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Chrono24 Magazin: Wissenswertes aus der Uhrenwelt
Missglückte Designs und Uhren, die ich nicht mag
Es gibt immer Uhren, die einem nicht gefallen. Was aber ist mit den Uhren, die man wirklich scheußlich findet? Der Markt hält so viele Uhrenmodelle bereit, dass sie unmöglich alle den persönlichen Geschmack treffen können. In diesem Artikel werde ich nicht nur auf Uhren eingehen, die mich schlichtweg nicht interessieren oder denen ich bewusst keine Aufmerksamkeit widme. Ich werde ebenfalls über diejenigen Uhren und Komplikationen sprechen, die ich leidenschaftlich hasse. Denn eins kann ich Ihnen versichern: Grund zum Ärgern gibt es genug.
Gipfelstürmer der Uhrenbranche
Uhren von Montblanc verbinden traditionelle Schweizer Uhrmacherkunst mit zukunftsweisenden Technologien. Zum Repertoire des Herstellers gehören hochmoderne Smartwatches genauso wie komplizierte Tourbillon-Uhren mit Chronographenfunktion.
Top-Highlights
- TimeWriter II Chronographe Bi-Fréquence 1000 stoppt 1000stel Sekunden
- Spitzenmodelle mit Rattrapante-Chronograph und ExoTourbillon
- Damenuhren der Kollektion Montblanc Bohème aus Gold und mit Diamantbesatz
- Hochmodern: Smartwatch Summit
Tradition und Innovation bei Uhren von Montblanc
Die Marke Montblanc ist untrennbar mit Schreibgeräten verbunden, die zu den besten ihrer Art gehören. Überall auf der Welt unterschreiben Staatsoberhäupter mit Füllfederhaltern des Hamburger Unternehmens Abkommen, Gesetze und andere wichtige Dokumente. Seit 1997 gibt es auch luxuriöse Uhren von Montblanc, die in der firmeneigenen Manufaktur im schweizerischen Le Locle hergestellt werden. Von Anfang an verfolgt das Unternehmen hohe Qualitätsansprüche, die man sich bereits vor Jahrzehnten bei den berühmten Meisterstück-Schreibgeräten setzte. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die ersten mechanischen Uhren den Namen „Meisterstück“ erhielten. Im Innern der Zeitmesser gaben die Automatikkaliber ETA 2000 oder 2892, das automatische Chronographenwerk Valjoux 7750 oder das Handaufzugskaliber Peseux 7001 den Takt vor.
Heute gehören komplizierte Manufakturwerke mit Chronographenfunktion zum Stoppen von Zeitspannen oder Tourbillons zum Repertoire von Montblanc. Ein uhrmacherisches Highlight ist die 2013 präsentierte Montblanc Villeret 1858 ExoTourbillon Rattrapante, die über einen Schleppzeigerchronographen und ein patentiertes Tourbillon verfügt, bei dem sich die Unruh außerhalb des Drehgestells befindet. Diese Konstruktion ist einzigartig in der Welt der Haute Horlogerie. Außerdem zeigt die Armbanduhr eine zweite Zeitzone an und besitzt eine Tag-Nacht-Indikation. Die auf 18 Exemplare limitierte Uhr aus Weißgold kostet in ungetragenem Zustand etwa 215.000 EUR.
Ein weiteres Top-Modell ist die Montblanc TimeWriter II Chronographe Bi-Fréquence 1000 . Mit diesem Chronographen können Sie sogar Tausendstelsekunden stoppen. Für diese enorme Präzision ist das Manufakturkaliber MB M66.26 mit zwei Unruhen verantwortlich. Wie bei der 2017 vorgestellten Zenith Defy El Primero 21 ist eine Unruh für die Zeitanzeige und eine für den Stoppmechanismus zuständig. Letztere schwingt bei der Montblanc-Uhr mit einer Frequenz von 50 Hz, was 360.000 Halbschwingungen pro Stunde (A/h) entspricht. Die Unruhfrequenz der Zeitanzeige beträgt hingegen vergleichsweise gemächliche 2,5 Hz (18.000 A/h).
