06.12.2022
 7 Minuten

Phänomenaler Siegeszug einer Uhrenmarke: Berühmte Kollektionen und Modelle von Cartier

Von Jorg Weppelink
Cartier-Reference-Guide–2-1

Uhren aus dem Hause Cartier sind und bleiben unter Uhrenliebhabern heiß begehrt! Keine Frage, bei Cartier ging es in den letzten Jahren aus den unterschiedlichsten Gründen reichlich turbulent zu. So wurde die Marke zunehmend attraktiv für ein breiteres und jüngeres Publikum. Sie gehört zur Crème de la Crème der großen Uhrenhersteller. Die Pariser Manufaktur, die bereits seit 1847 besteht, zählte von Anfang an Königshäuser und andere erlauchte Kreise in aller Welt zu ihrem Kundenkreis. Dank dieses exklusiven und elitären Klientels konnte sich die Marke zu einer der bekanntesten und angesehensten Marken und zum Inbegriff für Luxus entwickeln. 

Um ihrer steigenden Popularität Rechnung zu tragen, präsentierte Cartier der wachsenden Fangemeinde in der letzen Zeit zahlreiche neue Uhrenmodelle. Die aktuelle Kollektion bietet ein reichhaltiges Angebot für alle Fans der Marke. Eine einzige Frage stellt sich jedoch: Welche der vielen wunderschönen Uhren ist die richtige für mich? Das fragen wir uns auch und haben daher für Sie einen Überblick über die wichtigsten aktuellen Cartier-Serien erstellt.  

Cartier Tank Louis Cartier 

Die Cartier Tank ist zweifelsohne die berühmteste und bedeutendste Serie aus dem Hause Cartier. Sie hat im Laufe der Zeit viele verschiedene Modelle hervorgebracht. Das berühmteste ist jedoch sicherlich die Tank Louis Cartier. Erstmals eingeführt im Jahr 1922, ist die Louis Cartier quasi die „Standard“-Tank. Diese Uhr ist in vielen verschiedenen Versionen erhältlich: mit mechanischem Kaliber oder mit Quarzwerk, klein oder groß, in Rosé- oder Gelbgold. 

Interessant wird es, wenn man sich dazu noch die unterschiedlichen Zifferblätter ansieht. Natürlich kennt jeder das Standardmodell mit versilbertem Zifferblatt, blauen Zeigern und römischen Ziffern. Allerdings beinhaltet die Cartier-Kollektion seit Anfang 2022 auch einige beeindruckende neue Versionen. Der größte Hingucker ist wohl das Modell, das Gehäuse und Zeiger aus Gelbgold mit einem schwarzem Lederarmband und einem schwarzem Zifferblatt kombiniert und auf dem in goldenen Lettern die Inschrift „Cartier“ prangt. Spektakulär ist aber auch das Modell mit dem roten und das mit dem anthrazitgrauen Zifferblatt.  

Cartier Tank Louis Cartier
Cartier Tank Louis Cartier

Cartier Tank Must 

Für alle, die statt Edelmetallen andere Materialien vorziehen, ist die Tank Must perfekt. Zwar unterscheidet sie sich ein wenig von der Tank Louis Cartier, verfügt aber über alle charakteristischen Designmerkmale einer Tank. Die Tank Must ist in verschiedenen Größen und ausschließlich in Edelstahl erhältlich. Stahl als Gehäusematerial ist ein wichtiges Merkmal der Must-Serie, die 1977 eingeführt wurde. Bis dahin stellte Cartier seine Uhren ausschließlich aus Edelmetallen her. In Sachen Zifferblätter haben Sie bei der Tank Must die Wahl zwischen einem klassischen, versilberten Zifferblatt mit römischen Ziffern und – seit letztem Jahr – drei sehr farbenfrohen Varianten in Rot, Grün und Blau. In diesem Jahr präsentierte Cartier dazu noch eine umwerfende, komplett schwarze Version. Die Tank Must ist mit Quarz- oder Automatikuhrwerk zu haben, aber auch mit dem solarbetriebenen SolarBeat™-Kaliber. Dieses erwies sich als großer Erfolg und macht die Marke für noch mehr Menschen attraktiv. 

Cartier Tank Must
Cartier Tank Must

Cartier Santos 

Zwar ist die Tank die berühmteste Cartier-Kollektion, dafür ist die Cartier Santos die älteste Serie der Marke. Sie wurde auf Wunsch des brasilianischen Luftfahrtpioniers Alberto Santos-Dumont entwickelt, der eine Uhr benötigte, die im Cockpit von Flugzeugen einsetzbar war – die damals gängigen Taschenuhren waren hier denkbar ungeeignet. Die Antwort war die im Jahr 1904 erstmals präsentierte Cartier Santos, die bis heute ein wichtiger Bestandteil der Cartier-Kollektion ist. Ähnlich wie die Tank gibt es die Santos in vielen verschiedenen Ausführungen. Das quadratische Gehäuse der Uhr unterscheidet sich jedoch deutlich von dem der schlankeren Tank. Das bedeutendste Modell der Serie trägt einfach den Namen „Santos“ und ist in vielen unterschiedlichen Größen und Ausführungen erhältlich. 

