Die Anfänge des Schweizer Uhrenherstellers Longines reichen bis in das Jahr 1832 zurück. Der 23-jährige Kaufmann Auguste Agassiz ließ sich im Sommer dieses Jahres als aktiver Teilhaber des Uhrengeschäfts Comptoir Raiguel Jeune im Städtchen Saint-Imier nieder. Die sogenannten Comptoir-Unternehmen kauften Rohwerke ein und gaben diese an Uhrmacher weiter. Agassiz‘ Geschäft lief so gut, dass er 1846 die alleinige Leitung der Uhrmacherwerkstatt übernahm. Gesundheitliche Probleme veranlassten ihn jedoch dazu, einen geeigneten Nachfolger zu suchen. Diesen fand er in seinem Neffen Ernest Francillon, der 1852 in das Unternehmen eintrat und nach kurzer Zeit die Leitung übernahm.
Der junge Francillon erkannte schnell, dass die Comptoir-Uhrmacherei kein zukunftsfähiges Produktionsverfahren war. Deshalb dachte er über eine Serienfertigung der Uhren nach. Als 1866 ein Grundstück am Ufer des Flusses Suze zum Verkauf stand, ergriff Francillon die Gelegenheit beim Schopfe und erstand das Gelände. Der Ort mit dem Namen „Les Longines“ (die „länglichen Wiesen“) eignete sich hervorragend für die Errichtung einer Fabrik. 1867 weihte Francillon die Produktionsstätte ein. Noch im selben Jahr präsentierte man das erste eigene Uhrwerk mit der Bezeichnung 20A, das bei der Weltausstellung in Paris eine Auszeichnung gewann. Im Laufe der Jahre industrialisierte Longines seine Produktionsprozesse immer mehr, sodass sich die Manufaktur zum Vorreiter in der Mechanisierung der Uhrenherstellung entwickelte.