22.04.2021
 4 Minuten

Der Traum eines jeden Sammlers: Warum wir alle unseren ganz persönlichen Uhren-Gral besitzen wollen – oder vielleicht sogar müssen – Teil 2

Von Tom Mulraney
Rolex GMT

Der Traum eines jeden Sammlers: Warum wir alle unseren ganz persönlichen Uhren-Gral besitzen wollen – oder vielleicht sogar müssen – Teil 2

Wir sind zurück mit einer zweiten Ausgabe von Uhren, nach denen Sammler verrückt sind. Hier besprechen wir auch zwei meiner absoluten Lieblingsuhren: die Rolex GMT-Master Referenz 1675 und die Audemars Piguet Royal Oak Referenz 15202ST. Sollten Sie Teil 1 verpasst haben, können Sie diesen hier nachlesen. Weiter unten finden Sie unsere Auswahl fünf wirklich cooler Uhren, die alle auf ihre eigene Art Ikonen sind. Nur eines dieser Modelle in der Kollektion zu haben, wäre großartig – ganz zu schweigen von allen fünf! Egal, welche dieser Uhren Ihr Herz schneller schlagen lässt, Sie können sie mit Sicherheit alle hier auf Chrono24 finden. Viel Erfolg auf der Jagd! 

Rolex GMT-Master ref. 1675
Rolex GMT-Master ref. 1675

Rolex GMT-Master Referenz 1675 

Gibt es eine coolere Toolwatch als die Rolex GMT-Master Referenz 1675? Obwohl sie die zweite Referenz der Reihe ist (das Original war die 6542 mit Bakelit-Lünette), kommt die 1675 einem zuerst in den Sinn, wenn man über Vintage-GMT-Master spricht. Einer der Hauptgründe dafür ist ihre lange Produktionszeit von 1959 bis 1980. In dieser Zeit war die Referenz 1675 das einzige echte GMT-Modell, das Rolex produzierte, denn die Explorer II wurde erst 1985 zu einer GMT. Die GMT-Master wurde von der mittlerweile insolventen Fluggesellschaft Pan American Airways in Auftrag gegeben. Sie sollte für die Flugbesatzung der damals größten internationalen Fluggesellschaft Amerikas die Zeitmessung bei transatlantischen Flügen über mehrere Zeitzonen hinweg gewährleisten. Ein wichtiges Element ihrer Funktionalität war die heute ikonische, blau-rote „Pepsi“-Lünette, die beim Ablesen des GMT-Zeigers als Tag-Nacht-Grenze fungierte. 

Patek Philippe Aquanaut 5968A-001
Patek Philippe Aquanaut 5968A-001

Patek Philippe Aquanaut 5968A-001 

Sie ist zwar erst ein paar Jahre alt, dennoch ist die Patek Philippe Aquanaut Referenz 5968A-001 bereits eines der begehrtesten Modelle der Kollektion Aquanaut. Diese Referenz debütierte 2018 und setzt den Vorstoß der Aquanaut als Casual Luxus-Sportuhren für ein jüngeres Zielpublikum fort. Ihr – für Patek-Verhältnisse – mutiges Farbschema sorgte bei ihrer offiziellen Vorstellung für Aufsehen. Die markanten orangen Akzente auf dem Zifferblatt und das auffällige orange Kautschukarmband fallen bei diesem Modell besonders auf. Aber wie es sich für Patek gehört, verfügt die Referenz 5968A über mehr als genug uhrmacherische Qualität, um ihren auffälligen Stil zu untermauern. Das 42,2 mm große Gehäuse, mit gebürsteter und polierter Oberfläche, ist 11,9 mm hoch. Das Zifferblatt mit grauem Farbverlauf verfügt über große, arabische Leuchtziffern und nachleuchtende Zeiger. Zusätzlich zur Zeitanzeige bietet dieses Modell einen zentralen Sekundenstoppzeiger und auf 6 Uhr einen 60-Minutenstoppzeiger. Im Innern arbeitet das hauseigene Kaliber CH-28-520 C, das auch in der Nautilus 5980 den Takt vorgibt. 

