17.01.2024
 6 Minuten

Fünf alternative Uhren mit Explorer Dial

Von Sebastian Swart
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Die Explorer ist das mit Abstand schlichteste Sportmodell von Rolex. Die Geschichte dieses Modells reicht zurück bis in das Jahr 1953, als ein gewisser Bergsteiger namens Edmund Hillary ein Vorgängermodell dieser Uhr bei der Erstbesteigung des Mount Everest getragen haben soll. Das schwarze Zifferblatt der Rolex Explorer zeichnet sich insbesondere durch seine Ziffern bei 3, 6 und 9 Uhr aus, während bei 12 Uhr ein umgedrehtes Dreieck als Stundenmarkierung dient. Die restlichen Indizes sind schlicht balkenförmig gehalten, ein Datum gibt es nicht. Rolex stattete jedoch nicht nur die Explorer mit diesem Zifferblatt aus. Bestimmte frühere Varianten der Submariner besitzen das sogenannte Explorer Dial ebenfalls.

Diese einfache wie attraktive Zifferblattgestaltung erfreut sich bei vielen Uhrenfreunden großer Beliebtheit, jedoch kann oder will sich nicht jeder Uhrenträger mit einer Rolex am Handgelenk schmücken. Und so gibt es eine ganze Reihe interessanter Alternativen zur Explorer, die das charakteristische Zifferblatt ganz oder teilweise adaptieren. Hier stellen wir Ihnen fünf Armbanduhren verschiedener Preisklassen vor.

Ranger – Tudors Expeditionsuhr

Mit dem Modell Ranger stammt das erste Beispiel von der Rolex-Tochter Tudor. Wie ihr Vorbild besitzt auch die Ranger ihre eigene Geschichte. So präsentierte die Manufaktur aus Genf die Ranger 2022 anlässlich des 70. Jahrestages der British North Greenland Expedition, als Toolwatch, die sich hervorragend für Abenteurer eignet. Als Vorbild dienten Oyster Prince-Modelle, die in den 1950er-Jahren tatsächlich von Forschern getragen wurden, die an besagter Expedition teilnahmen.

Tudor Ranger Ref. M79950-0001 – preiswerte Alternative zur Rolex Explorer.
Tudor Ranger Ref. M79950-0001 – preiswerte Alternative zur Rolex Explorer

Das Zifferblatt der Tudor Ranger ist dem Blatt der Explorer sehr ähnlich, besitzt neben den typischen arabischen Ziffern 3, 6 und 9 jedoch zusätzlich eine 12 anstelle eines Dreiecks auf der entsprechenden Position. Mit einem Gehäusedurchmesser von 39 mm eignen sich die aktuellen Modelle der Ranger – trotz ihres tooligen Charakters – auch als Damen- oder Unisex-Uhr recht gut. Der Abstand von Horn zu Horn liegt bei knapp unter 48 mm, während die Gehäusehöhe 12 mm beträgt. Letztlich trägt auch die Stegbreite von 20 mm dazu bei, dass sich die Tudor Ranger unauffällig tragen lässt. Mit ihrem Saphirglas und einer Wasserdichtigkeit von 100 m (10 bar) ist die Ranger zudem für praktisch alle Alltagsgelegenheiten bestens gerüstet.

Beim Uhrwerk setzt Tudor auf das automatische Manufakturkaliber MT5402 mit Chronometer-Zertifizierung. Das Kaliber bietet eine Gangreserve von rund 70 Stunden. Die Ranger können Sie für unter 3.000 EUR wahlweise am Stahl, Leder- oder Textilarmband kaufen.

Omega Railmaster – amagnetisch seit 1957

Die Omega Railmaster ist – wie die Rolex Explorer – eine legendäre Armbanduhr mit unverwechselbarem Design. Das Modell befindet sich bereits seit 1957 im Programm von Omega und wurde ursprünglich für Gleisarbeiter entwickelt. Eine Besonderheit aller Railmaster-Modelle ist ihr hoher Antimagnetismus. So widerstehen moderne Railmaster – dank Master Chronometer-Technologie – Magnetfeldern bis zu 15.000 Gauß. Die Manufaktur erreicht diesen hohen Wert durch hocheffektive Werkstoffe wie Titan und Silizium beim verbauten Uhrwerk.

