Angenommen, Sie haben schon eine ganze Weile ein Auge auf ein Schätzchen wie beispielsweise die wunderschöne Audemars Piguet Royal Oak geworfen, aber es steht nicht zu erwarten, dass Sie jemals in der Lage sein werden, sie tatsächlich zu kaufen. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, die Uhr einfach zu mieten? Wie wäre es mit einem Leasingvertrag, durch den Sie nach Ablauf der Leasingdauer Eigentümer der Uhr werden? Dieser Einfall ist gar nicht so exotisch, wie man meinen könnte. Verträge dieser Art gibt es für viele Luxusartikel.
Es könnte aber auch sein, dass Ihnen die richtige Uhr für einen einzigen, ganz besonderen Anlass fehlt. Angenommen, Sie sind in zu einer festlichen Galaveranstaltung eingeladen, aber Sie besitzen keine passende Dresswatch zu Ihrem Smoking. Wenn Sie sich beim besten Willen nicht überwinden können, nur für diesen Anlass eine teure Uhr zu kaufen, können Sie einfach eine mieten. Vielleicht gehören Sie aber auch einfach zu der Sorte Uhrenfreund, die gerne verschiedene Modelle trägt, ohne dabei das Bedürfnis zu haben, diese unbedingt besitzen zu müssen. Es gibt viele verschiedene Gründe, eine Uhr zu mieten oder zu leasen, anstatt sie zu kaufen. Entsprechend gibt es Firmen, die genau diesen Service anbieten.
An dieser Stelle möchten wir Ihnen die Welt der Mietuhren und einige ihrer Vor- und Nachteile nahebringen. All die schönen Uhren tragen zu können, die Sie schon immer haben wollten, mag sich zunächst großartig anhören. Aber denken Sie daran, dass Uhren Luxusgegenstände sind, die eine Menge Geld kosten. Auch die Miete kann Ihre monatlichen Ausgaben um einen ansehnlichen Betrag erhöhen. Gehen Sie unbedingt vorher in sich und stellen sie sich selbst die Frage, ob Sie sich das leisten können. Die meisten Firmen, die Uhren vermieten, bieten Abonnementpakete an, bei denen Sie sich für einen festen Zeitraum finanziell verpflichten.
Ein großer Vorteil bei gemieteten Uhren ist, dass Sie sich nicht um die Wartung der Uhr kümmern müssen. Das ist Sache der Mietfirma. In Anbetracht der Tatsache, dass Reparaturen mit einigen hundert bis hin zu mehreren tausend Euro zu Buche schlagen können, ersparen Sie sich so möglicherweise hohe Kosten. Das Gleiche gilt für Schäden. Die meisten Firmen haben Versicherungen für die Zeit, in der Sie die Uhr tragen. So ist auch die Bezahlung von möglicherweise auftretenden Schäden nicht Ihr Problem. Allerdings bezahlen Sie die Wartung und Versicherung zum Teil durch Ihre monatlichen Gebühren mit. Erkundigen Sie sich genau, wie viel Ihr Anbieter dafür berechnet.
Ein weiterer Vorteil gemieteter Uhren: Sie können verschiedene Marken und Modelle ausprobieren. Dies könnte durchaus eine Überlegung wert sein, wenn Sie es Leid sind, tagein, tagaus dieselbe Uhr zu tragen. Vielleicht sind Sie aber auch einfach noch auf der Suche nach Ihrer persönlichen Traumuhr? Wer weiß, auf was Sie da stoßen? Vielleicht stellt sich am Ende heraus, dass Ihre Traumuhr ein Modell ist, das Sie von sich aus nie im Leben in Betracht gezogen hätten?
Bedenken Sie jedoch, dass gemietete Uhren meist nicht neu sind. Die meisten Mietpakete sehen vor, dass Sie sich einen bestehenden Uhren-Pool mit anderen Mitgliedern teilen. Seien Sie daher nicht enttäuscht, wenn Ihre neue Uhr schon ein bisschen gebraucht aussieht. Genauso gut kann Ihnen jedoch hin und wieder ein nagelneuer Zeitmesser ins Haus flattern.
Jetzt ist wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt, um die emotionale Seite des Konzepts „Miete“ zu betrachten. Eine gemietete Uhr gehört niemals Ihnen. Daher sollten Sie sich zuerst selbst die Frage stellen, welche Botschaft Sie mit der Uhr senden möchten. Tragen Sie sie nur, damit andere glauben, Sie wären reich, kann das Mieten von Uhren schnell zur Stolperfalle werden. Verstehen Sie mich nicht falsch: Der Gedanke, dass jemand hart arbeitet, erfolgreich ist und sich vom verdienten Geld seine Traumuhr gönnt, ist großartig. Aber sollte jemand mit einem einfachen 0815-Job, einer kleinen Einraumwohnung und einem höchstens durchschnittlichen Auto wirklich eine superteure Uhr tragen, um den Eindruck zu erwecken, er sei reich?
Abgesehen davon: Besteht nicht das eigentliche Vergnügen des Uhrensammelns darin, seine Zeitmesser tatsächlich sein Eigen zu nennen? Wenn man sich seine Traumuhr noch nicht leisten kann, macht es nicht viel mehr Freude, zu sparen, um sie schließlich irgendwann erwerben zu können? Der Besitz einer Uhr ist mehr als nur die Demonstration von Erfolg. In dem Moment, in dem Sie sich entschließen, für „Ihre“ Uhr zu sparen, beginnt eine eigene, persönliche Geschichte, die alle bedeutenden Momente Ihres Lebens verbindet, durch die Ihre treue Uhr Sie begleitet. Das ist durch nichts zu ersetzen. Überlegen Sie sich also genau, was Ihre Uhr eigentlich über Sie aussagen soll. Was möchten Sie anderen Menschen über sie erzählen? Letztendlich schätzen die meisten Leute am ehesten eine gute Story, in der Sie selbst auch eine Rolle spielen.
