Nicht nur der Kauf, sondern auch das Tragen einer Luxusuhr ist etwas ganz Besonderes. Damit es so bleibt, zeigen wir Ihren unsere Top 5 Tipps, wie Sie ihr liebgewonnenes Schmuckstück richtig pflegen. Damit hält Ihre Luxusuhr ein Leben lang.
1. Uhr richtig aufziehen
Wenn Sie bereits Erfahrungen mit Luxusuhren haben, wird dieser Punkt für Sie wahrscheinlich banal klingen. Denke ich jedoch an meine Anfangszeit zurück, haben gerade Anfänger Angst, etwas kaputt zu machen. Wann Sie vorsichtiger sein müssen, werde ich Ihnen gleich verraten, doch bei den meisten Uhren ist diese Angst völlig unbegründet. Haben Sie eine Automatik-Uhr, drehen Sie die Krone etwa 30-35 Mal. Damit ist Ihre Uhr aufgezogen. Solange Sie sie jetzt regelmäßig tragen, brauchen Sie Ihre Luxusuhr nicht mehr aufziehen. Erst wenn Sie Ihre Uhr ein paar Tage nicht getragen haben und die Gangreserve ausgeschöpft ist, müssen Sie die Uhr wieder neu aufziehen. Sie können Ihre Automatikuhr nicht durch „zu viel aufziehen“ kaputt machen, seien Sie also unbesorgt. Haben Sie eine Uhr mit Handaufzug, müssen Sie die Uhr jedes Mal voll aufziehen, wenn die Gangreserve aufgebraucht ist, und das unabhängig davon, ob Sie die Uhr getragen haben oder nicht. Bei der Handaufzugsuhr ist beim Aufziehen tatsächlich etwas Vorsicht geboten: Wenn die Uhr voll aufgezogen ist, lässt sich die Krone nicht mehr drehen. Drehen Sie auf keinen Fall weiter, Sie könnten im schlimmsten Fall die Uhr beschädigen.
2. Uhr richtig reinigen
Wenn Sie zwischendurch Ihre Uhr von Staub und Schmutz befreien möchten, können Sie ein sauberes, weiches Mikrofasertuch verwenden. Achten Sie jedoch darauf, beim Putzen nicht zu viel Druck auszuüben – auch ein weiches Tuch kann feine Mikrokratzer auf den polierten Stellen Ihrer Luxusuhr hinterlassen, vor allem, wenn sich kleine Staubpartikel im Tuch verirrt haben. Ist Ihre Uhr ab 100 Meter wasserdicht, können Sie Ihre Luxusuhr von Zeit zu Zeit mit Wasser und Spülmittel reinigen. Achten Sie darauf, dass die Krone Ihrer Uhr verschraubt ist, damit die Wasserdichtigkeit gewährleistet ist und kein Wasser in das Uhrwerk eindringen kann. Nehmen Sie lauwarmes Wasser und parfümfreies Spülmittel. Reinigen Sie die Uhr mit Ihren Händen – das ist die schonendste Methode, Ihre Luxusuhr zu reinigen. Anschließend spülen Sie die Uhr gründlich aus, bis alle Spülmittelreste entfernt wurden. Nehmen Sie ein weiches, sauberes Tuch, um damit die Uhr abzutupfen. Lassen Sie Ihre Uhr anschließend noch ein wenig an der Luft trocknen.
Übrigens: Für eine noch gründlichere Reinigung können Sie auch eine weiche Zahnbürste verwenden. Seien Sie sich jedoch bewusst, dass auch die weichste Bürste in Verbindung mit mechanischer Reibung eine Menge Mikrokratzer hinterlassen kann. Diese Erfahrung durfte ich selbst machen, als ich an einen sonnigen Nachmittag auf meine eigene Uhr geschaut habe. Seien Sie also vorsichtig, wenn Sie eine Bürste beim Reinigen verwenden. Sollte Ihre Uhr nur bis zu 50 Meter wasserdicht sein, sollten Sie gänzlich auf Wasser verzichten und die Uhr nur mit einem feuchtem Tuch reinigen. Auch wenn ich einige Leute kenne, die mit ihrer Speedmaster Professional schwimmen waren: Verzichten Sie auf dieses Risiko, dann haben Sie länger Freude an Ihrer Uhr. Die Reinigung Ihrer Uhr ist ein wichtiger Aspekt der Uhrenpflege. Danach strahlt Ihr Schmuckstück wie neu.
