17.03.2023
 5 Minuten

Die Top3 der Rolex Daytona-Modelle, bei denen sich die Investition lohnen könnte

Von Jorg Weppelink
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Können Sie noch auf den Daytona-Zug aufspringen und dabei Ihr Geld gut investieren? In den letzten sechs Monaten sind die Preise für Uhren von Rolex stetig gesunken. Es scheint, als lasse der Preisirrsinn langsam nach. Das bedeutet jedoch nicht, dass Rolex als Investitionsobjekt nicht mehr funktioniert. Es lohnt sich jedoch nur dann, wenn man weiß, welche Referenzen immer noch sehr begehrt sind. Außerdem muss man einkalkulieren, dass es etwas länger dauern kann, bis sich eine Investition auszahlt. Echte Wertsteigerungen brauchen meistens etwas Zeit. In der Zwischenzeit können Sie Ihre Uhren ja auch einfach genießen. Schließlich sind Uhren nicht nur zum Sammeln da, sondern vor allem, um sie zu tragen.

Bei der Daytona bieten vor allem die historischen Referenzen einiges Investitionspotenzial. Sie sind nach wie vor sehr gefragt und werden mit der Zeit höchstwahrscheinlich noch wertvoller. Diese Uhren illustrieren nicht nur ausführlich die reichhaltige Geschichte der Rolex Daytona, sondern sind auch ziemlich einzigartig. Schließlich werden keine weiteren Modelle hinzukommen, was den Wert der Exemplare am Markt stabilisiert. Heute stelle ich Ihnen drei Rolex Daytona-Modelle aus der Handaufzugs-Ära der berühmten Chronographen von Rolex vor. Los geht’s!

Rolex Pre-Daytona Ref. 6238

Ok, „drei Daytonas“ trifft es nicht ganz … Die erste Uhr auf meiner Liste nennen Sammler die Rolex „Pre-Daytona“ Ref. 6238. Sie war der letzte Rolex-Chronograph vor der Einführung der Daytona Ref. 6239 im Jahr 1963, aber das ist nicht ihr einziger Pluspunkt. Sie veränderte auch das Design der Rolex-Chronographen grundlegend. Das beginnt beim Zifferblatt und setzt sich mit den Zeigern fort, welche die der frühen Daytona-Modelle bereits erahnen lassen.

Rolex ref. 6238 Pre-Daytona
Rolex Pre-Daytona Ref. 6238

Im Inneren der Ref. 6238 tickt bereits das berühmte Kaliber Valjoux 72, das auch die Daytonas mit Handaufzug antreibt. Dieses Uhrwerk ist unter Sammlern legendär und hauchte zahlreichen Chronographen von Heuer, Breitling, Universal Genève und Zodiac Leben ein. Dennoch war es die Rolex Daytona, die dem Valjoux 72 zum Durchbruch verhalf. Aber das ist noch nicht alles …

Die Pre-Daytona ist auch eine Bond-Uhr. In seiner einmaligen Rolle als 007 trug George Lazenby in Im Geheimdienst Ihrer Majestät eine spezielle Version diese Modells. In der Mitte trägt sie einen roten Chronographen-Sekundenzeiger – ein ziemlich auffälliges Design. Das Originalexemplar aus dem Bond-Film lag 2016 und 2019 auf dem Auktionstisch, wurde aber nie verkauft. Das berühmte Uhrenauktionshaus Antiquorum schätzt den Wert dieser Uhr auf 300.000 bis 500.000 EUR. So viel müssen Sie für eine normale „Pre-Daytona“ Ref. 6238 freilich nicht berappen. Hier hängt der Preis in der Regel davon ab, ob Sie Stahl oder Gold bevorzugen. Die Edelstahlversionen mit ihrem schwarzen Zifferblatt sind seltener – und daher teurer. Für eine Standard-Edelstahlversion sollten sie zwischen 42.000 und 66.000 EUR einplanen. Dafür erhalten Sie einen der schönsten Vintage-Chronographen der Welt – und das Modell, das die Ära der Daytonas mit Handaufzug einläutete.

Rolex Pre-Daytona ref. 6238
Rolex Pre-Daytona Ref. 6238

Rolex Daytona Ref. 6239

Meine zweite Empfehlung gilt der berühmten Rolex Daytona Ref. 6239. Sie ist die erste offizielle Daytona-Referenz und folgte direkt auf das erste Modell in dieser Liste. Die meisten Uhrenfans wissen, dass es bei den Daytona-Modellen einige Unterschiede gibt: Zunächst stellte Rolex die Daytona mit Handaufzug mit einer Edelstahllünette her. Es gab jedoch auch ein Schwestermodell mit einer schwarzer Lünette aus Bakelit. Das Modell mit der Edelstahl-Lünette ist die Ref. 6239, während die Ref. 6241 mit der schwarzen Bakelit-Lünette versehen ist.

