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Rolex Chronograph
Ein Rolex Chronograph muss nicht zwingend eine Daytona sein. Die Genfer Manufaktur hat seit 1920 Zeitstopper im Programm, die die Herzen von Sammlern und Uhrenliebhabern höherschlagen lassen.
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Die Urahnen der Daytona
Denkt man an Rolex und Chronographen, kommt einem unweigerlich die Cosmograph Daytona in den Sinn. Immerhin ist die Uhr seit mehr als 50 Jahren der einzige echte Chronograph der Genfer Manufaktur. Doch gab es auch eine Zeit vor der Daytona, in der Rolex zahlreiche Chronographen in unterschiedlichsten Designs auf den Markt brachte. So begann der Hersteller bereits zu Beginn der 1920er-Jahre mit Chronographen zu experimentieren. Diese frühen Rolex-Zeitstopper sind unter Uhrenliebhabern heute heiß begehrt, auch weil sie aufgrund der damals recht geringen Produktionszahlen teilweise äußerst rar sind.
Rolex Chronographen aus der Pre-Oyster-Ära
Zu den ersten Armbandchronographen von Rolex zählt unter anderem die Referenz 2303. Diese war noch als sogenannter Monopusher konstruiert, besaß also lediglich einen Drücker, mit dem sowohl der Start-, Stopp- als auch der Reset-Vorgang ausgelöst wurde.
Chronographen mit zwei Drückern wie wir sie heute kennen stellte Rolex erstmals um das Jahr 1935 vor. Hierzu gehört zum Beispiel die Referenz 2508. In ihr tickt das Handaufzugskaliber Valjoux 22, welches der Uhr einen 30-Minuten-Zähler bei der 3 sowie eine kleine Sekunde bei der 9 beschert. Am äußeren Rand des Zifferblatts befinden sich zudem eine Telemeter- sowie eine Tachymeterskala. Rolex bot die Uhr zunächst mit einem Durchmesser von 37,2 mm an. Es gab später jedoch auch Ausführungen in einer Größe von 35,2 mm.
Zu den Gemeinsamkeiten aller Rolex Chronographen aus dieser Periode gehört, dass Rolex sie noch nicht mit einem wasserdichten Oyster-Gehäuse ausstattete. Stattdessen besitzen die Uhren ein rundes Standardgehäuse mit flacher Lünette und aufgepresstem Boden. Als Materialien kamen Gold und Edelstahl zum Einsatz.
Frühe Rolex Chronographen mit Oyster-Gehäuse
Rolex-Uhren mit Oyster-Gehäuse zeichnen sich dadurch aus, dass sie dank eines verschraubten Bodens, einer verschraubten Krone sowie einer ebenfalls verschraubten Lünette hermetisch gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt sind. Rolex führte das Konzept im Jahr 1926 mit der Oyster ein. Die Chronographen der Manufaktur kamen jedoch erst Ende der 1930er-Jahre in den Genuss dieses Wasserdichten Gehäuses.
Zu den ersten Modellen mit Oyster-Gehäuse zählen die Referenzen 3525, 3668 sowie 4062. Sie ähneln in der Gehäuseform noch stark ihren Vorgängerinnen und auch das Zifferblattdesign ist weitgehend unverändert. Daneben stellte Rolex Anfang der 1940er-Jahre auch einige Chronographen mit Tricompax-Zifferblättern vor. Beispiele hierfür sind die Referenzen 3335 sowie 4048.
Die Uhren sind sowohl in Edelstahl als auch Gold erhältlich und werden vom Kaliber Valjoux 22 mit Handaufzug angetrieben.
Die 1946 vorgestellte Referenz 4537 unterscheidet sich deutlich von ihren Schwestermodellen. Es ist der erste Rolex Chronograph, der über das leicht kissenförmige Gehäusedesign verfügt, das bis heute stilprägend für alle Uhren mit Oyster-Gehäuse ist. Ein weiterer Unterschied ist das damals hochmoderne Kaliber Valjoux 72 mit Tricompax-Anzeige.
Pre-Daytona Chronographen der 1950er- und 60er-Jahre
Rolex produziert in den 1950er- und 60er-Jahren zahlreiche Chronographen, die alle zur Pre-Daytona-Periode zählen. Beispiele sind unter anderem die Referenzen 6034, 6234 und natürlich die 6238. Besonders Letztere genießt unter Rolex-Fans Kultstatus, da sie die direkte Vorgängerin der ersten Daytona aus dem Jahr 1963 darstellt. Beide Uhren waren sogar bis 1969 zeitgleich im Programm der Genfer Uhrenschmiede.
An den Pre-Daytona-Modellen ist der sich langsam ändernde Zeitgeist jener Tage gut zu erkennen. Gehen ältere Modelle noch gut als Dresswatches durch, strahlen Uhren aus der späteren Phase schon deutlich mehr Sportlichkeit aus. Viele der Uhren tragen zudem den Schriftzug „Antimagnetic“ auf dem Zifferblatt, um anzuzeigen, dass die den Herausforderungen der modernen Welt gewachsen sind.
Größter Unterschied zur Daytona: Die Lünette ist noch glatt poliert und die Tachymeterskala befindet sich nach wie vor auf dem Zifferblattrand. Erst mit der Daytona wandert die Skala auf die Lünette. Technisch sind Pre-Daytona- und frühe Daytona-Modelle jedoch weitgehend identisch. In beiden Fällen tickt ein Valjoux 72 im Innern der Uhren.
Was kostet ein Rolex Chronograph?
Die Preise für eine Rolex Chronograph hängen stark vom jeweiligen Modell sowie dem Zustand der Uhr ab. So können Sie frühe Oyster-Modelle wie die Referenz 4062 in gutem Zustand bereits ab etwa 17.000 EUR kaufen. Für ein Pre-Oyster-Modell wie die Referenz 2508 sollten Sie hingegen ca. 26.500 EUR einplanen.
Für Chronographen aus der Pre-Daytona-Ära ziehen die Preise spürbar an. Eine Rolex 6238 aus Edelstahl schlägt je nach Zifferblattausführung mit ca. 46.000 EUR bis 59.000 EUR zu Buche. Für ein gut erhaltenes Exemplar aus 18 Karat Gold steigt der Preis auf etwa 168.000 EUR. Spitzenreiter in der Preistabelle sind Dato-Compax-Chronographen wie die Referenz 6036, die zusätzlich zur Zeitstoppfunktion über einen Vollkalender verfügen. Hier bewegen sich die Preise je nach Material und Zustand zwischen ca. 187.000 EUR und 350.000 EUR.
Preisübersicht zu Rolex Chronographen
FAQ
Steigen Rolex Chronographen im Wert?
Die Wertentwicklung einer Uhr ist schwer vorherzusagen. Als langfristiges Investment haben sich Vintage Rolex Chronographen in der Vergangenheit jedoch bewährt. Über die letzten zehn Jahre gesehen konnten nahezu alle Vintage Rolex Chronographen ihren Wert steigern.