11.08.2022
 4 Minuten

6 Dinge, die Sie wissen sollten, bevor Sie eine Omega Speedmaster kaufen

Von Thomas Hendricks
Omega-Speedmaster-6-Things-Magazin-2-1

Die Omega Speedmaster hatte bei Uhrenliebhabern schon immer einen Stein im Brett. Nach mehreren Rekordergebnissen bei Auktionen und dem geradezu absurden Hype rund um die Veröffentlichung der MoonSwatch ist die Uhr noch mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.  

Für viele Uhrenfans ist die Speedmaster der erste „schicke“ mechanische Zeitmesser, für manche sogar die einzige Uhr, die sie je besitzen werden. Lassen Sie uns einige wichtige Punkte besprechen, die Sie im Hinterkopf behalten sollten, wenn Sie den Kauf einer Speedmaster erwägen. Bei einem Punkt könnte es sogar sein, dass sich eine kleine Kontroverse entzündet.  

1. Größe der Omega Speedmaster

Schauen wir uns zunächst die Größenangaben bei der Omega Speedmaster an. Wenn Sie schon viele Uhren in der Hand hatten, wissen Sie, dass die Zahlen auf dem Papier nicht immer dem entsprechen, wie sich eine Uhr am Handgelenk anfühlt. Und wenn Sie online Artikel zum Thema Uhrengröße lesen, dann haben Sie sicher schon gehört, dass die Omega Speedmaster in dieser Hinsicht ein wenig trügerisch ist.  

Auf dem Papier misst eine Speedmaster Professional typischerweise 42 mm im Durchmesser, 47 mm von Horn zu Horn und 13 mm in der Höhe. Das klingt zwar groß, aber in Wirklichkeit fühlt sich die Uhr kompakter an. Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens umfasst der Durchmesser von 42 mm auch den Kronenschutz, während die Lünette nur etwa 40 mm breit ist. Die Speedmaster trägt sich also eher wie eine 40-mm-Uhr. Zweitens schließt die Höhe von 13 mm das gewölbte Glas und den Gehäuseboden mit ein. Diese Elemente fallen beim Tragen aber nicht so sehr ins Gewicht, sodass eigentlich die Gehäuseflanke – und diese ist recht schmal – den Gesamteindruck ausmacht. 

2. Omega Speedmaster Professional: Der Klassiker zuerst 

Wenn Sie mit einer Omega Speedmaster liebäugeln, stehen Sie natürlich unweigerlich vor der Frage, welche Modellvariante Sie wählen sollen. Als altehrwürdiges Mitglied des Omega-Katalogs mit reicher Historie ist die Speedmaster in unzähligen Variationen auf dem Markt zu finden. Dazu gehören die klassische Omega Speedmaster Professional, Modelle mit Automatikaufzug wie die Speedmaster Reduced, Varianten mit Mondphase oder Kalenderfunktion, Olympia- und Jubiläumsuhren, einige flippige Modelle aus den Siebzigern und viele weitere. In einem derart umfangreichen Sortiment gibt es eben auch eine gewisse Hierarchie. 

Ein ehemaliger Kollege von mir (der in seinen Ansichten ziemlich kategorisch war) sagte einmal: „Eine automatische Speedmaster ist keine echte Speedmaster!“ Dem stimme ich nicht unbedingt zu, aber ich würde Ihnen empfehlen, Ihre Speedmaster-Reise mit der klassischen Speedmaster Professional mit Handaufzug zu beginnen. Bei so vielen Variationen und limitierten Auflagen auf dem Markt kann es hilfreich sein, einfach in der Mitte des Katalogs zu beginnen und sich dann langsam zu den Rändern hinzuarbeiten. Außerdem gibt es immer Leute, die auf der Suche nach einer gebrauchten Speedmaster sind, sodass es nicht schwer sein wird, überschüssige Uhren später wieder zu verkaufen.  

Omega Speedmaster Professional Moonwatch: der Inbegriff der Speedmaster.