Hinzu kommt eine breite Materialpalette: zur Auswahl stehen Edelstahl, Edelstahl mit schwarzer ADLC-Beschichtung, eine Bicolor-Version aus Gelbgold und Stahl sowie massives Gelb- oder Roségold. Besonderes Kennzeichen der Santos ist die Form ihrer Lünette. Früher war sie komplett quadratisch, aber seit ihrer Aktualisierung im Jahr 2018 fügt sie sich etwas harmonischer in das integrierte Armband ein. Neben den Modellen mit reiner Zeitanzeigefunktion und solchen, die zusätzlich noch das Datum anzeigen, gibt es auch eine Chronographenversion sowie eine Reihe von skelettierten Modellen, die auf wunderschöne Weise klassisches und modernes Design verbinden. Die Santos-Kollektion ist eine der reichhaltigsten und vielseitigsten der Marke Cartier.  

Cartier Santos-Dumont
Cartier Santos-Dumont

Cartier Santos-Dumont 

Wer die ursprüngliche, quadratische Lünette vorzieht, findet diese bei der Cartier Santos-Dumont, die ebenfalls nach dem berühmten Flugpionier benannt wurde. Das Gehäuse dieser Uhr unterscheidet sich in seiner Form leicht von dem der „Standard“-Santos. Darüber hinaus ist die Lünette komplett quadratisch und etwas schmaler. Auch das Zifferblatt der Santos-Dumont kommt mit seinen schmaleren römischen Ziffern etwas klassischer daher. Die Santos-Dumont bietet eine breite Palette aus kleinen und großen Gehäusen aus Edelstahl, Stahl-Gold-Kombinationen, Gelbgold, Roségold und Platin. 

Im Gegensatz zur normalen Santos, die sowohl mit Armband als auch mit Lederband erhältlich ist, wird die Santos-Dumont nur mit einem Lederarmband verkauft. Zusammen mit dem eher klassischen Zifferblatt richtet sich die Santos-Dumont daher eher an Liebhaber traditioneller Uhrendesigns. Anfang 2022 stellte Cartier die meiner Meinung nach bisher beste Santos-Dumont vor. Sie gehört zu einer Serie von limitierten Editionen mit lackierten Lünetten. Das Modell in Roségold mit beige lackierter Lünette und beigefarbenem Zifferblatt ist ein absoluter Hingucker und auf nur 250 Exemplare limitiert. Diese Version ist nicht nur eine Hommage an das großartige, ikonische Design der Santos-Dumont, sondern bringt auch eine Menge kreatives Flair in die Kollektion ein. 

Cartier Ballon Bleu 

Eine andere, überaus beliebte Kollektion trägt den Namen Ballon Bleu. Die ersten Modelle dieser Serie stammen aus dem Jahr 2007, sie ist also vergleichsweise jung. Nichtsdestotrotz war der Ballon Bleu auf Anhieb ein immenser kommerzieller Erfolg beschieden. Im Gegensatz zur Santos oder zur Tank findet die Ballon Bleu weniger Freunde unter Uhrenpuristen, aber sie ist ein geniales Stil-Statement. Die Ballon Bleu ist mit Gehäusen von 28, 33, 36 und 42 mm Durchmesser erhältlich. Als wäre das nicht genug, präsentierte Cartier im vergangenen Jahr eine 40-mm-Version mit dem automatischen Manufakturkaliber 1847 MC, die sicherlich auch traditioneller eingestellte Uhrenliebhaber anspricht. 

Die Ballon Bleu hat nicht nur die perfekte Größe für viele Handgelenke, sondern ist unter den Cartier-Uhren auch etwas ganz Besonderes. Das runde Gehäuse und das wunderschöne runde Zifferblatt mit seinem Kreis aus römischen Ziffern – eine umwerfende Kombination! Dann ist da ja auch noch die Krone mit dem „Ballon Bleu“ und dem genialen Kronenschutz. Sie sehen, die Ballon Bleu hat mehr zu bieten hat als nur eine gefällige, runde Form. Sie können bei diesem Modell zwischen vielen verschiedenen Materialien wählen, von Gelb- und Roségold bis hin zu Edelstahl. Darüber hinaus bietet Cartier viele verschiedene Zifferblattvarianten, darunter sogar einige mit echten Diamanten. Diese vielen Kombinationsmöglichkeiten machen die Ballon Bleu zur umfangreichsten der aktuellen Cartier-Kollektionen.  

