14.10.2021
 4 Minuten

Die Uhren von Elvis Presley – welche Modelle trug der King?

Von Sebastian Swart
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Von Abraham Lincoln bis Michael Jordan – spannende Persönlichkeiten der amerikanischen Geschichte gibt es viele. Einige von ihnen trugen bzw. tragen Uhren, die genauso faszinierend sind wie sie selbst. Einen ersten Eindruck über Ikonen der amerikanischen Geschichte mit einem Faible für Luxusuhren hat das Chrono24 Magazin bereits verschafft. Weil wir das Thema so spannend finden, nehmen wir die Uhren einiger dieser und weiterer amerikanischer Ikonen näher unter die Lupe. Den Anfang machten Bruce Springsteen und seine Heuer Autavia. Frank Sinatra trug Zeit seines Lebens Uhren von Bulova. Für den vielleicht dienstältesten Hollywoodstar Clint Eastwood war eine Rolex GMT-Master 16753 Root Beer über viele Jahre die Uhr der Wahl. 

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die drei interessantesten Uhren der Rock-Legende Elvis Presley. 

Er ist der vielleicht wichtigste und prägendste Musiker des 20. Jahrhunderts: Elvis Aaron Presley, der King of Rock ’n’ Roll. In seiner außergewöhnlichen, rund 30-jährigen Karriere sprengte der 1935 in Mississippi geborene Megastar einen Verkaufsrekord nach dem anderen. Es wird geschätzt, dass Presley seit seinem Karrierebeginn 1954 über eine Milliarde Tonträger verkaufte. Und wer kennt sie nicht, die unzähligen Evergreens wie Jailhouse Rock, In the Ghetto oder Suspicious Minds? Während seiner atemberaubenden Laufbahn als Musiker absolvierte Elvis unzählige Konzerte, weit über 1000 allein zwischen 1969 und bis zu seinem Tod im Jahr 1977. Scheinbar nebenbei schaffte es der umtriebige Musiker sogar noch in insgesamt 31 Spielfilmen mitzuwirken, von denen Blue Hawaii (1961) und Viva Las Vegas (1964) zu den bekanntesten zählen. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören der Grammy Lifetime Achievement Award, den er bereits mit 36 Jahren erhielt, sowie der mehrfache Titel als Best-Selling Solo Artist in U.S. History. 

Elvis interessierte sich auch für gute Uhren und besaß derer gleich mehrere. So las der King die Uhrzeit unter anderem von einer goldenen Rolex King Midas ab. In seinem Besitz befanden sich nachweislich außerdem Ventura-Modelle von Hamilton und zwei Omega Constellation. Schauen wir uns die drei interessantesten Uhren einmal näher an. 

Hamilton Ventura – die Elvis Uhr

Die Hamilton Watch Company wurde bereits 1892 in den USA gegründet, gehört jedoch seit 2009 zur schweizerischen Swatch Group. Jahre bevor Quarzuhren die Welt eroberten stellte das Unternehmen 1957 die weltweit erste batteriebetriebene Armbanduhr vor, die Ventura. Hamilton spendierte der Uhr außerdem ein einmaliges wie futuristisches Design. So erinnert das beinahe dreieckige Gehäuse der Ventura an Instrumente, die man auch an Bord des Raumschiffs Enterprise hätte verorten können. Elvis besaß mehrere Varianten dieser Uhr, die er auch gerne an gute Freunde verschenkte. Ihren berühmtesten Auftritt hatte die Ventura 1961 im Film Blue Hawaii. Da er die Hamilton Ventura besonders gerne und oft trug, wird sie auch als die Elvis-Uhr bezeichnet. 

Hamilton führt das Modell noch heute in zahlreichen, auch mechanischen Versionen in seiner Kollektion. Beispielhaft sind die Modelle Ventura Elvis80 Automatic (Ref. H24505111) oder die quarzbetriebene Referenznummer H24551131, die an Elvis Presley erinnern. Erstere Variante kostet auf Chrono24 rund 1.100 EUR, während die Quarzuhr bereits ab ca. 890 EUR zu haben ist. Vintage-Exemplare sind recht selten und können mehrere tausend Euro kosten. 

