Bekanntermaßen obliegt die Definition von Luxus jedem selbst. So zeichnet sich auch die Branche der Luxusuhren mit den persönlichen Meinungen zu verschiedenen Modellen meist durch rein subjektive Ansichten aus. Das macht es nicht weniger spannend, finden Sie nicht auch? Auch der heilige Gral der Schweizer Luxusuhren hat demnach verschiedene Gesichter. In einem Szenario mit unbegrenzten finanziellen Mitteln und uneingeschränkter Verfügbarkeit würde also jeder seine ganz eigene Wahl treffen. Wenn es dann allerdings um diese eine Uhr, die sogenannte Grail Watch geht, dann fällt die Wahl nicht selten auf eine altehrwürdige Rolex Daytona im Gewand des beliebten Panda Dial (helles Zifferblatt mit dunklen Hilfszifferblättern) oder Reverse Panda Dial (dunkles Zifferblatt mit hellen Hilfszifferblättern).
Rolex Daytona Referenz 6263 aka Big Red Panda Dial
Auch meine persönliche Grail Watch ist derzeit eine Vintage Rolex Daytona. Allerdings die Rolex Daytona Referenz 6263 aka Big Red. Die Version des Reverse Panda Dial ist durchaus interessant, die favorisierte Ausführung ist jedoch gewiss das Panda Dial. Sie kennen diese Uhr? Dann wissen Sie auch das klare, reduzierte Zifferblatt zu schätzen. Der Produktionszeitraum dieses Chronographen erstreckte sich von 1971 bis 1988. Die Designsprache bei diesem Modell ist jedoch, wie so oft bei Rolex, zeitlos. Rolex kommt dabei mit drei Farben aus: Weiß, Schwarz und ein wenig Rot. Das Panda-Zifferblatt ist bei dieser Uhr silbrig-weiß. Die schwarzen Totalisatoren geben dem Bärengesicht eine klare Kontur. Abgerundet wird das Blatt mit der ebenfalls schwarz umlaufenden UPH-Lünette (Units Per Hour). Einzig und allein der Schriftzug „Daytona“ oberhalb des 6-Uhr-Zählers ist in einem knalligen Rot gehalten. Das Zifferblatt ist gespickt mit filigranen Stabindizes und einem schlanken Zeigersatz, eingebettet in ein kühl wirkendes Edelstahlgehäuse, vollendet mit einer markanten Krone und den berühmten Dreh-Drückern zum Betätigen der Stoppfunktion. Die Rolex Referenz 6263 ist neben der Referenz 6265 eine der beiden letzten Baureihen mit Handaufzugswerk. Ein Exemplar aus dem Jahre 1977, meinem Geburtsjahr, würde dem Ganzen wohl sicherlich die Krone aufsetzen. Die Begeisterung für diese Uhr ist schier ungebrochen, wird jedoch durch ein einziges Detail getrübt: Sie ahnen sicher schon, was der Haken an der Sache ist? Genau: der Preis! Annehmbar gut erhaltene Exemplare samt Papieren im Lieferumfang liegen bei 100.000 EUR aufwärts. Eine Menge Geld für einen Zeitmesser!
Und nun die gute Nachricht: Es gibt eine ausgezeichnete Hommage an diese unvergängliche Ikone. Eine durchaus zufriedenstellende Würdigung der Uhr. In ihrer qualitativen Ausarbeitung und optischen Ausdrucksweise zeitgemäß, hochwertiger und nahezu noch ansehnlicher als der heilige Gral selbst. Und all das von niemand geringerem als dem größten Rolex-Konkurrenten – Omega.
