Cartier stellte bereits Uhren her, als viele andere Marken noch nicht einmal gegründet waren. Aber warum ist die Marke heute eher für ihren Schmuck bekannt? Lohnt es sich, eine Cartier-Uhr zu kaufen? In diesem kleinen Chrono24-Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über Cartier wissen müssen.
Die Geschichte von Cartier
Die Maison Cartier wurde 1847 von Louis-François Cartier als Schmuckatelier in Paris gegründet. Im Laufe ihrer Geschichte hat die Luxusmarke aber auch viele ikonische Zeitmesser hervorgebracht. Louis Cartier, der Enkelsohn des Gründers, widmete dem Marketing des Unternehmens besondere Aufmerksamkeit und schuf damit die Grundlage für Cartiers weltweiten Erfolg. Unterstützt wurde er dabei von seinen Brüdern Pierre und Jacques, die weitere Geschäfte in New York und London eröffneten.
Cartier ist heute im Besitz des Richemont-Konzerns, zu dem auch Uhrenmarken wie Jaeger-LeCoultre, IWC, Panerai, Piaget und Vacheron Constantin gehören.
Uhren-Highlights von Cartier: von Santos bis Tank
Auf Wunsch des brasilianischen Piloten Alberto Santos-Dumont entwickelte Cartier 1904 eine Uhr, die dieser bei seinen Flügen am Handgelenk tragen konnte. Die Cartier Santos war die erste Fliegeruhr überhaupt und eine der ersten Armbanduhren für Herren.
Noch berühmter als die Santos ist die Cartier Tank. Die Tank wurde 1917 vorgestellt und präsentierte sich mit einem rechteckigen Gehäuse, das an die Form der Raupenketten der auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs eingesetzten Panzer erinnerte. Seit über einem Jahrhundert hat die Tank ihren Platz in der High Society. Sie zierte die Handgelenke berühmter Persönlichkeiten wie Jackie Kennedy, Fred Astaire und Andy Warhol. Letzterer zog seine Tank nicht einmal auf, sondern trug die Uhr als reines Mode-Accessoire.
Die Cartier Crash ist ein weiteres bemerkenswertes und in seiner Optik unverkennbares Modell der Pariser Marke. Sie ist die prestigeträchtigste Uhr von Cartier und nur sehr schwer zu bekommen: Dieses Jahr wurde ein Exemplar auf einer Auktion für rund 1,5 Mio. EUR versteigert. Wenn man der Legende Glauben schenken möchte, so wurde die surreal anmutende Gehäuseform der Uhr von einer bei einem Autounfall verbogenen Cartier Baignoire Allongée inspiriert. In Wahrheit jedoch ist das Design der Uhr ein Ausdruck der Londoner Bohème-Kultur der 1960er Jahre.
Lohnt es sich, eine Uhr von Cartier zu kaufen?
Bei dieser Frage spielt das Markenimage von Cartier eine wichtige Rolle. Wer sich mit einer ausgesprochen schicken Uhr schmücken möchte, ist bei Cartier an der richtigen Adresse. Die Marke zeigt sich bei der Gestaltung ihrer Uhren überaus mutig und geht bei der Gehäusearchitektur bisweilen ungewöhnliche Wege. Und doch ist in jedem Design die Handschrift des Pariser Juwelierhauses zu erkennen. Dabei muss gesagt werden, dass Cartier dem Design wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenkt als der Technik. Für alle, denen die Robustheit und Mechanik einer Uhr wichtiger sind als die reine Ästhetik, ist Cartier nicht die beste Wahl. Wenn Sie eine attraktive Uhr wollen, die von Enthusiasten und Laien gleichermaßen geschätzt wird, ist Cartier jedoch ein solider Kandidat.