16.07.2021
 5 Minuten

Omega und die Olympischen Spiele: Die einzig echte Partnerschaft?

Von Pascal Gehrlein
Olympics-2-1

Auf die Plätze, fertig, los! Die Olympischen Spiele in Tokyo 2020, bzw. 2021 stehen vor der Tür. Nach 1964 ist Japan in diesem Jahr das zweite Mal Gastgeber der Spiele und wegen der Verschiebung aufgrund der Corona-Pandemie soll das Olympische Feuer das Mega-Event nun endlich am 23. Juli eröffnen. Sicher ist: Vieles wird anders, aber Omega ist erneut der offizielle Zeitmesser der sportlichen Wettkämpfe und liefert nunmehr seit 1932 die offiziellen Uhren und das technische Equipment zur Zeitnahme. Das wollen wir zum Anlass nehmen und nicht nur etwas Vorfreude für die sportliche Seite der Veranstaltung wecken, sondern auch den Blick der Uhrenfans auf die Bedeutung der Zeit(en) schärfen. Damit eng verbunden ist natürlich auch die Rolle der Marke Omega: Was unterscheidet diese Partnerschaft von vielen anderen in der Uhrenbranche? Welches sind die aktuellen Uhrenmodelle zu den Olympischen Spielen in Tokyo?

Seamaster Diver Tokyo 2020
Omega Seamaster Diver Tokyo 2020 Olympic Edition

Omega und Olympia: Wie kam es dazu?

Die meisten Uhrenmarken sind Meister darin, (gute) Geschichten zu erzählen und die eigene Historie zu romantisieren. Und so beginnt die Geschichte von Omega und Olympia mit einer Reise eines Omega-Uhrmachers, der sich mit einem Koffer voller Stoppuhren im Jahr 1932 vom Hauptsitz Bienne auf den Weg nach Los Angeles machte, mit dem klaren Ziel, Omega als offiziellen Zeitmesser bei den Olympischen Spielen zu platzieren. Dies ist ihm geglückt und seither hatte Omega bereits ganze 28-mal die Ehre, die Zeiten bei den verschiedensten Wettkämpfen zu messen und auch damit die eigenen Produkte zu bewerben. Denn nur wenige Veranstaltungen bieten Marken eine solch breite Aufmerksamkeit und Plattform. Das Besondere an dieser Partnerschaft ist für mich, dass die Verbindung weitaus natürlicher und in meinen Augen auch authentischer ist, als beispielsweise die Verbindung zu britischen Geheimagenten.

Denn bei dieser Kooperation steht die Technik, der Nutzen und die Dienstleistung von Omega als Spezialist für präzise Stoppuhren im Vordergrund. Bei 339 Wettkämpfen aus 33 verschiedenen Sportarten wird Omega auch in diesem Sommer mit präziser Zeitmessung dafür sorgen, dass es keinen Zweifel an Gold, Silber oder Bronze geben wird. Beim 100-Meter-Sprint werden Sport-Fans also gebannt auf die „live“ mitlaufende Zeit achten und damit gleichzeitig Omega und dessen Expertise als Zeitmesser folgen. Die Rolle der Marke geht demnach weit über schicke Werbeplakate oder Anzeigentafeln hinaus. Wenngleich es von diesen auf dem Gelände mehr als 400 Stück geben wird, um die Platzierungen und Zeiten anzuzeigen. Insgesamt 200 Kilometer Kabel bringen die Signale zu den 530 professionellen „Omega Timekeepern“, die für die Zeitmessung und Kontrolle dieser zuständig sind. Omega betreibt hier also einen sehr großen Aufwand, um den erfolgreichen Ablauf der Olympischen Spiele zu unterstützen. Aus Marketing-Perspektive präsentiert sich Omega hier als „Helfer“, Unterstützer und wenn man so möchte auch als Dienstleister, der sich nicht in den Vordergrund drängt, sondern den Sportlern, die sich Monate oder Jahre auf diese Wettkämpfe vorbereiten, die Bühne lässt. Diese Rolle kennen wir von Omega auch aus „nicht irdischen“ Missionen nur zu gut…

Welche sind Champions unter den bisherigen Omega-Sondereditionen?

Hochsprung, Eisschnelllauf, Schwimmen – so unterschiedlich die Disziplinen auch sind, so einfach die Anforderungen für Omega: Präzision und Zuverlässigkeit. Immerhin bringt die Marke mehrere Jahrzehnte in diesem Segment mit. Bereits seit 1964 ist die Marke öffentlichkeitswirksam am Zug. In diesem Jahr schaffte es Omega bei den Spielen von Innsbruck zum ersten Mal, die Zeiten der Sportler „live“, nachvollziehbar und transparent für den Zuschauer anzuzeigen. Auffällig war das beispielsweise beim Schwimmen, wo die Sportler Kontaktflächen am Beckenrand berührten und daraufhin ihre Zeit gestoppt wurde – damals eine echte technische Revolution! Und bleiben wir beim Schwimmen, so passt es auch, dass Omega seine beliebte Taucheruhr, die Omega Seamaster Diver 300M sowie die professionelle Taucheruhr Planet Ocean 600M, gerne als Sondereditionen zum Ereignis auflegt. So geschehen zu den Olympischen Spielen in Pyeongchang von 2018. Wie so oft bei Omega ist auch dieses Sondermodell limitiert. Und zwar auf passende 2018 Stück. Beim Design orientiert sich Omega gerne an den Landesflaggen. So findet man das Rot der südkoreanischen Flagge auf den ersten 15 Minuten der Minuten-Anzeige auf der Lünette und am Armband wieder. Das für Omega typische Keramik sorgt beim Zifferblatt für ein kräftiges Blau, das durchaus an den Einsatzort der Uhr, den Ozean, erinnert.

