28.09.2022
 3 Minuten

Omega Speedmaster X-33 Marstimer: Innovation oder unnötiges Spielzeug?

Von Donato Emilio Andrioli
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Wie aus dem Nichts hat Omega die neue Speedmaster X-33 Marstimer vorgestellt. Ich habe mir den ungewöhnlichen Quarz-Chronographen angeschaut und bin zu folgendem Entschluss gekommen: Die Omega-Neuheit ist eine Uhr, die unnötiger kaum sein könnte. Gleichzeitig ist sie jedoch genau das, was die Uhrenwelt und vielleicht auch Sie brauchen.

Was hat es mit der Omega Speedmaster X-33 Marstimer auf sich?

Die Omega Speedmaster X-33 Marstimer: wie von einem anderen Planeten

Die neue Omega Speedmaster X-33 Marstimer ist ein waschechter Sportchronograph, welcher in Zusammenarbeit mit der europäischen Weltraumorganisation (ESA) entwickelt wurde. Es handelt sich hier nicht um eine weitere mechanische Speedy: Diese neue Omega Speedmaster mit dem fremdartigen Namen verfügt über ein extrem präzises, multifunktionales Quarzwerk und bietet sowohl eine analoge, als auch mehrere digitale Zeitanzeigen. Der Durchmesser beträgt wuchtige 45 mm, die Dicke von 14,9 mm ist ebenfalls beachtlich. Gut, dass die Uhr hauptsächlich aus Titan besteht: Die Omega Speedmaster X-33 bringt gerade mal 112 Gramm auf die Waage und dürfte sich trotz der beachtlichen Größe ziemlich leicht und bequem tragen. Die Farbe der beidseitig drehbaren Aluminiumlünette erinnert stark an den typischen Marsstaub und findet nochmal im Sekundenzeiger Verwendung. Sobald Sie die Uhr umdrehen, werden Sie mit dem berühmten Speedmaster-Schriftzug und dem Seepferdchen-Logo begrüßt; außerdem wird Ihnen offenbart, dass die neue Uhr von der ESA getestet und zertifiziert wurde.

Ein Aspekt, der auf dem Mars scheinbar weniger ins Gewicht fällt, ist das Wasser. Die Quarzuhr ist gerade einmal bis zu 30 Meter wasserdicht. Wäre da nicht etwas mehr drin gewesen? Auch das Titanband und die Schließe hätte Omega durchaus neu designen können, denn dieses wirkt eingestaubter als der Mars selbst. Es ist dasselbe Band, was wir von anderen X-33 Versionen und der eingestellten Omega Speedmaster Professional kennen. Zum Glück liegt ein 20 mm Nato-Band bei, welches farblich hervorragend zur Uhr passt. Damit wirkt die Uhr nicht nur moderner, sondern auch etwas weniger wuchtig. Omega zeigt wieder einmal, wie gut sie das Thema Präsentation beherrscht: Das Bonusgeschenk kommt in einer speziellen Uhrenrolle daher, deren Innenfutter eine Reproduktion von Hebes Chasma darstellen soll – eine tiefe Erdspalte auf der Marsoberfläche.

Die Omega Speedmaster X-33 Marstimer: das Hauptfeature

Die wichtigste Eigenschaft der Omega Speedmaster X-33 Marstimer habe ich Ihnen bis jetzt allerdings vorenthalten, denn diese steht definitiv für sich selbst. Der Name der Uhr ist gleichzeitig die Hauptattraktion des Titan-Chronographen. Die Omega-Neuheit zeigt Ihnen nämlich nicht nur mehrere Zeitzonen auf der Erde an, sondern auch ganze drei Zeitzonen inklusive Datum auf dem Mars, wobei die längeren Tage auf dem roten Planeten berücksichtigt werden. Obendrauf ist die Uhr mit einem Sonnenkompass ausgestattet: Damit lässt sich der Norden sowohl auf der Erde als auch auf dem roten Planeten mit Leichtigkeit finden. Das sind ziemlich innovative Features, die Omega hier aus dem Hut zaubert, da geraten Funktionen wie Chronograph, Alarm, Wochentag-Datums-Anzeige und Ewiger Kalender schnell in den Hintergrund. Ein Saphirglas ist bei so einer Ausstattung ohnehin selbstverständlich, die Batterie soll laut Omega 24 Monate halten.

Die Omega Speedmaster Marstimer: eine unnötige Uhr – doch genau was die Uhrenwelt braucht

Die Omega Speedmaster X-33 Marstimer ist eine Luxusuhr, die unnötiger nicht sein könnte. Sie kommt unheimlich groß daher, ist im Alltag kaum tragbar und zeigt uns die Zeit eines Planeten an, den bisher noch kein Mensch betreten hat. Doch auch wenn Omega hier nicht die nächste MoonSwatch vorgestellt hat und die Verkäufe dank 7.000 $ Listenpreis ganz sicher nicht genauso steil gehen werden: Die Omega Speedmaster X-33 Marstimer ist genau das, was die Uhrenwelt braucht. Wir leben in einer Zeit, in der jeder von uns ein Smartphone besitzt. Da sind es solche frischen, ungewöhnlichen Ideen, die uns Uhrenliebhaber wieder aufhorchen lassen und das Thema Uhren jung und spannend halten. Selbst wenn die Uhr für uns nicht in Frage kommt: Es ist toll, wenn Luxusuhrenhersteller ungewöhnliche Wege gehen. Omega weiß mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit, dass diese Uhr kein Verkaufsschlager wird und hat sie trotzdem auf den Markt gebracht. Wer die Neuheit allerdings ganz sicher tragen wird, sind Mitarbeiter des Kontrollzentrums der ESA: Bei zukünftigen Rover-Missionen wird die Omega Speedmaster X-33 Marstimer noch eine wichtige Rolle spielen. Auch zukünftige ESA-Astronauten werden die Uhr später mal auf Missionen tragen. Ganz so unnötig ist die Uhr also am Ende doch nicht, schließlich haben wir den Mars längst als nächstes Ziel ins Auge gefasst. Wer weiß: Vielleicht haben wir es hier mit der zukünftigen Marswatch und der ersten Uhr auf dem roten Planeten zu tun.


Über den Autor

Donato Emilio Andrioli

Als ich mit der Tudor Black Bay 41 meine erste mechanische Uhr kaufte, begann für mich eine neue große Leidenschaft. Besonders begeistern mich ikonische Uhren, die eine interessante Geschichte vorweisen können.

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