Patek Philippe – oder einfach nur: Patek. Liebevoll und sanft wird er ausgesprochen, der Name, auf den die Marke aus den Träumen der Uhrenliebhaber hört. Oft von einer nachfolgenden Kunstpause begleitet. Immer im Genussmodus. Nie gerufen, nie geschrien, nie mit hektischen Flecken im Gesicht.
Dieser Name sagt so viel. Da darf man sich Zeit lassen. Die berühmte Marke ist respektierter Leuchtturm, Wegweiser und Benchmark für eine ganze Zunft. Spirituelle Heimat und Pilgerstätte auf der jährlichen Uhrenmesse Baselworld. Lust und Leidenschaft. Haben, Wollen und Sein. Mutter und Tochter, Vater und Sohn – das alles steckt in diesem Namen.
Vier Lilien und ein Ritterorden
Vielleicht ging es um all das auch beim spanischen Ritterorden von Calatrava, der Pate für die gleichnamige Modellfamilie aus dem Hause Patek stand. Auch wer sich dem nicht bewusst ist, dem erschließt sich doch sofort die Eleganz des Ordenszeichens aus vier stilisierten Lilien, die an den Spitzen zu einem Kreuz zusammengeführt werden und heute das Markenzeichen von Patek Philippe aus Genf bilden.
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Uhren aus dem Hause Patek Philippe schlicht mit dem Unternehmensnamen versehen. Als man zur Lancierung der Armbanduhren überging, wurde das Calatrava-Kreuz als Firmensignet eingeführt und bis in die 1970er Jahre hinein vor allem auf den goldenen Aufzugskronen und Gehäuseböden der Uhren abgebildet.
Seit den 1980er-Jahren gewann das Logo zunehmend an Popularität und ist heute untrennbar mit der Genfer Uhrenmanufaktur verbunden. Jede Calatrava und auch jedes andere Modell von Patek ist auf der Krone, dem Gehäuseboden und der Schließe mit dem unverwechselbaren Zeichen versehen.
Unabhängigkeit und kreative Freiheit
Patek Philippe ist die älteste unabhängige Genfer Uhrenmanufaktur in Familienbesitz. Keine Markengruppe, keine Luxusgütermultis, keine Nummer im Portfolio, keine kurzfristigen Marketingziele auf Kosten der Qualität. Stattdessen: Langfristige, selbstgewählte Ziele. Behutsamer Umgang mit Marke und Kundschaft. Vollständige kreative Freiheit. Beinahe alles wird in Eigenregie gebaut und hergestellt, nur wenige spezielle Komponenten wie z. b. Zifferblätter werden zugekauft. Das Erfüllen höchster Qualitätsansprüche ist Voraussetzung für das hauseigene Gütesiegel. Ein unabhängiges Gremium wacht über die Einhaltung der strengen Regularien, deren Ziel es ist, die Anforderungen gängiger Standards zu übertreffen
Nachdem 1932 die Familie Stern das Unternehmen von Jean-Adrien Philippe übernahm, wurde im selben Jahr die klassische Armbanduhr Calatrava Referenz 96 eingeführt, die bis heute nahezu unverändert hergestellt wird. Sie ist Zeugin der Geburtsstunde des Familienunternehmens, trägt den Namen des Firmensignets und ist ein Klassiker in jeder Hinsicht. Bis heute hält sie sich als Bestseller des Hauses.
Bauhaus deluxe aus Genf
Die Liste der teuersten jemals versteigerten Uhren wird auf den ersten Plätzen regelmäßig von Patek Philippe besetzt. Historische Modelle sind besonders begehrt und erzielen mitunter astronomische Preise – wenn sie überhaupt zur Versteigerung kommen.
Die Gestaltung der Uhr ist von den Prinzipien des Bauhausdesigns inspiriert. Die prägende gestalterische Denkschule der Moderne legte höchste künstlerische Ansprüche an Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Die Formfindungen der Bauhausbewegung sind heute ikonische Klassiker der Moderne. Die Patek Philippe Calatrava darf hier hinzugezählt werden und ist museumsreifes Kunsthandwerk auf höchstem Niveau. Ihr Träger wird gewissermaßen zum Kurator einer wunderschönen Einzelausstellung am Handgelenk.
Eine Sekunde noch
Die Reinkarnation der ursprünglichen Calatrava 96 ist die Referenz 5196. Sie führt die klassische Ästhetik ins Heute fort. In ihr arbeitet das flache Handaufzugswerk 215 PS mit 27 Lagersteinen, das mit einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen läuft. Behutsam wurde die Calatrava 5196 auf kompakte 37 mm vergrößert, bei einer Gehäusehöhe von nur 2,55 mm.
Auf dem klassischen Zifferblatt markieren Stabindexe die Stunden und Punkte die Minuten. Die beiden facettierten Dauphine-Zeiger drehen souverän ihre Runden und nichts – auch kein Datum – lenkt bei der 5196 von ihrer minimalistischen Eleganz ab.
Das Calatrava-Portfolio im Hause Patek umfasst zurzeit 39 Modelle in Weißgold, Gelbgold und Roségold. Immer bewahrt die Uhr dabei ihren Charakter als zeitlose „Dresswatch“, deren gekonntes Understatement im spannungsvollen Gegensatz zwischen der schlichten Oberfläche und den präzisen technischen Details dahinter besteht – eine typische Patek eben.
Actually, you never own a Patek Philippe
So ist die Calatrava edelster Schmuck für den Mann, ohne ein großes Spektakel am Handgelenk zu veranstalten. Das ist sowohl im Business- als auch im Freizeitkontext ein sehr praktischer Zug. Der Dresscode, der eine Calatrava verbietet, muss noch erfunden werden.
Als Besitzer einer Calatrava werden Sie zum Treuhänder einer künstlerischen und wissenschaftlichen Tradition, die mehrere Generationen Leidenschaft für Uhren in sich vereint. So wie die Schweizer Manufaktur innerhalb der Familie von Generation zu Generation weitergegeben wurde, so erwirbt auch der Käufer einer Calatrava ein Objekt für den Familienbesitz, an dem sich viele Generationen erfreuen dürfen. Bekanntlich gehört einem eine Patek Philippe nie ganz allein. Man bewahrt sie schon für die nächste Generation auf.