Seit 1957 im unverwechselbaren Design – die Omega Railmaster.
Seit 1957 im unverwechselbaren Design – die Omega Railmaster

Omega hat die Railmaster oft überarbeitet, ihr stilprägendes Zifferblatt im Explorer-Stil ist jedoch stets geblieben. Typisch für das Blatt sind die zwölf trapezförmigen Stundenmarkierungen, die bei 3, 6, 9 und 12 Uhr unterhalb der Markierung zusätzlich mit arabischen Ziffern versehen sind. Bei der Zifferblattfarbe greift Omega etwas tiefer in den Farbkasten. So ist die Railmaster neben einem klassischen schwarzen Zifferblatt mit Vintage-Superluminova auch mit einem silbernen oder blauen Blatt erhältlich.

Die aktuellen Railmaster-Varianten besitzen ein Edelstahlgehäuse mit einem Durchmesser von 40 mm. Mit einem Lug to Lug-Abstand von rund 47 mm und einer Gehäusehöhe von ca. 12,7 mm ist die Railmaster für die meisten Handgelenke ausgezeichnet geeignet. Die Stegbreite beträgt 20 mm. Mit einer Wasserdichtigkeit von 150 m (15 bar) ist die Uhr in dieser Liste im Mittelfeld angesiedelt. Ein automatisches Omega-Manufakturkaliber 8806 mit Co-Axial-Technik gibt in der Railmaster den Takt vor, es bietet eine Gangreserve von 55 Stunden.

Preislich bietet die Railmaster vergleichsweise viel, denn mit der Referenz 220.10.40.20.01.001 ist die Uhr am Edelstahlarmband für durchschnittlich 4.000 EUR zu haben.

Nivada Grenchen Super Antarctic 3.6.9

Nivada Grenchen – auch bekannt unter dem Namen Croton – ist eine Schweizer Traditionsmarke, deren Wurzeln bis in das Jahr 1926 zurückreichen. 2022 präsentierte der Hersteller eine frische Interpretation seiner Antarctic. Die Uhr mit der kompletten Bezeichnung Super Antarctic 3.6.9 ist Teil der Kollektion Antarctic, die Nivada Grenchen erstmals in den 1950er-Jahren vorstellte. Mitglieder der amerikanischen Navy trugen Nivada Antarctic-Uhren während der Deep Freeze 1 Task Force Expedition Mitte der 1950er-Jahre am Südpol.

Von den hier vorgestellten Uhren kommt das Zifferblatt der Super Antarctic 3.6.9 dem Explorer Dial am nächsten. Die Abmessungen dieses Edelstahlmodells sind sehr dezent, wodurch die Uhr auch für schmale Handgelenke bestens geeignet ist. So besitzt die Super Antarctic 3.6.9 einen Durchmesser von lediglich 38 mm bei einem Lug to Lug-Abstand von nur 45 mm. Die Stegbreite liegt bei 20 mm. Und auch die Gesamthöhe von 12 mm macht das Modell zu einem perfekten Allrounder für den Alltag.

Nivada Super Antarctic 3.6.9 – hier mit künstlich gealterter Superluminova.
Nivada Super Antarctic 3.6.9 – hier mit künstlich gealterter Superluminova

In der Uhr tickt ein P024 Automatikkaliber des Schweizer Rohwerkeherstellers Soprod, das über eine Gangreserve von 38 Stunden verfügt. Als Deckglas dient ein Glas aus Saphirkristall, das der Super Antarctic zusammen mit der verschraubten Krone und Gehäuseboden eine Wasserdichtigkeit von 100 m (10 bar) beschert.

Die Nivada Super Antarctic ist in den Zifferblattfarben braun und schwarz erhältlich. Außerdem haben Sie die Wahl zwischen weißer oder künstlich gealterter Superluminova. Letztere wird häufig etwas spöttisch auch als Faux Patina, also falsche Patina bezeichnet. Hier entscheidet letztlich der Geschmack. Eine Nivada Super Antarctic kostet je nach Wahl des Armbands (die Auswahl ist riesig) zwischen rund 930 EUR und 1.150 EUR.

Jaeger-LeCoultre Polaris: edel und sportlich-elegant

Die 2018 vorgestellte Kollektion Polaris ist noch recht jung im Programm der Schweizer Uhrenmanufaktur Jaeger-LeCoultre. Unter dem Namen Polaris präsentierte der Hersteller hingegen bereits 1968 das Modell Memovox Polaris, an deren Design sich die aktuellen Varianten dieser Uhr maßgeblich orientieren. Mit der Polaris bewegt sich Jaeger-LeCoultre in Funktion und Design zwischen den Linien Master Control und Master Compressor Diving.

