Der französische Schmuck- und Uhrenhersteller Cartier blickt auf mehr als 160 Jahre Geschichte, Tradition und Erfahrung zurück. Bereits 1847 übernahm Louis-François Cartier im Alter von 28 Jahren das Pariser Juweliergeschäft seines Lehrmeisters Adolphe Picard.
Cartier etablierte sich rasch mit seinem Laden in Paris. Sein Erfolg lag nicht zuletzt in seinem Sinn für den Geschmack seiner Kundschaft begründet.
Im Jahr 1874 stieg sein Sohn Alfred in das Unternehmen ein und baute die Uhrensparte der Firma weiter aus. Sein Ziel war es, eigene Cartier-Uhren für daheim, für Halsketten und fürs Handgelenk zu fertigen. Schon 1888 gab es diamantbesetzte Damenuhren in den Vitrinen von Cartier. Mit diesen gehörte die Firma zu den Pionieren auf dem Feld der Armbanduhren, denn gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren Taschenuhren noch die Regel. 1893 bestellte das Unternehmen erste Uhren bei Vacheron Constantin. Zu Beginn verkauften sich diese frühen Armbanduhren aber nur schleppend, was an der damaligen Mode lag. Erst als lange Ärmel und Damenhandschuhe den Rückzug antraten, bildete das entblößte Handgelenk die passende Kulisse für eine Armbanduhr.
Die Preziosen Cartiers waren unter den Königen und Adeligen auf der ganzen Welt begehrt. Das Juweliergeschäft etablierte sich als offizieller Lieferant der größten Königshäuser. Vor allem reich verzierte und mit Edelsteinen besetzte Diademe schmückten die Häupter von Königinnen und Fürstinnen. Hierzu gehörten unter anderem die Großfürstin Maria Pawlowna von Russland, die belgische Königin Elisabeth und Königin Victoria Eugénie von Spanien. Nicht zuletzt deshalb bezeichnete der Prinz von Wales und späterer König Eduard VII. das
Pariser Unternehmen als „Juwelier der Könige, König der Juweliere“. Dass dies heute noch zutrifft, stellte die Herzogin von Cambridge, gebürtige Catherine Middleton, während ihrer Hochzeit mit Prinz William unter Beweis: Auch sie trug ein Diadem von Cartier, das bereits Königin Elizabeth und Prinzessin Margaret getragen hatten.
Mit dem Tode Louis Cartiers im Jahr 1942 zerfiel das Unternehmen in drei Teile: Cartier Paris, Cartier London und Cartier New York. Erst Ende der 1970er-Jahre gelang es, alle Beteiligungsgesellschaften in der Cartier Monde SA zusammenzufassen. Heute gehört Cartier zur Richemont-Gruppe, zu der auch Hersteller wie Vacheron Constantin, Jaeger-LeCoultre und A. Lange & Söhne gehören.
Historische Höhepunkte von Cartier
- 1847 gründet Louis-François Cartier das Unternehmen
- 1888 die ersten Armbanduhren kommen ins Sortiment
- 1904 Entwicklung der Santos
- 1917 Entwicklung der Tank
- 1931 Präsentation von wasserdichten Armbanduhren
- 1985 Serienproduktion der Pasha
- 2007 Einführung der Ballon Bleu
- 2010 erstes eigenes Manufakturkaliber