05.09.2024
 4 Minuten

Longines – Schönheit und Präzision zu jeder Sekunde

Von Aaron Voyles
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Longines – Schönheit und Präzision zu jeder Sekunde

Egal ob Sie ein erfahrener Sammler oder vergleichsweise ein Neuling sind: Longines bietet in seinem vielfältigen Katalog seit jeher eine perfekte Balance aus uhrmacherischer Tradition, stilvoller Ästhetik und beeindruckender Qualität, wodurch die Marke seit fast 200 Jahren ihr Erbe als einer der weltweit angesehensten Uhrenhersteller aufrechterhalten kann. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über alles Wissenswerte zur Geschichte der Marke, ihre beliebten Modelle und den Preisen.

Die Geschichte von Longines

Longines wurde 1832 von Auguste Agassiz in Saint-Imier gegründet und begann als Hersteller maßgeschneiderter Uhren. In den 1860er-Jahren stellte das Unternehmen nach dem Erwerb einer Fabrik in seiner Heimatstadt schließlich auf Serienproduktion um. Im Anschluss an diese Professionalisierung stellte Longines namhafte Persönlichkeiten aus der Welt der Uhrmacherei ein und begann damit, Innovationen voranzutreiben. Angesichts der florierenden amerikanischen Uhrenindustrie schickten Auguste und sein Neffe Ernest Francillon, der vor kurzem in das Unternehmen eingetreten war, den Ingenieur Jaques David in die USA, um herauszufinden, warum die amerikanische Uhrenindustrie einen solchen Fortschritt machte. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz mit einem detaillierten 108-seitigen Bericht im Gepäck überzeugte Jaques den Firmeninhaber davon, die Geschäftspraktiken von Longines zu ändern und an die amerikanischen Standards in puncto Qualitätskontrolle, Fertigungstechniken und Managementstil anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Nach der anschließenden Änderung der Unternehmensstruktur und des Geschäftsstils von Longines entwickelte das Unternehmen 1878 sein allererstes Chronographenwerk. Das Monopusher-Uhrwerk Cal. 20H verfügte über ein technisch beeindruckendes Konzept, bei dem alle drei Chronographenfunktionen (Stopp, Start und Zurücksetzen) mit einem einzigen Drücker bedient wurden – auch heute noch eine Seltenheit. Mit diesem Uhrwerk begründete Longines seinen Ruf für hohe Präzision und wurde zum offiziellen Zeitnehmer zahlreicher Veranstaltungen. Aufgrund der Beliebtheit ihrer Chronographen auf dem freien Markt begannen Fälscher mit der Herstellung von Longines-Imitaten. Aus diesem Grund bemühte sich Ernest (der Mitte der 1860er-Jahre die Leitung übernommen hatte) darum, Longines zu schützen und ließ den Markennamen im Jahr 1889 urheberrechtlich eintragen. Der Ruf von Longines als Marktführer in hervorragender Qualität und Präzision förderte die Vertiefung seiner Verbindungen zum Pferdesport, insbesondere Springreiten und Pferderennen, und schon bald wurde das Unternehmen zum offiziellen Zeitnehmer für zahlreiche andere Sportereignisse. Im Laufe ihrer Geschichte diente die Marke als Zeitnehmer bei Kunst- und Turnveranstaltungen, den Olympischen Spielen, Formel-1-Rennen, der Aufstellung von Geschwindigkeitsrekorden und natürlich den bereits erwähnten Pferdesportveranstaltungen. Mit einer schier unglaublichen Zahl an uhrmacherischen Innovationen in seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit ist Longines auch heute noch einer der angesehensten und umsatzstärksten Uhrenhersteller der Welt.

Die wichtigsten Uhrwerke von Longines

Dank der stetigen Bemühungen der Marke, ihre Produkte zu optimieren, kann Longines auf eine lange Geschichte beeindruckender technischer Innovationen zurückblicken, insbesondere was Chronographenwerke angeht. Nach der Einführung ihres ersten Chronographen, dem Cal. 20H im Jahr 1878, begann Longines mit der Entwicklung weiterer Chronographenwerke, um durch intensive Forschung, kontinuierliche Weiterentwicklung und konstante Investitionen seine Marktstellung zu zementieren. Diese Ausrichtung war der Beginn einer besonders produktiven Phase in der Geschichte der Marke, in der sie in erstaunlichem Tempo neue Chronographenwerke entwickelte.

Pulsomètre 1912 Vintage Longines Taschenuhr mit dem Cal. 19.73 N.
Pulsomètre 1912 Vintage Longines Taschenuhr mit dem Cal. 19,73 N.

