Auch wenn es sich so anfühlt als würde die Welt vollkommen stillstehen ‒ die Uhrenbranche hat uns in den letzten Wochen mit neuen Uhren geradezu überschüttet. Anstelle einer physischen Messe in Genf, hat Watches & Wonders ein Online-Event veranstaltet. Schauen wir uns doch mal einige Höhepunkte bekannter Marken auf der W&W 2020 an. In Teil 1 konzentrieren wir uns auf A. Lange & Söhne, IWC, Montblanc, Hermès und Panerai.
Lange & Söhne
Wir beginnen unseren Überblick an der Spitze der Preistabelle bei A. Lange & Söhne. In diesem Jahr stellte diese Marke keine komplett neuen Modelle vor, sondern brachte uns stattdessen neue Variationen existierender Modelle, sowohl aus der Zeitwerk- als auch aus der Odysseus-Kollektion.
Wir haben uns die A. Lange & Söhne Zeitwerk Minutenrepetition in Weißgold mit einem dunkelblauen Zifferblatt als die wichtigste Neuerscheinung dieser Marke ausgesucht. Diese Uhr ist ein mechanisches Meisterwerk mit einer Sprungziffernanzeige ähnlich einer Digitaluhr. Zusätzlich verfügt diese Uhr über eine dezimale Minutenrepetition, die die Stunden mit einem tiefen Ton, die Zehn-Minuten-Schritte mit einem Doppelton und die Minuten mit einem hohen Ton akustisch wiedergibt.
Obwohl diese Uhr nicht neu ist, bringen das aktualisierte Farbschema und die Materialien eine modernere Ästhetik in die Zeitwerk-Kollektion. Diese Version im Speziellen ist mit einem Gehäuse aus Weißgold und einem dunkelblauen Zifferblatt ausgestattet. Dadurch kommt die Zeitwerk Minutenrepetition mit einem frischeren Look daher ‒ und mit einem entsprechenden Preis. Wenn Sie gerne eine dieser Uhren Ihr Eigen nennen möchten, müssen Sie dafür 449.000 EUR einplanen. Aber beeilen Sie sich, denn die Auflage ist auf 30 Stück limitiert.
IWC
Die große Bekanntmachung von IWC auf der Watches & Wonders war die aktualisierte Portugieser-Kollektion. Die Schweizer Marke hat die gesamte Kollektion überarbeitet und stellte einige neue und eine Großzahl an etablierten Modellen in einem zeitgemäßeren Design vor. Wir haben uns die brandneue Portugieser Automatic 40 einmal genauer angesehen.
Die Inspiration für die brandneue Portugieser Automatic 40 stammt von der IWC Portugieser Referenznummer 325 aus dem Jahre 1939. Das schnörkellose Design kennen wir schon vom klassischen Vorgänger, doch wirkt die Uhr jetzt moderner. Typisch für die Portugieser-Kollektion sind die runden Gehäuse sowie schnörkellose Zifferblätter mit arabischen Ziffern und Eisenbahn-Minuterie. Die Automatic 40 hat eine kleine Sekunde bei 6 Uhr und ein 40-mm-Gehäuse. Sie ist also etwas kleiner, als wir es von der Portugieser-Kollektion gewohnt sind.
Die Uhr ist in vier verschiedenen Variationen erhältlich: drei mit Edelstahl- und eine mit Rotgold-5N-Gehäuse. Bei den Edelstahl-Versionen haben Sie die Wahl zwischen einem versilberten Zifferblatt mit blauen Zeigern und Ziffern, einem versilberten Zifferblatt mit goldenen Zeigern und Ziffern und einem schwarzen Zifferblatt mit versilberten Zeigern und Ziffern. Sie können diese Uhren für jeweils 7.200 EUR kaufen. Die Variante in Rotgold verfügt über ein versilbertes Zifferblatt sowie goldene Zeiger und Ziffern. Sie kostet 16.700 EUR.
Montblanc
Montblanc überraschte uns mit einer Vielzahl neuer Modelle für das Jahr 2020. Die Kollektion 1858 wurde von den Minerva-Uhren der 1920er- und 1930er-Jahre inspiriert. Für diejenigen, die Minerva nicht kennen: Minerva ist eine bekannte historische Uhrenmarke, die mittlerweile im Besitz von Montblanc ist. Daher hat Montblanc Zugang zu einigen der weltweit schönsten Chronographenwerke und -designs aus den Minerva-Archiven.
