Speedmaster First Omega in Space Ref. 311.32.40.30.01.001

Die nächste Uhr auf unserer Liste ist die Speedmaster „First Omega in Space“. Auch sie war bereits letztes Jahr vertreten und konnte 2022 ein stetiges Wachstum verzeichnen. Auf der Baselworld 2012 wurde die Uhr erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Sie war Teil der Heritage-Kollektion und mit einem Listenpreis von ca. 5.000 EUR eine großartige Speedmaster für Einsteiger. Vor zwei Jahren jedoch stellte Omega die Produktion dieser Uhr ein, was die Nachfrage nach der Speedmaster FOiS – wie sie ebenfalls genannt wird – in die Höhe schnellen ließ. Die nummerierte (nicht limitierte!) Auflage basiert auf der Omega Speedmaster Ref. CK2998, die Walter „Wally“ Schirra am 3. Oktober 1962 während des Sigma-7-Fluges trug.

Omega Speedmaster First Omega In Space ref. 311.32.40.30.01.001

Die Uhr ist eine moderne Version der klassischen Omega Speedmaster mit einem 39,7-mm-Edelstahlgehäuse und geraden Bandanstößen. Damit ist sie viel kleiner als die 42 mm große Moonwatch. Sie weist die gleichen klassischen Zeiger auf wie die Referenz CK2998. Um genau zu sein, verwendete Omega Zeiger von verschiedenen Ausgaben der CK2998, aber das Gesamtergebnis ist bemerkenswert. Besonders begehrt ist die Uhr bei eingefleischten „Speedy“-Sammlern wie auch bei Einsteigern, die das Speedmaster-Universum gerade erst entdecken. Die Preise für diese nummerierte Sonderausgabe der Speedmaster sind seit dem letzten Jahr stetig gestiegen und liegen bei Chrono24 derzeit zwischen 5.000 und 8.000 EUR. Was die künftige Wertentwicklung betrifft, gehe ich von einer weiteren Steigerung aus. 

5. Omega Speedmaster 60th Anniversary „Trilogy“ Limited Edition Ref. 311.10.39.30.01.001

Die letzte Uhr auf unserer Liste hatte ich bereits oben erwähnt. Omega präsentierte die 1957 „Trilogy“-Reihe  2017 anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Speedmaster, Seamaster 300 und Railmaster. Letztes Jahr hatte ich die Seamaster 300 für diese Liste ausgewählt, und nach einem kleinen Preisrückgang zur Mitte des Jahres scheint diese nun im Wert zu steigen. Es gibt allerdings eine Uhr in dieser Trilogie, die einen kontinuierlichen Wertzuwachs verzeichnet, und das ist die Speedmaster. Die moderne Neuauflage des Originals von 1957 ist ein atemberaubender Zeitmesser, der den Glanz der allerersten Speedmaster Ref. CK2915 mit einem modernen Uhrwerk und zeitgemäßen Produktionstechniken verbindet. Vor allem aber erweckt sie die „Ur“-Speedmaster auf brillante Weise zu neuem Leben.

Omega Speedmaster 60th Anniversary “Trilogy” Limited Edition ref. 311.10.39.30.01.001

Mit einem Gehäusedurchmesser von 38,6 mm fällt die Uhr kleiner aus als die aktuelle Speedmaster mit ihrem 42 mm großen Gehäuse. Sie besitzt ebenfalls die ikonischen „Broad Arrow“-Zeiger und die kultige Edelstahllünette. Omega hat die Uhr mit dem Handaufzugskaliber 1861 ausgestattet, das auch verschiedene Versionen der Moonwatch sowie das „Replica“- Modell antreibt, die erste Uhr auf dieser Liste. Um den Vintage-Look zu unterstreichen, sind die Zeiger und Indizes mit Vintage-Leuchtmasse versehen, was der Uhr eine besondere historische Note verleiht. Omega produzierte insgesamt 3.557 Exemplare dieser Speedmaster, die alle sehr schnell ausverkauft waren. Dies führte zu einem allmählichen Preisanstieg bei dieser Referenz. Sie bekommen die Uhr ab etwa 8.000 EUR, wobei die Preisspanne bis ca. 12.500 EUR reicht. Ich gehe allerdings davon aus, dass die Preise noch weiter in die Höhe gehen werden, denn die limitierte Auflage wird von Uhrenfans sehr geschätzt und bringt das Wesen der allerersten Speedmaster von 1957 perfekt zum Ausdruck.

Das war unsere Top-5-Liste der Omega-Uhren, in die Sie nächstes Jahr investieren könnten. Wie gesagt, sollten Sie nur Uhren kaufen, die Ihnen auch wirklich gefallen, und keine schnellen Gewinne erwarten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und gute Geschäfte!


Über den Autor

Jorg Weppelink

Hallo, ich bin Jorg und schreibe seit 2016 Artikel für Chrono24. Meine Beziehung zu Chrono24 reicht jedoch deutlich weiter zurück, denn meine Liebe zu Uhren erwachte …

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