Profisport und Luxusuhren mögen auf den ersten Blick wenig gemein haben. Schaut man jedoch genauer hin, erkennt man, dass sie wie füreinander geschaffen sind. Unabhängig von der jeweiligen Sportart – Luxusuhren sind allgegenwärtig. Das gilt natürlich auch für die amerikanische Profi-Football-Liga NFL. Deren Stars haben in den letzten Jahren ein ausgesprochenes Faible für schöne Uhren entwickelt und zeigen sich gern mit allem, was gut und teuer ist.
OBJ und die Sache mit der Richard Mille
Besondere Aufmerksamkeit wurde in diesem Zusammenhang kürzlich Odell Beckham Jr., kurz OBJ, zuteil. Der Wide Receiver, der seit dieser Saison für die Cleveland Browns aufläuft, sorgte gleich im ersten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber für Schlagzeilen. Diese hatten allerdings weniger mit seiner sportlichen Leistung, als vielmehr damit zu tun, dass er während des Spiels eine Uhr am Handgelenk trug. Und zwar nicht irgendeine Uhr, sondern eine Richard Mille RM11-03 McLaren. Das Gehäuse dieses High-Tech-Zeitmessers besteht aus Carbonfaser und orangefarbenem Quarz, die in Schichten übereinander angeordnet sind. Im Inneren arbeitet ein aufwendig skelettiertes Manufakturkaliber mit Flyback-Chronograph, Großdatum und Monatsanzeige. Die Uhr ist so robust, dass ihr selbst die härtesten Tackles nichts ausmachen. Dieses Meisterwerk der Uhrmacherkunst hat allerdings auch seinen Preis: Mehr als 270.000 EUR kostet das gute Stück laut der Chrono24 Watch Collection.
Knapp zwei Wochen später setzte OBJ dann noch einen drauf. Während er sich für das Gastspiel bei den New York Jets aufwärmte, konnte man an seinem Handgelenk eine Uhr erkennen, die verdächtig nach einer Richard Mille RM56-02 Sapphire Tourbillon aussah – ein ultrarares Stück mit einem Preis von über 2 Millionen Euro. Darauf angesprochen erklärte der 28-Jährige lapidar, er habe mit dem Thema abgeschlossen und halte die Zeitmesser von Daniel Wellington sowieso für die besseren Uhren. Kurz danach stellte sich heraus, dass es sich bei der Uhr lediglich um einen billigen Nachbau handelte und das Ganze nur ein Publicity-Stunt war: Daniel Wellington stellte nur einen Tag nach dem ganzen Trubel OBJ als seinen neuen Markenbotschafter vor.
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Uhrenenthusiast Tom Brady
Auch Tom Brady, mit sechs Super Bowl-Siegen und neun Finalteilnahmen der erfolgreichste Quarterback der NFL-Geschichte, hat eine Schwäche für Luxusuhren. Jahrelang konnte man ihn mit Klassikern wie der Rolex Milgauss, einer Audemars Piguet Royal Oak oder der Royal Oak Offshore beobachten. 2015 lotste ihn Jean-Claude Biver dann als Testimonial zu TAG Heuer. Viel Überzeugungskraft bedurfte es dabei wohl nicht, denn Brady verbindet eine besondere Geschichte mit der Marke: Nachdem er 2002 seinen ersten Super Bowl gewonnen hatte, belohnte er sich mit seiner ersten Luxusuhr – einer TAG Heuer Carrera. Der traditionsreiche Uhrenhersteller legte Brady zu Ehren sogar eine limitierte Ausgabe der Heuer 01 Chronograph auf.
Seit 2019 rührt Brady allerdings für IWC Schaffhausen die Werbetrommel. Besonders gern trägt er deren Fliegeruhren, allen voran die Big Pilot, die Top Gun oder die Spitfire. Er besitzt aber auch mehrere Varianten der berühmten Portugieser. Eine davon, ein Exemplar mit Ewigem Kalender, war ein Geschenk seiner Ehefrau Gisele Bündchen zu seinem 30. Geburtstag.
Bei NFL-Stars besonders beliebt: Rolex
Brady und OBJ sind natürlich nicht die einzigen NFL-Stars, die sich für Uhren begeistern. Cam Newton, Quarterback bei den New England Patriots, schmückt sich zum Beispiel gern mit Uhren von Rolex. Eine besondere Schwäche hat er für die Yacht-Master II und die Day-Date. Aber auch die Hublot King Power trägt er hin und wieder.
Seattle Seahawks Quarterback Russell Wilson und sein Kollege Dak Prescott von den Dallas Cowboys mögen es lieber klassisch und tragen meist Varianten der Rolex Datejust 41. Auch Matt Ryan von den Atlanta Falcons bevorzugt Uhren der Genfer Manufaktur mit der Krone. Seine Wahl fällt meist auf die Sky-Dweller oder die Submariner „Kermit“. Bei Drew Brees, dem Quarterback der New Orleans Saints, steht hingegen die Panerai Luminor ganz oben auf der Liste. Malik Jackson und Aaron Rodgers setzten hingegen lieber auf die Nautilus und die Calatrava von Patek Philippe.
Hublot als Sponsor der Dallas Cowboys
Auch wenn Luxusuhren bei den NFL-Spielern extrem angesagt sind, hält sich das Interesse der großen Luxusuhrenmarken am American Football sehr in Grenzen. Zwar werden Größen wie Tom Brady oder Eli Manning ab und an als Werbepartner verpflichtet, das große Engagement, wie man es beispielsweise beim Fußball, Tennis oder der Formel 1 findet, blieb bisher allerdings aus.
Lediglich Hublot wagte 2014 den Schritt in die NFL und unterzeichnete einen Sponsoringvertrag mit den Dallas Cowboys. Als Teil des Deals wurde der Eingangsbereich des VIP-Parkplatzes nach dem Uhrenhersteller benannt. Außerdem zeigte eine Hublot-Uhr auf den Videoleinwänden des Cowboys-Stadions bei Heimspielen den Countdown bis zum Kick-off an. Die Zusammenarbeit hielt zwar nur ein paar Jahre, doch brachte Hublot in dieser Zeit limitierte Sondereditionen der Classic Fusion, Classic Fusion Chronograph und der King Power in den Farben der Cowboys auf den Markt. Nur jeweils 50 Exemplare wurden von den Uhren hergestellt. Sie sind also entsprechend rar und bei Sammlern und Fans der Mannschaft sehr begehrt.
Auf den Rängen tummeln sich VIP-Fans mit Luxusuhren
Doch nicht nur bei den Spielern sind Uhren aus dem Luxussegment angesagt, auch auf den Rängen lohnt sich ein Watch Spotting. Besonders Großereignisse wie der Super Bowl – wenn die VIP-Tribüne mit Stars und Sternchen nur so gespickt ist – sind ein Fest für jeden Uhrenliebhaber.
Beim Sieg der Kansas City Chiefs über die San Francisco 49ers im Super Bowl 2020 schoss ganz klar Jay Z uhrentechnisch den Vogel ab. Der bekennende Uhren-Nerd trug eine Patek Philippe 6102 Celestial Moon Age.
Auch Comedian Kevin Hart und Beatles-Legende Paul McCartney entschieden sich für Zeitmesser aus dem Hause Patek Philippe. Während Hart eine Referenz 5270 mit Chronograph und Ewigem Kalender trug, zierte das Handgelenk von Sir Paul eine klassische Nautilus 5711-A1. Rapper Meek Mill zeigte sich hingegen mit einer Richard Mille RM-055 „Bubba Watson“ und DJ Khaled mit einer Rolex Sky-Dweller in Gelbgold.
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