3. Leuchtmasse

Ein kurzer Hinweis zum Thema Leuchtmasse: Um 1997 stellte Omega das Leuchtmaterial der Speedmaster von Tritium auf LumiNova um. Bei Rolex gibt es eine ähnliche „Leuchtmassen-Chronologie“, die Sie beim Kauf Ihrer neuen Uhr beachten sollten. Wenn Sie vor allem Wert auf eine gute Ablesbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen legen, dann wählen Sie eine Speedy, die nach 1997 hergestellt wurde. Lieben Sie dagegen die warme Ausstrahlung von Leuchtelementen aus Tritium, dann entscheiden Sie sich für eine Speedy aus einer früheren Ära. 

4. Uhrenservice bei der Omega Speedmaster

Nächster Punkt: Uhrenrevision. Uhren sind Maschinen und Maschinen müssen gelegentlich gewartet werden. Robert-Jan Broer – Gründer und Chefredakteur des Fratello-Magazins, Mr. Speedy Tuesday und der führende Omega-Speedmaster-Experte im Internet – empfiehlt, die Uhr im Durchschnitt alle sieben Jahre zum Service zu geben. Ist die Speedmaster Ihr täglicher Begleiter in allen Lebenslagen, dann sollten Sie sie vielleicht etwas häufiger überprüfen lassen. Tragen Sie sie abwechselnd mit anderen Uhren, können Sie sich zwischen den Service-Terminen auch etwas länger Zeit lassen.  

5. Originale Bauteile 

Die Omega Speedmaster wird nun schon seit über 60 Jahren produziert und ist im Laufe der Zeit in unzähligen Referenzen erschienen. Viele Elemente ändern sich von Referenz zu Referenz, darunter Uhrwerke, Zeigerformen, Lünettendesigns, Kronenschutzvorrichtungen (oder deren Fehlen), Leuchtstofftypen, Gehäusebodengestaltung, Uhrengläser, Logos usw. Letztendlich handelt es sich um relativ geringe Unterschiede, aber da sich beim Uhrensammeln alles um die Details dreht, ist es hilfreich zu wissen, welche Kombination Sie am liebsten mögen. Und noch wichtiger ist es, sich Gewissheit zu verschaffen, dass die Uhr, die Sie kaufen, die korrekten Bau- bzw. Ersatzteile hat, besonders wenn es sich um ein Vintage-Modell handelt. 

Ältere Omega-Speedmaster-Referenzen sind oft schwieriger zu warten.

6. Wasserdichtigkeit der Omega Speedmaster

Dies wird der umstrittenste Punkt in diesem Artikel sein, und doch sage ich: Ja, Sie können technisch gesehen mit einer Omega Speedmaster schwimmen gehen. Wenn Sie Uhren-Memes auf Instagram verfolgen, haben Sie wahrscheinlich schon das eine oder andere Meme – oder auch Hunderte – über die unzureichende Wasserdichtigkeit der Speedmaster gesehen. Viele denken, dass die Uhr, die zum Mond geflogen ist, an ein paar Bahnen im Wasser scheitert. An dieser Annahme ist durchaus etwas Wahres; so würde ich zum Beispiel nicht empfehlen, eine alte, bis 30 m (3 bar) wasserdichte Omega Speedmaster zum Schwimmen zu tragen, oder eine, die in den letzten Jahren keinem Drucktest mehr unterzogen wurde. Moderne Speedmaster jedoch sind bis 50 m (5 bar) wasserdicht, was für eine Runde im Pool als sicher gilt. Achten Sie allerdings darauf, die Drücker und die Krone nicht zu betätigen, während sich die Uhr unter Wasser befindet. Sonst wird aus Ihrer Speedmaster möglicherweise eine … Seamaster.  

Nun, da das geklärt ist, lassen Sie uns das Thema abschließen. Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, sich eine Omega Speedmaster zu kaufen, haben Sie nun ein paar gute Anhaltspunkte. Also, schauen Sie sich um, Ihre Traumuhr wartet auf Sie! 


Über den Autor

Thomas Hendricks

In jungen Jahren war ich kein Uhrenfan, aber ein paar Jahre nach meinem Studium habe ich als Autor und Marketing-Spezialist beim Online-Portal Watchonista angefangen. Augenzwinkernd begrüßten mich hier die neuen Kollegen: „Willkommen in der Uhrenwelt, die niemand je wieder verlässt!“ Heute bin ich Privatkundenberater bei Chrono24 und helfe Menschen dabei, die perfekte Uhr für die großen Anlässe ihres Lebens zu finden.

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