Tudor North Flag

Die North Flag kam 2015 auf den Markt. Mit ihr stellte Tudor das erste vollständig selbst entwickelte Manufakturkaliber der Firmengeschichte vor. Das Werk mit der Bezeichnung MT5621 kommt nach Vollaufzug auf eine Gangreserve von 70 Stunden. Es ist zudem von der Schweizer Chronometerprüfstelle COSC als Chronometer zertifiziert.

Die 40 mm große Edelstahluhr zählt zu den sogenannten Funktionsuhren der Manufaktur, zu denen auch die Taucheruhr Pelagos gehört. Als Inspirationsquelle für die North Flag diente unter anderem die Oyster Prince, die Anfang der 1950er-Jahre Angehörige der Royal Navy auf einer Grönlandexpedition begleitete. Schon damals stellten die Automatikuhren ihre Genauigkeit und Zuverlässigkeit eindrucksvoll unter Beweis.

Ganz in der Tradition dieser Expeditionsuhren verfolgt die North Flag von Tudor den Anspruch, einem wissenschaftlichen Instrument gerecht zu werden. Das Design wirkt technisch-modern, besitzt aber auch einen gewissen Retro-Touch. Besonders das integrierte Armband erinnert an Sportuhrenklassiker der 1970er-Jahre.

Die Preise für eine Tudor North Flag beginnen bei etwa 3.200 EUR. Dafür bekommen Sie ein Modell am schwarzen Lederarmband. Die Version mit Edelstahlarmband kostet mit knapp 3.500 EUR ein paar Hundert Euro mehr. Bei bereits getragenen Exemplaren können Sie in der Regel jeweils 200 EUR bis 300 EUR sparen.

Damit hat der funktionale Zeitmesser einen vergleichsweise guten Werterhalt und da die North Flag die erste Tudor-Uhr mit Manufakturkaliber ist, könnte die Begehrlichkeit in Zukunft steigen. Ein weiterer Faktor ist, dass Tudor die Produktion der North Flag Anfang 2021 eingestellt hat und die Zahl der verfügbaren Exemplare auf dem Markt mit der Zeit abnehmen wird. Die Tendenz in der Preisentwicklung zeigt seit Bekanntwerden des Produktionsstopps jedenfalls deutlich nach oben.

Neben der Expeditionsuhr Oyster Prince aus den 1950er-Jahren standen noch weitere Armbanduhren von Tudor und Rolex Pate für das Design der North Flag. Ähnlichkeiten bestehen zum Beispiel mit der seltenen Tudor Ranger II aus den 1970er-Jahren, die wie die North Flag, ein ins Gehäuse integriertes Armband, einen stabförmigen Minuten- und pfeilförmigen Stundenzeiger hat. Die Form der Gehäuse ist ebenfalls sehr ähnlich. Aus den 70ern stammt auch die Rolex Oyster Perpetual Date Ref. 1530, die ebenfalls über ein integriertes Armband verfügt. Diese seltene Armbanduhr gilt als Geheimtipp unter Sammlern und ist in Sachen Preis noch erschwinglich.

Hauptmerkmale der Tudor North Flag sind das vollständig satinierte Gehäuse und der Sichtboden aus Saphirglas, durch den Sie das Uhrwerk betrachten können. Beim Anblick des Kalibers werden Sie feststellen, dass Tudor das MT5621 nur geringfügig finissiert. Vielmehr steht die Funktionalität im Vordergrund. Dennoch ist der Aufzugsrotor skelettiert und die von einer Brücke gehaltene Unruh bei ihrer Arbeit gut zu beobachten. Auf der Vorderseite nutzt Tudor Saphirglas zum Schutz der Anzeigen. Als Einfassung für das Uhrglas verwendet die Genfer Manufaktur eine doppelte Lünette aus Edelstahl und Keramik, die den technischen Look des Zeitmessers unterstreicht.

Das mattschwarze Zifferblatt dominieren große arabische Ziffern bei 6 und 12 Uhr. Die restlichen Indizes sind in Stabform ausgeführt. Bei 3 Uhr finden Sie die Datumsanzeige. Ihr gegenüber auf der 9-Uhr-Position hat Tudor eine Gangreserveanzeige untergebracht. Deren Skala ist in einem satten Gelb gehalten. Dies gilt auch für den Sekundenzeiger sowie die Minutenmarkierungen auf dem Rehaut. Sämtliche Zeiger und Stundenindizes sind mit weißer Leuchtmasse versehen, die im Dunkeln blau nachleuchtet.

Beim Armband haben Sie die Wahl zwischen einer Variante aus Edelstahl und einer aus Leder. Letztere hat ein gelbes Innenfutter und gelbe Ziernähte, die den sportlichen Charakter der Uhr unterstreichen. Sicherheitsfaltschließen halten die beiden Versionen der Toolwatch sicher am Handgelenk.