Audemars Piguet Royal Oak Jumbo "Extra Thin"
Audemars Piguet Royal Oak Jumbo „Extra Thin“

Audemars Piguet Royal Oak Jumbo „Extraflach“ Referenz 15202ST

Jeder kennt die Geschichte der ursprünglichen Royal Oak. Während der „Quarzkrise“ der 1970er-Jahre war man bei AP verzweifelt und brauchte ein Wunder. Der Legende nach designte Gérald Genta diese mutige neue Luxus-Sportuhr aus Stahl in nur einer einzigen Nacht. Das Unternehmen stellte sie auf der Baselworld 1972 vor. Aufsehen erregte, dass ihr Preis damals höher war als der vieler der 18-Karat-Golduhren aus APs Sortiment. Jahrzehnte später hat das Unternehmen nicht viel an der Uhr verändert. Warum auch? Sie war der Ursprung der Luxus-Sportuhren, die auch heute noch eine der angesagtesten Kategorien unter Sammlern ist. Die wahrscheinlich originalgetreueste Weiterentwicklung der ursprünglichen Referenz 5402ST ist die Referenz 15202ST. Hierbei handelt es sich in vielerlei Hinsicht um die fast gleiche Uhr, die jedoch über einige Verfeinerungen sowie ein Manufakturkaliber verfügt. Das Gehäuse ist 39 mm breit und lediglich 8,1 mm dick. Es verfügt außerdem über ein sehr schön designtes, integriertes Armband – für viele Sammler das bequemste Armband auf dem Markt. Im Gehäuse befindet sich das extraflache, automatische hauseigene Kaliber AP 2121. Wir sollten auch ihr bemerkenswertes blaues Zifferblatt mit subtilem „Petite Tapisserie“-Muster nicht vergessen. Ein echter Klassiker.    

Omega Speedmaster 105.012
Omega Speedmaster 105.012

Omega Speedmaster 105.012 

Das Sammeln von Vintage-Speedmaster-Modellen ist vor allem aufgrund ihrer Vielfalt und Variabilität so aufregend und herausfordernd. Die Referenz 105.012 ist ein typisches Beispiel hierfür. Sie wurde von 1963 bis 1966 produziert und trug als erste Speedmaster-Referenz das Wort „Professional“ auf dem Zifferblatt. Außerdem war sie die erste Referenz mit asymmetrischem Gehäuse. Bemerkenswert ist, dass sie 1969 am Handgelenk von Buzz Aldrin die erste Uhr auf dem Mond war. An dieser Referenz wurden während ihrer Produktionszeit nur subtile Veränderungen vorgenommen. Der auffälligste Unterschied ist sicherlich, dass für die Modelle aus dem letzten Produktionsjahr (1966) Gehäuse von zwei verschiedenen Herstellern verwendet wurden: Huguenin Frères, die ebenfalls die Gehäuse für die vorangegangenen Referenzen fertigten, und Central Boîtes. Beide Gehäuse sind fast identisch. Die CB-Gehäuse erkennen Sie an den kleinen Facettenkanten an den Bandanstößen. Ein winziges Detail der Uhrsammler-Geschichte, das nur wahre Liebhaber wertschätzen können.    

Rolex Explorer II ref. 1655
Rolex Explorer II ref. 1655

Rolex Explorer II Referenznummer 1655

Unter Sammlern besser bekannt als die „Freccione“, markierte die Referenz 1655 im Jahre 1971 das Debüt der Explorer II. Und was für eine tolle Uhr sie doch war. Sie maß 39 mm im Durchmesser und war somit größer als ihre Vorgängerin, die Explorer. Die Kombination aus feststehender Lünette mit 24h-Markierungen und zentralem, orangem 24-Stunden-Zeiger mit Pfeilspitze verlieh ihr zusätzliche Funktionalität. Der 24-Stunden-Zeiger war außerdem auch Grundlage für den Spitznamen „Freccione“, italienisch für „Pfeil“. Rolex entwickelte diese Uhr für die besonderen Bedürfnisse von Forschern, die längere Zeit ohne Sonnenlicht auskommen mussten, wie zum Beispiel Höhlenforscher. Aus diesem Grund verfügt das Zifferblatt der 1655 in Abständen von fünf Minuten über nachleuchtende Strichindizes sowie alle 2,5 Minuten über Leuchtquadrate. Daraus ergeben sich insgesamt 24 im Dunkeln leuchtende Akzente, welche es dem Träger ermöglichen die Uhr auch in schlechten Lichtverhältnissen abzulesen. Aufgrund ihrer Nischenzielgruppe und ihres etwas eigenen Stils war die Referenz 1655 nie ein Verkaufsschlager. Rolex produzierte und verkaufte daher nie besonders viele Exemplare, obwohl die Uhr 14 Jahre lang in Produktion war. Daher ist sie heute ein sehr begehrtes Objekt für Sammler. 

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Über den Autor

Tom Mulraney

Ich wuchs in den 1980er- und 90er-Jahren in Australien auf. In der Stadt, in der ich lebte, gab es keine nennenswerte Uhren-Szene. Lediglich ein Händler hatte …

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