Wenn Sie den Start-Drücker des Zeitmessers betätigen, dieser sitzt untypischerweise zwischen den Bandanstößen bei 12 Uhr, rast der zentrale Stoppsekundenzeiger innerhalb von nur einer Sekunde um das Zifferblatt. Mithilfe der Skala am Zifferblattrand lassen sich die gestoppten Hundertstelsekunden ablesen. Die abgelaufenen Tausendstelsekunden werden in einem kleinen Fenster unter 12 Uhr dargestellt. Der auf 36 Exemplare limitierte Hochleistungschronograph kostete zur Einführung laut Liste 305.000 $. Mittlerweile finden Sie die Uhr für rund 230.000 EUR.
Was kosten Montblanc-Uhren?
Modell | Preis (ca.) | Besonderheiten |
TimeWriter II Chronographe Bi-Fréquence 1000, Ref. 107343 | 230.000 EUR | Zwei Hemmungen, auf 1000stel Sekunde genau, auf 36 Exemplare limitiert |
Villeret ExoTourbillon Rattrapante, Ref. 111823 | 215.000 EUR | ExoTourbillon, Schleppzeigerchronograph, auf 18 Exemplare limitiert |
TimeWalker ExoTourbillon Minute Chronograph, Ref. 114925 | 36.000 EUR | ExoTourbillon mit Sekundenstopp, Chronograph, auf 100 Exemplare limitiert |
4810 ExoTourbillon Slim, Ref. 114864 | 30.000 EUR | ExoTourbillon mit Sekundenstopp, Rotgoldgehäuse |
Nicolas Rieussec Monopusher Chronograph, Ref. 102334 | 17.000 EUR | Monopusher-Chronograph mit Scheibenanzeigen, Datumsanzeige, auf 125 Exemplare limitiert |
Bohème Perpetual Calendar Jewellery, Ref. 116495 | 16.000 EUR | Damenuhr aus Weißgold mit Diamantbesatz, Ewiger Kalender, auf 88 Exemplare limitiert |
Heritage Spirit Perpetual Calendar, Ref. 110714 | 14.000 EUR | Ewiger Kalender, Rotgoldgehäuse |
4810 Orbis Terrarum, Ref. 115071 | 4.000 EUR | Weltzeitfunktion |
TimeWalker Chronograph UTC, Ref. 116102 | 3.500 EUR | Chronograph, GMT-Funktion, Schwarz beschichtetes Edelstahlgehäuse |
4810 Day-Date, Ref. 114854 | 2.200 EUR | Day-Date-Anzeige |
Summit, Ref. 117534 | 750 EUR | Smartwatch, Fliegeruhrendesign, Android Wear 2.0 |
Preise im Detail
Neben den uhrmacherischen Meisterwerken der Kollektion Villeret bietet Montblanc auch deutlich günstigere Armbanduhren an. Eine gebrauchte, batteriebetriebene Quarzuhr erhalten Sie in gutem Zustand bereits für etwa 500 EUR. Für rund 750 EUR bekommen Sie eine ungetragene Smartwatch der Serie Summit, die mit ihrem Design an die klassischen Fliegeruhren der Reihe 1858 erinnert. Dank des Betriebssystems Android Wear 2.0 stehen Tausende Apps zum Download für die Summit bereit. Bereits integriert sind Funktionen wie ein Fitness-Tracker, ein Höhenmesser und ein Herzfrequenzmonitor. Eine mechanische Fliegeruhr im Retrolook von Montblanc kostet in neuwertigem Zustand um die 2.000 EUR.
Am anderen Ende der Preisskala liegen die komplizierten Uhren mit Chronographenfunktion oder Tourbillon. Ein Montblanc Nicolas Rieussec Monopusher Chronograph , der dem Erfinder des Chronographen gewidmet ist, liegt ungetragen und aus Rotgold bei etwa 17.000 EUR. Der Hersteller präsentierte diese Armbanduhr im Jahr 2008 auf dem Genfer Salon International de la Haute Horlogerie. Für die Entwicklung des Manufakturkalibers MB R100 nutzte Montblanc das Know-how des im Jahr 2007 übernommenen Herstellers Minerva. Die in Villeret beheimatete Manufaktur gilt als Spezialist in Sachen präziser Zeitmessung. Heute ist sie der Ort, an dem die uhrmacherischen Höhepunkte von Montblanc entstehen.
So zum Beispiel die Modelle mit ExoTourbillon, die mindestens 25.000 EUR kosten. Besitzen die komplizierten Armbanduhren neben dem Tourbillon auch eine Chronographenfunktion, klettern die Preise auf mehr als 35.000 EUR. Mit Ewigem Kalender liegt die aus 18 Karat Roségold gefertigte Montblanc Heritage Spirit Perpetual Calendar bei etwa 14.000 EUR. Bei der Edelstahlversion wechseln ca. 8.000 EUR den Besitzer.