3. Die richtige Aufbewahrung – ist ein Uhrenbeweger sinnvoll?
Sollten Sie einen Uhrenbeweger benutzen? Gerade Anfänger stellen sich oft die Frage, ob eine mechanische Uhr Schaden nimmt, wenn sie über einen längeren Zeitraum stehen bleibt. Ob und wann ein Uhrenbeweger sinnvoll ist, werde ich gleich beantworten, doch vorher möchte ich Ihnen eine Möglichkeiten zeigen, wie Sie Ihre Luxusuhr sicher und stylisch verstauen können. Uhrenkästen und Uhrenrollen machen sich toll im Wohnzimmer und können auch leicht verstaut werden. Ich habe beispielsweise eine kleine Uhrenkiste aus schwarzem Holz. Diese sieht optisch gut aus und bietet genug Platz für meine Uhren. Bin ich unterwegs und will mehr als eine Uhr dabeihaben, nehme ich sie in einer Uhrenrolle mit, in der ich meine Zeitmesser sicher unterbringen kann.
Ein Uhrenbeweger ist eine tolle, optisch ansprechende Möglichkeit, Ihre Luxusuhr(en) aufzubewahren. Wirklich nötig ist das allerdings nur, wenn Sie eine Uhr mit großen Komplikationen haben und diese im Wechsel tragen. Beispielsweise müssen Sie so Ihren ewigen Kalender nicht jedes Mal neu stellen. Für Ihre Automatikuhren ohne Komplikationen brauchen Sie hingegen keinen Uhrenbeweger, diese werden keinen Schaden nehmen, wenn sie über einen längeren Zeitraum stehen bleiben. Im Gegenteil: Durch einen Uhrenbeweger sorgen Sie für einen schnelleren Verschleiß, weil die Uhr ständig in Bewegung ist.
4. Kratzer vermeiden
Wie sehr Sie auch Ihre Luxusuhr pflegen, eines ist sicher: Sie wird früher oder später Kratzer bekommen. Sie können diesen Kampf zwar nicht gewinnen, doch Sie können dafür sorgen, dass sich die Tragespuren auf ein Minimum beschränken. Achten Sie im Alltag auf die banalsten Dinge wie Türen aufmachen oder anschnallen. Wenn Sie hier ein klein wenig darauf achten, wie Sie diese Dinge tun, bleibt Ihre geliebte Uhr von größeren Schrammen verschont.
Nehmen Sie die andere Hand, wenn Sie Türen öffnen oder sich im Auto anschnallen. Achten Sie bei Jacken darauf, dass keine Knöpfe oder Reißverschlüsse mit Ihrer Uhr in Kontakt kommen. Verzichten Sie auf Ihre Luxusuhr, wenn Sie mechanische Arbeiten aller Art durchführen. Geben Sie Ihre Luxusuhr nicht in fremde Hände, vor allem nicht an Menschen, die nichts für Uhren übrighaben. Sie sind nicht so Uhren-verrückt wie Sie und werden Ihre Uhr deshalb nicht mit der Vorsicht behandeln, wie Sie es tun. Wenn Sie ihre Uhr putzen: Üben Sie nicht zu viel Druck aus und sorgen Sie dafür, dass das Poliertuch stets sauber ist, sonst wird dieses Kratzer hinterlassen. Und wenn Ihr Lieblingsstück trotz aller Vorsicht doch mal einen gröberen Kratzer abbekommen hat, sehen Sie es positiv. Ihre Uhr ist jetzt individuell und erzählt mit der Zeit ihre ganz eigene Geschichte.
5. Wie oft muss eine mechanische Uhr gewartet werden?
Irgendwann ist es soweit: Ihre mechanische Uhr muss gewartet und zur Revision eingeschickt werden. Wie oft das der Fall ist, ist nicht nur von Ihren Tragegewohnheiten, sondern auch ein klein wenig vom Modell sowie vom Hersteller abhängig. Manche Hersteller empfehlen ein Service-Intervall von ca. 4-5 Jahren, andere wiederum haben einen großzügigeren Zeitrahmen dafür vorgesehen. Rolex beispielsweise empfiehlt eine Revision mittlerweile erst alle 10 Jahre. Unabhängig von Hersteller-Vorgaben und Empfehlungen: Es gibt einen ganz bestimmten Moment, ab dem Ihre Uhr zur Revision muss, und zwar, wenn die Uhr mit starker Gangabweichung läuft.
Eine Revision kann entweder von einem offiziellen Konzessionär mit eigener Werkstatt oder beim Hersteller direkt durchgeführt werden. Bei einer Revision werden alle Verschleißteile der Uhr und des Uhrwerks kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht. Sie haben zudem die Möglichkeit, optionale Arbeiten wie eine optische Aufarbeitung durchführen zu lassen. Die Kosten einer Revision hängen nicht nur vom Hersteller, sondern auch davon ab, um was für eine Uhr es sich handelt. Dreizeigeruhren sind generell günstiger zu revidieren als Chronographen sowie Uhren mit großen Komplikationen. Lassen sich Uhren mit einem ETA-Werk schon unter 500 EUR revidieren, kostet eine Revision für eine Dreizeigeruhr bei Rolex aktuell um die 800 EUR. Für eine komplizierte Uhr wie die Royal Oak Tourbillon Extra-Thin von Audemars Piguet müssen Sie hingegen schon 2.000 EUR auf den Tisch legen.
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