Rolex Daytona ref. 6239
Rolex Daytona Ref. 6239

Darüber hinaus gibt es Daytona-Modelle mit Pumpendrückern, unter Sammlern liebevoll „Push-down-Daytonas“ genannt. Schließlich gibt es noch die Daytona-Modelle mit verschraubten Drückern. In der Regel sind Daytonas mit Push-down-Drückern am beliebtesten. Das liegt zum Teil an der berühmtesten aller Daytonas: Der „Paul Newman“ Ref. 6239, die ebenfalls mit solchen „normalen Drückern“ versehen ist. Warum also empfehle ich hier ein anderes Modell? Ganz einfach: Die „Paul Newman“-Daytona Ref. 6239 mit Exotic Dial liegt preislich bei mindestens 190.000 EUR und ist damit für Normalsterbliche ziemlich unerreichbar.

Rolex Daytona ref. 6239
Rolex Daytona Ref. 6239

Wer jedoch nicht unbedingt auf ein Exotic Dial besteht, hat möglicherweise das Glück, eine der berühmten ersten Referenzen zu Preisen zwischen 47.000 und 90.000 EUR zu ergattern. Das ist zwar immer noch ein stattliches Sümmchen, aber wenn Ihr Exemplar am unteren Ende dieser Preisspanne liegt, nennen Sie einen absoluten Klassiker Ihr Eigen, der mit der Zeit nur an Wert zulegen kann. Diese Uhren haben ein wunderschönes schwarzes Zifferblatt und weiße Hilfszifferblätter oder aber ein silbernes Zifferblatt und schwarze Hilfszifferblätter. Diese berühmten Klassiker büßen ihren Wert nicht ein. Einige frühe Modelle verfügen auch über cremefarbene Zifferblätter. Von 1963 bis 1965 trugen diese nicht den Schriftzug „Daytona“, sondern nur „Rolex Cosmograph“. Allerdings sind diese ersten Modelle mittlerweile heiß begehrte Sammlerstücke, was sich in ihrem Preis deutlich widerspiegelt. Dennoch sollte es möglich sein, einen dieser Klassiker für weit unter 100.000 EUR aufzutreiben.

Rolex Daytona Ref. 6263

Das dritte Modell auf meiner heutigen Liste ist die allerletzte Rolex Daytona-Referenz mit Handaufzug und schwarzer Lünette. Die Rolex Daytona Ref. 6263 wurde von 1971 bis 1988 hergestellt. Sie verfügt nicht nur über die charakteristische schwarze Lünette, sondern auch über verschraubte Drücker und ist somit extra wasserdicht. Diese Drücker sind freilich etwas unpraktisch, wenn es darum geht, die Zeit zu stoppen, aber sie verleihen der Uhr ein gewisses Maß an Praxistauglichkeit und optischer Masse.

Rolex Daytona ref. 6263
Rolex Daytona Ref. 6263

Insgesamt kommt die Ref. 6263 etwas wuchtiger daher als die früheren Modelle. Sie ist eine perfekte moderne Daytona mit Handaufzug, angetrieben vom Kaliber Valjoux 727 – das im Wesentlichen auf dem Valjoux 72 basiert – aber mit höherer Schlagrate und Genauigkeit. Die Uhr ist wahlweise in Edelstahl oder Gelbgold mit verschiedenen Zifferblattfarben erhältlich. Die Hauptzifferblätter der Edelstahlversion sind in Silber und Schwarz gehalten. Außerdem entwickelte Rolex drei schwarze und zwei weiße Exotic Dials, aber mir gefallen die nur wenig besser als die Standardversionen. Daher würde ich mich für die Standardversion entscheiden, deren Preis irgendwo zwischen 75.000 und 105.000 EUR liegt. Die Modelle mit Exotic Dial beginnen erst bei 95.000 EUR. Preise von unter 100.000 EUR machen die Standardversion zu einer „erschwinglichen“ Daytona mit Handaufzug, die mit der Zeit nicht an Wert verlieren wird.

Rolex Daytona ref. 6263
Rolex Daytona Ref. 6263

Das sind die also: drei Daytona-Referenzen aus der Ära der Modelle mit Handaufzug, die preislich im Bereich des Möglichen liegen. Zudem ist bei jeder dieser Uhren die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr Wert stabil bleibt und mit der Zeit möglicherweise sogar noch steigt. Wie immer gibt es für diese Vermutung jedoch keine Garantie. In der Zwischenzeit rate ich Ihnen, Ihre Daytona ab und zu auch zu tragen und sich daran zu erfreuen. Nur so verstehen Sie, was diese Uhr so einzigartig und erfolgreich macht.


Über den Autor

Jorg Weppelink

Hallo, ich bin Jorg und schreibe seit 2016 Artikel für Chrono24. Meine Beziehung zu Chrono24 reicht jedoch deutlich weiter zurück, denn meine Liebe zu Uhren erwachte …

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