Cartier Ballon Bleu Flying Tourbillon
Cartier Ballon Bleu Flying Tourbillon

Cartier Pasha 

Ein weiteres Modell mit hohem Wiedererkennungswert ist die Cartier Pasha. Anfang 2022 stellte Cartier eine völlig neue Serie von Pasha-Modellen vor. Die erste Uhr dieser Serie stammt aus dem Jahr 1985. Ihr Schöpfer ist kein Geringerer als der weltberühmte Uhrendesigner Gérald Genta, der Vater der Audemars Piguet Royal Oak und der Patek Philippe Nautilus. Mehr als 35 Jahre später wird die Pasha immer noch durch ihr rundes Gehäuse mit Vendôme-Anstoß geprägt und auch durch die quadratische Anordnung der Indizes für 3, 6, 9 und 12 Uhr. 

Besonders interessant sind freilich die Varianten mit dem berühmten abnehmbaren Gitter, aber es gibt eine große Auswahl an anderen Modellen in verschiedenen Größen und Ausführungen. Von Edelstahl bis Gold, von der Chronographenfunktion bis hin zum skelettierten Zifferblatt – die Pasha-Kollektion bietet maximale Auswahl. Das gilt auch für das Uhrwerk: Die Modelle werden durch Automatik- oder Quarzwerke angetrieben und für alle, die es noch glamouröser mögen, bietet Cartier auch mit Diamanten besetzte Versionen, die dem Modell noch zusätzlichen Glanz verleihen. 

Cartier Pasha
Cartier Pasha

Cartier Privé 

Auf jeden Fall möchte ich der exquisiten Privé-Kollektion einige Zeilen widmen. Die limitierten Privé-Editionen sind der perfekte Beweis für die unglaubliche Vielfalt und Kreativität der Cartier-Designs im Laufe der Jahrzehnte. Jedes Jahr erweitert Cartier seine Privé-Kollektion um einige besondere Modelle, als Hommage an besondere ältere Designs. Diese Uhren spiegeln eindrucksvoll die reiche Geschichte der Marke wider.  

Tank Chinoise 

2022 bereicherte Cartier seine Sonderkollektion um die Cartier Tank Chinoise, inspiriert von einem Klassiker aus dem Jahr 1922. Damals begeisterte sich ganz Europa für ostasiatische Kunst und Cartier entwarf eine spezielle Version der Tank, die diesen Zeitgeist in besonderem Maße einfing. Der größte Unterschied zwischen diesem Modell und der „normalen“ Tank ist die Form der Stäbe an der Seite des Gehäuses. 100 Jahre später, im Jahr 2022, ließ Cartier diesen Klassiker mit einem neuen Gehäusedesign wieder aufleben, welches den Glamour der Tank Chinoise perfekt zur Geltung bringt. Liebhaber extravaganter Uhren sollten sich unbedingt die skelettierten Versionen ansehen, die auf schöne Weise an traditionelle chinesische Fenster erinnern. 

Cartier Tank Chinoise
Cartier Tank Chinoise

Cloche De Cartier 

Die Tank Chinoise ist jedoch nur eine von vielen eindrucksvollen Serien, die wir in der Privé-Kollektion bewundern dürfen. So führte Cartier beispielsweise im letzten Jahr die außergewöhnliche Cloche De Cartier wieder ein. Ihr glockenförmiges Gehäuse kann um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden, sodass die Uhr nicht nur am Handgelenk getragen, sondern auch als Zeitanzeige auf Nachttisch oder Schreibtisch genutzt werden kann. Eine weitere einzigartige Serie ist die Tank Asymétrique, die einem klassischen Modell aus den 1930er-Jahren nachempfunden ist. Hervorstechendstes Charakteristikum dieser Stil-Ikone ist ein einzigartiges Tank-Gehäuse, das der Tatsache Rechnung trägt, dass man den Arm oft schräg hält, wenn man auf die Uhr schaut. Für die Ablesbarkeit ist es daher von Vorteil, wenn auch das Zifferblatt schräg angeordnet ist. Mit der Tank Asymétrique wollte die Marke eine stilvolle Uhr mit maximalem Ablesekomfort schaffen – hier erkennt man wieder einmal, dass die Kreativität der Cartier-Designer neue Maßstäbe in Sachen Uhrendesign setzt. 

Cartier Cloche De Cartier
Cartier Cloche De Cartier

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der reichhaltigen Angebotspalette von Cartier. Es gibt noch so viele weitere Kollektionen wie die Panthère de Cartier, die Ronde, die Baignoire, die Coussin, die Tortue oder die Maillon de Cartier … Sie alle formen das einzigartige Gesamtkonzept der Marke Cartier, das so viele Menschen begeistert. Angesichts der immer weiter steigenden Beliebtheit der Marke zweifle ich nicht daran, dass Cartier uns noch viele weitere schöne Uhren bescheren und damit seinen Platz in der Uhrenwelt dauerhaft behaupten wird.  


Über den Autor

Jorg Weppelink

Hallo, ich bin Jorg und schreibe seit 2016 Artikel für Chrono24. Meine Beziehung zu Chrono24 reicht jedoch deutlich weiter zurück, denn meine Liebe zu Uhren erwachte …

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