Aus der aktuellen Kollektion: Hamilton Ventura Elvis80 Quartz, Referenz H24551331
Aus der aktuellen Kollektion: Hamilton Ventura Elvis80 Quartz, Referenz H24551331

Elvis’ Omega Constellation – die teuerste Omega aller Zeiten

Bis zum 25.12.1960 verkaufte Elvis stolze 75 Millionen Tonträger. Von seiner Plattenfirma RCA Records bekam er zu diesem Anlass eine Omega Constellation aus Weißgold geschenkt. Die nur 33 mm große Uhr mit silbernem Zifferblatt zieren insgesamt 44 Diamanten. RCA ließ den Bodendeckel der Uhr mit den Worten „To Elvis, 75 Million Records, RCA Victor, 12-25-60“ gravieren. Presley bekam das Schmuckstück am 25. Februar 1961 im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung überreicht. Dass RCA die Uhr bei Tiffany & Co kaufte, erkennt man am zusätzlichen Schriftzug unterhalb des Omega-Logos. Im Innern der Constellation tickt das Handaufzugskaliber 510, das Stunden, Minuten sowie eine kleine Sekunde anzeigt. 

Bei einer Auktion des Auktionshauses Phillips wurde genau diese Constellation 2018 versteigert. Sie erzielte den Rekordpreis von über 1,8 Millionen Schweizer Franken, was fast 1,7 Millionen Euro entspricht. So viel wurde bis dato noch nie für eine Omega bezahlt. Bemerkenswert ist, dass Omega selbst so viel für die Uhr ausgab, um sie im eigenen Museum zu präsentieren. Wenn Sie die originale Omega Constellation des Kings einmal live bestaunen möchten, sollten Sie sich also auf nach Biel in die Nicolas G. Hayek Strasse 2 machen. 

Nicht nur Elvis’ Omega Constellation ist ein Design-Hingucker.
Nicht nur Elvis’ Omega Constellation ist ein Design-Hingucker.

Rolex King Midas – die goldene Rolex für den King

Der 2011 verstorbene Schweizer Uhrendesigner Gérald Genta gilt gemeinhin als der König des Uhrendesigns. Aus seiner kreativen Feder stammen unter anderem die Konturen so bekannter Modelle wie der Patek Philippe Nautilus, der Audemars Piguet Royal Oak und der IWC Ingenieur. Genta entwarf die Rolex King Midas – benannt nach dem sagenumwobenen griechischen König – in den 1960er-Jahren. Mit ihrem fünfeckigen Gehäuse aus 18 Karat Gold und dem integrierten Armband ist die King Midas die wohl ungewöhnlichste Uhr, die Rolex je produziert hat. Mit einem Gewicht von 150 bis 200 Gramm galt die King Midas bei ihrer Vorstellung im Jahr 1964 als schwerste goldene Armbanduhr. Das Gehäuse ist mit einem Maß von 27 mm x 27 mm hingegen verhältnismäßig klein. 

Elvis bekam seine King Midas (Ref. 9630) 1970 von einem Konzertveranstalter als Dank für sechs ausverkaufte Konzerte im Houston Astrodome geschenkt. Auf dem Rückdeckel befindet sich eine Gravur, die an dieses Ereignis erinnert. In der King Midas arbeitet das Piaget-Kaliber 650 mit Handaufzug, es zeigt Stunden und Minuten an. Die Referenznummer 9630 ist selten anzutreffen und kostet in gebrauchtem Zustand etwa 10.000 EUR. Um die Originaluhr des King bestaunen zu können, müssen Sie eine etwas weitere Reise in Kauf nehmen, denn sie ist Teil der Elvis-Dauerausstellung auf seinem ehemaligen Wohnsitz Graceland in Memphis, Tennessee. 

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Sebastian Swart

Chrono24 nutze ich privat bereits seit vielen Jahren zum An- und Verkauf, aber auch zur Recherche. Von Uhren bin ich fasziniert, solange ich denken kann. Bereits …

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