Montblanc 4810: klassisch-elegante Dresswatches
Der in Frankreich und Italien gelegene Mont Blanc ist mit 4810 m der höchste Berg Europas. Ihm hat die Uhrenmanufaktur Montblanc die Kollektion 4810 gewidmet. Die Uhren dieser Serie besitzen zeitlos-elegante Designs, die ideal zum Business-Outfit passen. So haben die meisten Ausführungen dieser Reihe römische Ziffern und Indizes als Stundenmarkierungen. Als Gehäusematerialien kommen Edelstahl und Roségold in 18 Karat zum Einsatz. Besonders edel wirken die silberfarbenen, guillochierten Zifferblätter mit rotvergoldeten Ziffern und Indizes. Die schlichtesten Varianten besitzen eine Datums- oder Day-Date-Anzeige. Exemplare mit Datumsanzeige bei der 6 erhalten Sie neuwertig bereits für 1.800 EUR. Im Innern dieser Zeitmesser tickt das Automatikkaliber MB 24.17, das auf dem SW 200-1 vom Rohwerkelieferanten Sellita basiert. Für etwa 2.200 EUR können Sie eine Day-Date-Variante aus Edelstahl kaufen. Auch bei diesen Armbanduhren kommt ein Automatikwerk zum Einsatz, das MB 24.18.
Eines der Highlights dieser Kollektion ist die Montblanc 4810 Orbis Terrarum mit Weltzeitfunktion. Getreu dem lateinischen Namen, der ins Deutsche übersetzt so viel wie „die Welt“ bedeutet, besitzt die Weltzeituhr eine farbige Weltkarte im Zentrum ihres Zifferblattes. Da die Luxusuhr die Uhrzeit in 24 Zeitzonen gleichzeitig anzeigen kann, eignet sie sich vor allem für Vielreisende. Außerdem verrät Ihnen die Anzeige, in welchen Teilen der Erde gerade Tag bzw. Nacht ist. Mithilfe des Drückers bei 8 Uhr lässt sich die ausgewählte Zeitzone bequem verstellen. Angetrieben wird die Luxusuhr vom Kaliber MB 29.20, das auf dem Sellita SW 300 basiert und um ein Manufakturmodul von Montblanc erweitert wurde. Neuwertige Exemplare kosten etwa 4.000 EUR.
Das Top-Modell der Reihe 4810 ist eine Tourbillon-Uhr mit Sekundenstopp und rund 10 mm flachem Gehäuse. Bei der Montblanc 4810 ExoTourbillon Slim stoppt eine kleine Wippe die Unruh, sodass Sie den Zeitmesser auf die Sekunde genau stellen können. Ein kleiner roter Pfeil auf dem Tourbillon-Käfig übernimmt dabei die Funktion eines Sekundenzeigers. Ein praktisches Feature ist die kleine Anzeige bei 3 Uhr, die den Träger über die aktuelle Kronenposition informiert. Die drei Positionen dienen dem Einstellen der Uhrzeit, dem Aufziehen des Uhrwerkes und dem Anhalten des Tourbillons. Beim Tragen sorgt ein kleiner Mikrorotor dafür, dass sich die Uhr selbständig aufzieht. Die 42 mm große Rotgolduhr liegt ungetragen bei knapp 30.000 EUR.
TimeWalker: die Sportuhren-Kollektion
In der TimeWalker-Serie hält Montblanc Sportuhren für Sie bereit. Ein Großteil dieser Uhren besitzt eine Chronographenfunktion. Für Fans von aufgeräumten Zifferblättern eignen sich die Automatikversionen mit Datumsanzeige. Diese können Sie gebraucht und in sehr gutem Zustand ab etwa 1.200 EUR kaufen. Die Preise für ungetragene Drei-Zeiger-Uhren beginnen bei ca. 1.800 EUR. Einen Automatikchronographen erhalten Sie in sehr gutem Zustand schon für etwas weniger als 2.000 EUR. Wenn Sie einen neuwertigen Zeitstopper wünschen, sollten Sie mindestens 2.700 EUR bereithalten.