In der 1858-Kollektion finden sich Uhren, die auf Tool-Watches von Minerva basieren und hauptsächlich für militärische Zwecke und Bergsteiger gebaut wurden. Die Uhr, die uns aus dieser Kollektion am meisten ins Auge sticht, ist die 1858 Monopusher Chronograph. Diese Uhr wurde in zwei Edelstahl- und einer fantastischen limitierten Bronzeversion veröffentlicht.
Sowohl bei den Edelstahlversionen als auch bei der aus Bronze misst das Gehäuse 42 mm. Alle haben ein schwarzes Zifferblatt mit einer beigen 60-Sekunden-Skala und arabischen Ziffern. Als Kontrast zum Zifferblatt sind die Zeiger weiß. Die Bronze-Version kommt an einem wunderschönen beigen NATO-Armband mit Bronze-beschichteter Dornschließe aus Edelstahl ‒ diese Uhr ist unserer Meinung nach ein absolutes Highlight. Der Retro-Look wird definitiv viele Leute überzeugen. Die Bronze-Version ist auf 1.858 Stück limitiert und kostet 5.600 USD. Die Edelstahl-Version mit Kalbslederarmband kostet 4.900 USD und mit Edelstahl-Armband 5.200 USD.
Hermès
Sucht man nach spektakulären Uhren, wird man bei Hermès so gut wie immer fündig. Letztes Jahr stellte die Marke die atemberaubende Hermès Arceau L’heure de la Lune vor. Dieses Jahr hat Hermès drei limitierte Ausgaben derselben Uhr veröffentlicht und sie sind wieder spektakulär!
Die Hermès Arceau L’Heure de la Lune stellt alles was wir von Uhren mit Mondphasenanzeige kennen auf den Kopf. Zwei Scheiben, die Uhrzeit und Datum anzeigen, drehen sich in einem wunderschönen kosmischen Tanz umeinander ‒ und das über einem atemberaubenden Zifferblatt, auf dem zwei Perlmuttmonde abgebildet sind. Richtig gelesen: Auf dem Zifferblatt befinden sich zwei Monde ‒ einer für die nördliche und einer für die südliche Hemisphäre.
Hermès stellte dieses Jahr drei neue Modelle in limitierter Auflage vor. Alle drei verfügen über einzigartige Zifferblätter aus Meteoritengestein. Die erste Version besteht aus Weißgold, hat ein Black-Sahara-Meteorit-Zifferblatt und kostet 44.000 EUR. Version zwei, ebenfalls mit Weißgold-Gehäuse, wartet mit einem Zifferblatt aus Mond-Gestein auf und ist für 35.000 EUR erhältlich. Das dritte und spektakulärste Modell verfügt über ein Platin-Gehäuse und ist mit einem umwerfenden Mars-Meteoriten-Zifferblatt ausgestattet. Tatsächlich steckt in dieser Uhr ein Meteorit vom Mars. Von dieser Uhr gibt es nur zwei Exemplare, jedes kostet 130.000 EUR. Sie sollten sich diese Uhren wirklich anschauen, denn sie sind wortwörtlich nicht von dieser Welt.
Panerai
Das letzte Unternehmen in Teil 1 unserer Auswahl von der Watches & Wonders ist Panerai. Unser Highlight ist ganz klar die Panerai Luminor Marina 44 mm PAM01117. Sie ist Teil der brandneuen Luminor-Marina-Kollektion von Panerai namens „70 Jahre Luminor“. Diese Uhr hebt Leuchtelemente bei Uhren auf ein neues Level.
Bei Tageslicht sieht die PAM01117 aus wie eine durchschnittliche Panerai Luminor. Tatsächlich ist die Uhr aber alles andere als durchschnittlich. Das Titan-Gehäuse wird mit einem modernen 3D-Druckverfahren namens Direct Metal Laser Sintering ‒ oder DMLS ‒ gefertigt. Das Gehäuse erhält so einen spektakulären, angerauten Look und fühlt sich auch rauer an.
Noch spektakulärer ist allerdings die beinahe nukleare Ladung der Leuchtelemente. Die Leuchtmasse SuperLuminova X1 kommt auf Teilen des Gehäuses, auf allen essentiellen Elementen und sogar auf den Nähten des Armbandes zum Einsatz. Die Leuchtmasse ist das aktuelle Non-Plus-Ultra und verwandelt die Uhr zu Ihrem Leuchtturm in dunkler Nacht. Das ist wirklich etwas ganz Besonderes. Die Panerai PAM01117 ist auf 270 Exemplare limitiert und kostet 19.000 EUR.
Das war der erste Teil unserer Zusammenfassung der Watches & Wonders 2020. In Teil 2 erfahren Sie alles zu den Neuheiten von Cartier, Jaeger-LeCoultre, Vacheron Constantin und Piaget.
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