Die Don Giovanni hebt sich von den übrigen Raymond-Weil-Uhren in erster Linie durch ihr rechteckiges Gehäuse ab. Sie gehört zu den konservativ-eleganten Uhren des unabhängigen Schweizer Herstellers.

Auch bei dieser Modellreihe hat der Hersteller eine bekannte Oper als Namensgeberin gewählt, und zwar Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart. Das Werk aus dem Jahr 1787 wird oft als „Oper aller Opern“ gelobt. Der Firmengründer Raymond Weil (1926-2014) war ein großer Musikliebhaber, und deshalb finden sich im Programm auch weitere Uhren mit so klingenden Namen wie Parsifal, Nabucco oder Tango. Die Freelancer bildet in dieser Hinsicht eine nüchterne Ausnahme. Die Don Giovanni erschien 1998. Sie ist nicht die erste Uhr von Raymond Weil, die als Hommage an Mozart gedacht war. Bereits 14 Jahre zuvor hatte der Hersteller die Modellreihe Amadeus herausgebracht.

Raymond Weil gründete sein Unternehmen im Jahr 1976, nachdem er viele Jahre den Schweizer Uhrenhersteller Camy geleitet hatte. Bereits 1949 war Weil in die Firma eingestiegen. Die Gründung der eigenen Marke 27 Jahre später galt als großes Wagnis, denn 1976 wurde die Schweizer Uhrenindustrie von der Quarzkrise heftig durchgeschüttelt. Viele Hersteller aus dem Alpenland verschwanden im Verlauf der Krise für immer, darunter in den 1980er-Jahren auch Camy. Andere mussten zeitweilig den Betrieb einstellen. Trotz dieser widrigen Vorzeichen war Raymond Weil mit seinen Uhren von Beginn an erfolgreich. Attraktives Design und attraktive Preise trugen hierzu bei. Bis heute zählt Raymond Weil zu den Marken, die einen erschwinglichen Einstieg in den Luxusuhren-Sektor bieten. Die Erzeugnisse der Firma finden mittlerweile auch im asiatischen Raum immer mehr Kunden.

Veredeltes Werk, besonderes Zifferblatt bei der Don Giovanni

Die Don Giovanni ist in der Ausführung Cosi Grande besonders verbreitet. Diese Ergänzung der bestehenden Kollektion erschien 2002. Das Uhrwerk in der Don Giovanni Cosi Grande ist ein bemerkenswertes Kaliber, denn es hat mehrere Entwicklungsstufen erfahren. Vom Ursprung her handelt es sich um das ETA 2892, stammt also vom weltgrößten Rohwerkehersteller. Dieses Kaliber ist weit verbreitet, arbeitet mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde sowie 21 Lagersteinen und ist 3,6 mm hoch. Üblicherweise weicht es nicht mehr als fünf Sekunden pro Tag von der korrekten Zeit ab.

Die spezialisierte Firma Dubois Depraz hat das ETA 2892 für Raymond Weil weiter veredelt. Das Unternehmen übernimmt in der Uhrenbranchen die Funktion, die ein Tuningbetrieb für Automobilhersteller hat: Die vorhandene Technik wird modifiziert, um eine höhere Leistung zu erreichen. Durch einen Aufsatz von Dubois Depraz erhält das Basiskaliber weitere Funktionen. In der Don Giovanni Cosi Grande führt das Werk eine eigene Bezeichnung von Raymond Weil, es heißt dann RW 1400.

Das RW 1400 sorgt bei der Don Giovanni Cosi Grande Jumping Hour für eine Uhr, die ungewöhnlich abzulesen ist: Es gibt keinen Stundenzeiger, denn diese Aufgabe übernimmt ein großes Ziffernfenster auf der 12-Uhr-Position, ähnlich einer Datumsanzeige, nur stündlich wechselnd. Geblieben sind der zentrale Minutenzeiger und eine kleine Sekunde. Genauigkeitstests ergaben einen Vorlauf von rund drei Sekunden täglich. Im RW 1400 finden sich 27 Lagersteine, die Gangreserve dieses Werkes beträgt 42 Stunden. Andere mechanisch angetriebene Modelle der Don Giovanni besitzen zwei kleine Zifferblätter zur Anzeige verschiedener Zeitzonen oder eine Chronographen-Funktion. Obwohl in kleineren Stückzahlen, hat Raymond Weil diese Uhrenkollektion teilweise auch mit Quarzwerken ausgestattet.

Gehäuse in Rosé-, Gelb- und Rotgold bei Raymond Weil

Kleinster gemeinsamer Nenner der Don Giovanni ist daher das rechteckige Gehäuse, das in unterschiedlichen Größen vorliegt. Raymond Weil präsentiert sich damit als Alternative zu Jaeger-LeCoultre mit der Reverso, die eine der bekanntesten Uhren dieser Form ist. Als Werkstoff für das Gehäuse der Don Giovanni verwendet Raymond Weil überwiegend Edelstahl. Es gibt jedoch auch Ausführungen in Rosé-, Gelb- und Rotgold. Bei der Don Giovanni Cosi Grande Jumping Hour ist das Gehäuse 50 x 38 mm groß, bei einer Höhe von 12,4 mm.

Die Uhren der Kollektion vertragen eine Wassertiefe von 30 m und sind mit Saphirglas ausgestattet. Auch der Boden ist aus diesem kratzfesten Glas gefertigt. Alligatorleder oder Edelstahl sind die vorherrschenden Materialien für das Armband. Mit der Don Giovanni spricht Raymond Weil jene an, die ein elegantes Modell dieses Herstellers wünschen und ein eckiges Gehäuse bevorzugen. Die runde Gehäuseform mit einer klassischen Optik bietet hingegen das Modell Maestro.