Vom Cal. 19.73 aus dem Jahr 1890 über das schmalere Cal. 19.73N aus dem Jahr 1909 bis hin zum Cal. 19.73N aus dem Jahr 1922 – einem unglaublich beeindruckenden Schleppzeiger-Chronographen – liegt die Tradition von Longines eindeutig in der Chronographenkomplikation. Besonders hervorzuheben ist das Chronographenwerk Cal. 13.ZN aus dem Jahr 1936, das gemeinhin als eines der historisch bedeutsamsten und technisch beeindruckendsten Chronographenwerke aller Zeiten gilt. Das Cal. 30CH, welches es 1947 ablöste, genießt gleichermaßen hohes Ansehen. Die Produktion des Cal. 30CH wurde in den 1970er-Jahren eingestellt und markierte damit das Ende der glanzvollsten und innovativsten Periode der Markengeschichte, zumindest was die Uhrwerke anbetraf.

Longines Vintage Chronograph mit dem Cal. 30CH
Longines Vintage Chronograph mit dem Cal. 30CH

Die wichtigsten Modelle von Longines

Neben ihren legendären Uhrwerken sind auch die von ihnen angetriebenen Uhren selbst ziemlich bemerkenswert. Von der schlichten Sei Tacche, einer eleganten Armbanduhr aus den 1940er-Jahren mit verschraubtem Gehäuseboden, bei der Ästhetik ebenso im Vordergrund stand wie Funktionalität, bis hin zur Lindbergh Hour Angle Watch, einer Fliegeruhr aus den 1920ern, die von Charles Lindbergh entworfen wurde, um Piloten die Berechnung ihrer Position auf der Erde zu ermöglichen, ist der Katalog historischer Modelle von Longines zweifellos beeindruckend. Doch ihre aktuellen Modelle wie die HydroConquest oder Spirit sowie die von ihrem Erbe inspirierten Modelle wie die Legend Diver oder Ultra-Chron bieten für jeden Sammlertyp etwas – egal, ob Sie unverfälschte moderne Uhrmacherkunst entdecken möchten, oder eher behutsam zusammengestellte Vintage-inspirierte Uhrmacherkunst einer Marke suchen, die als „alter Hase“ der Branche gilt.

Longines Ultra-Chron L2.836.4.52.6
Longines Ultra-Chron L2.836.4.52.6

Prominente Markenbotschafter

Dank ihrer Verbindung zur Uhrmacherkunst und den damit verbundenen Veranstaltungen wie den Olympischen Spielen, dem Pferdesport und Events wie der Formel 1 wird Longines schon seit langem mit Eleganz, Kultiviertheit und der Spitze der Uhrmacherkunst in Verbindung gebracht. Aus diesem Grund ist Longines auch nicht unlängst eine beliebte Wahl unter Prominenten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die dieselben Qualitäten verkörpern. So ist beispielsweise die Oscar-prämierte Schauspielerin Kate Winslet seit 2010 Markenbotschafterin von Longines, und die indische Schauspielerin und ehemalige Miss World Aishwarya Rai Bachchan engagiert sich bereits seit 1999 für die Marke, was die weltweite Anziehungskraft und zeitlose Eleganz von Longines verdeutlicht. Neben diesen berühmten Gesichtern unterhält Longines partnerschaftliche Beziehungen mit einer ganzen Reihe von Sportlern sowie „Botschaftern der Eleganz“, die in der Regel Models, Schauspieler und Musiker sind.

Wertbeständigkeit und Langlebigkeit

Obwohl sie meist erschwinglicher sind als viele ihrer Schweizer Pendants in der Welt der modernen Uhrmacherei, werden Longines Uhren dennoch wegen ihrer Langlebigkeit, Handwerkskunst und Verarbeitungsqualität hoch geschätzt. Jenseits der modernen Longines-Uhren erfreuen sich Vintage-Modelle von Longines, insbesondere jene mit historischer Bedeutung oder einzigartigen Komplikationen, bei Sammlern großer Beliebtheit und steigern ihren Wert oft mit zunehmendem Alter. Dies ist ein Beweis für ihre Langlebigkeit als Zeitmesser und ihren außerordentlichen Wert für den anspruchsvollen Sammler, der sich über einen langen Zeitraum an den Vintage-Uhren von Longines erfreuen möchte.

Longines vs. TAG Heuer: der Schnellvergleich

Die beiden hoch angesehenen Schweizer Uhrenmarken Longines und TAG Heuer werden oft miteinander verglichen, da der Chronograph für beide Marken im Laufe ihrer Geschichte eine wichtige Rolle spielte. Allerdings bedienen Longines und TAG Heuer unterschiedliche Märkte: Longines bleibt beim Design traditioneller und klassischer, während TAG Heuer bei seinen Zeitmessern einen eher avantgardistischen und „sportlicheren“ Ansatz verfolgt. Daher verfügt jede Marke über einen klar definierten Kundenstamm, der auf der Suche nach einem bestimmten Uhrenstil ist. Auch wenn sie oberflächlich betrachtet Ähnlichkeiten aufweisen, bieten beide Marken größtenteils deutlich unterschiedliche Uhrenstile an, natürlich mit einigen Ausnahmen.


Über den Autor

Aaron Voyles

Ich liebe alles an der Uhrmacherei, von der Kunstfertigkeit des Designs über die Technik, die in den Uhrwerken steckt, bis hin zu den spannenden Geschichten, die ihr Leben einhauchen.

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