Wer nicht nur Zeitspannen messen, sondern auch die Uhrzeit in einer zweiten bzw. dritten Zeitzone wissen will, kann zu einer Montblanc TimeWalker Chronograph UTC greifen. Die Abkürzung UTC steht für Coordinated Universal Time und meint nichts anderes als die allgemein gültige Weltzeit. Dank des vierten Zentralzeigers und einer drehbaren Lünette mit 24-Stunden-Einteilung lassen sich die zweite und dritte Zeitzone bequem einstellen und einfach ablesen. Das 43-mm-Gehäuse ist schwarz beschichtet und hält einem Druck von bis zu 10 bar stand, was einer Wasserdichtheit von 100 m entspricht. Sie können diesen Chronographen also beruhigt beim Schwimmen tragen. Beim Kaliber MB 25.03 handelt es sich um ein modifiziertes ETA Valjoux 7754. Für ein neuwertiges Exemplar sollten Sie etwa 3.500 EUR bereithalten.
Das Glanzstück der TimeWalker-Serie ist die auf 100 Uhren limitierte TimeWalker ExoTourbillon Minute Chronograph, deren Design vom Motorsport inspiriert ist. Vor allem die beiden halbkreisförmigen Hilfszifferblätter, die als Sekunden- und 30-Minuten-Zähler dienen, erinnern an Tachometer und Drehzahlmesser im Auto. Der Drücker zum Starten, Stoppen und Nullstellen sitzt an der linken Gehäuseseite auf der 8-Uhr-Position. Die Uhrzeit lesen Sie zusammen mit dem Datum in der oberen Hälfte auf einem extra Zifferblatt ab. Das ExoTourbillon mit Sekundenstopp sitzt ganz unten bei der 6 und wird von einer massiven Brücke überspannt. Durch den Boden aus Saphirglas lässt sich das Manufakturkaliber MB R230 bei der Arbeit beobachten. Das schwarz beschichtete Gehäuse besteht aus Titan und ist 44 mm groß. In neuwertigem Zustand kostet dieser besondere Chronograph mit Tourbillon ca. 36.000 EUR.
In der Modellreihe Bohème bietet Montblanc klassisch-elegante Damenuhren an. Zahlreiche Modelle besitzen funkelnde Diamanten als Besatz auf dem Zifferblatt oder der Lünette. Das feminine Design vieler Exemplare wird von Perlmuttzifferblättern unterstrichen. Gehäuse aus 18-Karat-Gold werten die Armbanduhren zusätzlich auf. Neuwertige Varianten aus Edelstahl, mit Datumsanzeige und zwei Zeigern erhalten Sie bereits für etwa 1.000 EUR. Die Preise für Quarzuhren mit Mondphasenanzeige beginnen bei etwa 1.500 EUR.
Uhrmacherische Höhepunkte der Kollektion sind die mechanischen Montblanc Uhren mit Ewigem Kalender oder Tourbillon. Das auf 88 Exemplare limitierte Modell Montblanc Bohème Perpetual Calendar Jewellery mit der Referenznummer 116495 ist aus Weißgold gefertigt und besitzt 60 Diamanten auf der Lünette. Das Automatikkaliber MB 29.15 bietet einen Ewigen Kalender, der bei 3 Uhr das Datum, bei 6 Uhr die Mondphase, bei 9 Uhr den Tag und bei 12 Uhr den Monat anzeigt. Außerdem verdeutlicht Ihnen dieses Hilfszifferblatt unter der 12, ob wir uns gerade in einem Schaltjahr befinden oder nicht. Das blaue Armband aus Alligatorleder passt farblich zum guillochierten Zifferblatt mit weißvergoldeten arabischen Ziffern. Für ein neuwertiges Exemplar der seltenen Damenuhr sollten Sie mindestens 16.000 EUR bereithalten. Das nicht limitierte Modell aus Roségold kostet ähnlich viel.
Wenn Sie der Unruh bei ihrer Arbeit zusehen wollen, empfiehlt sich das Modell Montblanc Bohème ExoTourbillon Slim Jewellery aus Rotgold . Allein das Perlmuttzifferblatt ist mit 144 Diamanten besetzt. Hinzu kommen weitere 58 Diamanten auf der Lünette und jeweils ein Diamant auf der Schließe und der Krone. Die Blattzeiger sind rotvergoldet. Die Golduhr mit Tourbillon ist 9,37 mm flach und besitzt einen Durchmesser von 38 mm. Der Neupreis liegt bei etwa 48.000 EUR.