Das schlichteste Polaris-Modell mit schwarzem Zifferblatt und ohne Datum trägt die Referenznummer Q9008170. Erwartungsgemäß geht es bei dieser Uhr in puncto Optik weitaus weniger toolig zur Sache. Vielmehr vermittelt das Blatt mit seinem Sonnenschliff eine gewisse Tiefe und wirkt hierdurch insgesamt eher erhaben. Im Hinblick auf die Indexierung jedoch finden wir die typischen Merkmale eines Explorer Dials. Im Falle der Polaris bedeutet dies: nachleuchtende Trapezindizes, die bei 3, 6, 9 und 12 Uhr durch arabische Ziffern unterbrochen werden. Gegensätzlich zu den anderen hier vorgestellten Modellen besitzt die Polaris zusätzlich eine innenliegende Tauchlünette, die mittels einer zusätzlichen Krone am Gehäuse bedient wird.

Explorer Dial für den gehobenen Anspruch – Jaeger-LeCoultre Polaris Q9008170.
Explorer Dial für den gehobenen Anspruch – Jaeger-LeCoultre Polaris Q9008170

Die Polaris besitzt einen Durchmesser von 41 mm, womit sich das Modell eher an die männliche Kundschaft wendet. Mit einer Gehäusehöhe von nur 11,2 mm ist die Uhr allerdings angenehm flach gehalten, wodurch sie bequem am Handgelenk sitzt. Ins Wasser können Sie mit der Uhr dank einer Wasserdichtigkeit von 100 m (10 bar) ebenfalls steigen.

Herzstück der Polaris bildet das Jaeger-LeCoultre Manufakturkaliber 898. Das automatische Uhrwerk bietet eine Gangreserve 40 Stunden. Seinen luxuriösen Anspruch erhebt LeCoultre auch mit dem Gehäuseboden aus Saphirglas. Durch diesen können Sie das fein dekoriere Werk betrachten. Eine neuwertige Polaris Q9008170 ist für knapp unter 9.000 EUR zu haben.

Longines Conquest – preisgünstig dank Quarzantrieb

Es muss nicht immer Mechanik sein. Daher ist mit der Longines Conquest eine Quarzuhr auf dieser Liste von Uhren mit Explorer Dial. Longines stellte die Conquest erstmalig im Jahr 1954 als Dresswatch-Kollektion vor. Heute besteht die Reihe aus sportlich-eleganten Armbanduhren für Damen und Herren, die zu vielen Anlässen getragen werden können.

Werfen wir hier einen Blick auf die zwei Referenzen L3.759.4.58.6 und L3.377.4.58.6. Während erstere Variante sich mit ihrem 41 mm großen Edelstahlgehäuse eher an Herren richtet, ist letztere Referenz mit 34 mm Durchmesser hervorragend für schmale Handgelenke geeignet. Diese zwei Varianten der Conquest sind die einzigen Uhren in diesem Text, die über ein Datum bei drei Uhr verfügen. Daher verzichtet Longines an dieser Stelle auf eine arabische Ziffer. Dennoch erinnert das Blatt insgesamt an ein Explorer Dial, was auch den Stabindizes und dem ansonsten sehr schlichten Erscheinungsbild geschuldet ist.

Die 41 mm große Conquest ist 11,8 mm hoch und besitzt 21 mm breite Bandanstöße, bei der 34 mm Conquest betragen diese Maße 9 mm bzw. 17 mm. Mit einer Wasserdichtigkeit von 300 m (30 bar) sind diese zwei Vertreterinnen sogar zum Tauchen geeignet. Erfreulich ist der Preis dieser zwei Longines Conquest-Modelle. Der liegt jeweils bei ca. 750 EUR.

Preiswerte Markenuhr mit Explorer Dial – Longines Conquest L3.377.4.58.6.
Preiswerte Markenuhr mit Explorer Dial – Longines Conquest L3.377.4.58.6

Hier endet unsere kleine Übersicht zu alternativen Uhren mit Explorer Dial. Natürlich gibt es noch viele weitere attraktive Uhren in vergleichbarem Design, die es nicht in diese Liste geschafft haben. Welche ist Ihre Lieblingsuhr mit Explorer Dial?


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Sebastian Swart

Chrono24 nutze ich privat bereits seit vielen Jahren zum An- und Verkauf, aber auch zur Recherche. Von Uhren bin ich fasziniert, solange ich denken kann. Bereits …

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