Top 4 Alternativen zur Rolex Daytona Referenz 6263 aka Big Red (Panda Dial)
1. Omega Speedmaster Professional Moonwatch Mitsukoshi Referenz 3570.31.00
Vor genau 20 Jahren, im Februar 2003, wurde eine Limited Edition der Omega Speedmaster Professional Moonwatch Mitsukoshi Referenz 3570.31.00 vorgestellt. Die für Omega-Verhältnisse extrem limitierte Auflage von weltweit 300 Stück – ja, Sie hören richtig – wurde direkt über das älteste Kaufhaus Japans, das Mitsukoshi, vertrieben. Das Design dieses Chronographen ist nahezu identisch zur Rolex-Variante – wie ein zweieiiger Zwilling der Daytona Big Red. Silbrig-weißes Zifferblatt mit drei schwarzen Hilfszifferblättern, filigrane Strichindizes, dezenter Dreizeiler, gewölbtes Uhrenglas. Schwarze UPH-Lünette, markante Krone eingerahmt von beiden Drückern. Ein nahezu unveränderter Chronograph mit denselben Gehäuseabmessungen seit über 50 Jahren. Handaufzug, natürlich. Man könnte also meinen, das aktuelle Modell hatte seine Geburtsstunde in den 1960er-Jahren. Mit der Verfügbarkeit gestaltet es sich jedoch nicht so einfach. Die altbewährte Speedmaster Professional im klassischen Panda-Gewand tauchte nämlich nur für einen kurzen Moment an der Wasseroberfläche des japanischen Uhrenmarktes auf. Dementsprechend selten steht eins dieser wenigen Exemplare zum Wiederverkauf. Mit Papieren liegen diese Zeitmesser, je nach Zustand, bei ca. 35.000 EUR – 45.000 EUR. Ebenfalls eine Menge Geld. Zumindest für eine Omega, oder nicht?
2. Omega Speedmaster Professional Apollo 11 Referenz 3569.31.00
Im darauffolgenden Jahr 2004 bediente sich Omega abermals der Marketing-Klaviatur und führte erneut eine limitierte Speedmaster-Auflage des bekannten Panda-Zifferblatt ein: die Omega Speedmaster Professional Apollo 11 Referenz 3569.31.00. Diesmal in einer Gesamtstückzahl von 3500 zum 35. Geburtstag der NASA-Raumfahrtmission. Die exakt gleiche Uhr mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: Auf dem Zifferblatt ist in roter Schrift das Datum der Expedition ins All vermerkt: „July 20, 1969“. Unter Uhrenenthusiasten ein beliebtes und subtiles Detail für den nostalgischen Feinschliff. Gut erhaltene Exemplare sind bereits ab ca. 15.000 EUR erhältlich.
3. Omega Speedmaster Tokyo 2020 Referenz 522.30.42.30.04.001
Und Omega wäre nicht Omega, wenn sie ihr heiß begehrtes Panda Dial nicht mit einer dritten Auflage von 2020 Stück weiter ausschlachten würden. Im Frühjahr 2020 erscheint diese Omega Speedmaster Tokyo 2020 Referenz 522.30.42.30.04.001. Die bekannte Panda-Ausführung als eine von fünf verschiedenen Speedmaster Editionen. Auf dem Zifferblatt ist wie gewohnt der Dreizeiler „OMEGA Speedmaster Professional“ zu finden. Diesmal ist die mittlere Zeile in Rot gehalten. Die Uhren werden im Full Set bereits ab ca. 11.000 EUR veräußert.
4. Omega Speedmaster Professional Moonwatch Referenz 3570.50.00 (Mod)
Als Bestandteil meiner ursprünglichen Sammlung wurde die Omega Speedmaster Professional Moonwatch Referenz 3570.50.00 samt klassisch schwarzem Zifferblatt im Jahr 2020 mit einem originalen Omega Speedmaster Panda-Zifferblatt und zugehörigem Zeigersatz versehen. Der Kostenpunkt bei Erwerb der Uhr (Neuzustand, Full Set) samt Panda-Zifferblatt (Neuzustand) sowie fachkundigem Umbau zum damaligen Zeitpunkt: insgesamt 4.450 EUR. Es geht also auch verhältnismäßig günstig.
Alle hier aufgeführten Omega-Ausführungen des beliebten Speedmaster Chronographen können mit einer eigenen prallen Historie und der beeindruckend optischen Nähe zur Rolex Daytona Referenz 6263 begeistern – und mit einem erheblichen Preisvorteil. Schauen Sie sich doch einfach einmal um!