Omega Seamaster Planet Ocean 600M Pyeongchang Edition
Omega Seamaster Planet Ocean 600M PyeonChang Edition

Besonders gelungen ist meiner Ansicht nach die Sonderedition der Omega Speedmaster Mark II “Rio 2016”, die laut der Chrono24 Watch Collection ebenfalls eine gute Wertstabilität aufweist. Highlight des Modells sind die Totalisatoren in Gold, Silber und Bronze, die gut zum retro Look and Feel der Speedmaster Mark II passen. Abgesehen davon bieten die Sondermodelle meist keine technischen Unterschiede und sind zur Zeit der Veröffentlichung auf dem aktuellsten Stand. Entscheidend für den Kauf sind daher vordergründig die Design-Highlights der Special Editions sowie die Verbindung zu den Spielen und Omega als Zeitmesser. Besonders attraktiv meist für Personen, die in den „ausrichtenden“ Ländern leben oder eine emotionale Verbindung zu diesen haben.

Omega Speedmaster Mark II Rio 2016 Special Edition
Omega Speedmaster Mark II Rio 2016 Special Edition

Was haben die aktuellen Modelle zu bieten?

Die aktuellen Modelle zu den diesjährigen Olympischen Spielen in Tokyo sind eine Omega Seamaster Diver 300M, eine Aqua Terra 150M sowie eine Planet Ocean 600M.

Omega Seamaster Diver 300M Tokyo 2020 Special Edition
Omega Seamaster Diver 300M Tokyo 2020 Limited Edition

Auch diese Modelle basieren auf den aktuellen „Standard“-Modellen der jeweiligen Reihe. Highlight der Seamaster Diver 300M ist das helle Zifferblatt in Kombination mit blauen Applikationen, welche ihre Inspiration vom Emblem der Spiele ziehen. Ansonsten entschied sich Omega dagegen, die Spiele auch in einer Inschrift auf dem Zifferblatt zu erwähnen, was die Schlichtheit unterstreicht und meiner Meinung nach gut zum in Japan beliebten, simplen Design passt. Zu erkennen geben sich die Olympischen Spiele dann in der weißen Box und auf dem Saphirglas des offenen Gehäusebodens der Uhr.

Omega Aqua Terra 150M Tokyo 2020 Limited Edition
Omega Aqua Terra 150M Tokyo 2020 Special Edition

Der Aqua Terra hat Omega direkt ein blaues Keramik-Zifferblatt verpasst, welches ein Novum in der Aqua-Terra-Reihe darstellt und sehr hochwertig und einzigartig erscheint. Das Muster des Zifferblatts ist dem offiziellen Logo der Spiele nachempfunden. Tatsächlich wäre die Aqua Terra mein eindeutiger Favorit. Wohingegen mir Sondereditionen oft zu sehr nach selbiger aussehen, könnte die Aqua Terra meiner Meinung nach durchaus als „Serienuhr“ durchgehen und hätte auch von Omega unabhängig der Spiele so vorgestellt werden können. Das blaue Rubber Band verleiht der eher eleganten Aqua Terra eine Sportlichkeit, die ich von einer Sommeruhr für „Land und See“ erwarte. Die Aqua Terra als solche ist für mich eine der am vielseitig einsetzbarsten Uhren auf dem Markt überhaupt und eine perfekte „Alltagsuhr“.

Omega Seamaster Planet Ocean 600M Tokyo Limited Edition
Omega Seamaster Planet Ocean 600M Tokyo Limited Edition

Bei der ebenfalls auf 2020 Stück limitierten Planet Ocean, setzt Omega dann (fast) ausschließlich auf Weiß. Das polierte Keramikblatt lässt die ansonsten eher bullige Planet Ocean minimalistisch und fast zurückhaltend elegant wirken. Die ungewöhnliche Größe von 39.5 mm unterstützt diesen Eindruck ebenfalls. Dieses Design orientiert sich eher an den Farben von Omega, besonders die rote Flüssigkeramik im Sekundenzeiger schafft die Verbindung zur Rolle Omegas als offiziellen Zeitmesser. Auch hier ist man mit dem Kaliber 8800 Master Chronometer Kaliber auf dem neusten Stand der Technik. Gleiches gilt für die Omega Speedmaster Limited Edition zu den Spielen in Tokyo, die das Rot in der Lünette trägt. Das hellgraue Zifferblatt der auf der Saphirglas-Version der Speedmaster basiereneden Uhr hat einen feinen Sonnenschliff und verleiht der Speedy einen hochwertig-eleganten Look. Zunächst exklusiv auf dem japanischen Markt veröffentlicht, finden sich die Modelle natürlich auch auf Chrono24. Nicht verschweigen möchten wir, dass insgesamt 5 verschiedene Speedmaster-Varianten zu den Spielen in Tokyo veröffentlicht wurden.

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Pascal Gehrlein

Hey, ich bin Pascal. Nachdem ich viele Stunden auf Chrono24 verbracht habe, um schließlich meine erste „Luxusuhr“ zu kaufen, entdeckte ich im Impressum, dass der …

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