Sinn 103

Der Flieger-Chronograph 103 des Frankfurter Uhrenherstellers Sinn Spezialuhren gehört zu den bekanntesten und meistverkauften Uhren der Marke. Vorgestellt wurde die 103 erstmals gegen Ende der 1960er-Jahre und ist mit kleinen Änderungen bis heute Teil des Sinn-Programms. Von Beginn an vereinte sie alle Attribute, für die Uhren von Sinn so geschätzt werden: Funktionalität, perfekte Ablesbarkeit und Robustheit.

Aktuelle Modelle sind unterdrucksicher, gegen Stöße geschützt, antimagnetisch und bis 200 m (20 bar) wasserdicht. Auch größere Temperaturschwankungen bringen die Uhr nicht aus dem Takt, denn sie ist von minus 45°C bis plus 80°C funktionssicher. In einigen Modellen kommen zusätzlich noch Sinn-Technologien wie die Ar-Trockenhaltetechnik oder die schmierstofffreie Diapal-Hemmung zum Einsatz, was die ohnehin schon exzellente Zuverlässigkeit noch einmal verbessert. Das Modell 103 Ti IFR ist sogar eine der ersten Uhren der Welt, die nach der DIN-Norm 8330 offiziell als Fliegeruhr zertifiziert ist.

Die Sinn 103 ist ein klassischer Chronograph mit drei Hilfszifferblättern für Stunden- und Minutenzähler sowie kleine Sekunde. Als Antrieb dient das bewährte Valjoux 7750 Automatikkaliber, was der Uhr auch noch eine Datumsanzeige beschert. Die weißen Stundenmarkierungen, Ziffern und Zeiger heben sich perfekt von dem dunklen Untergrund des Zifferblatts ab und sind dank Leuchtmasse auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut ablesbar. Ein weiteres professionelles Ausstattungsmerkmal ist die beidseitig drehbare Fliegerlünette. Sie ist unverlierbar mit dem Gehäuse verbunden, verfügt über eine präzise Minutenrasterung sowie eine mit Leuchtmasse versehene Hauptmarkierung.

Beim Gehäuse haben Sie die Wahl zwischen Modellen aus poliertem Edelstahl oder perlgestrahltem Reintitan. Letztere haben den Vorteil, dass sie etwas leichter und auch für Allergiker geeignet sind. Armbänder aus Leder, Stahl oder Titan halten die Uhr am Handgelenk.

Das Modell 103 St bildet den preislichen Einstieg in die Reihe. In neuwertigem Zustand können Sie diese Uhr bereits ab ca. 1.590 EUR Ihr Eigen nennen, bereits getragene Exemplare finden Sie sogar schon ab ca. 1.090 EUR. Dafür bekommen Sie eine 41 mm große Edelstahluhr, die wie das Original aus den 60er-Jahren über einen verschraubten Edelstahlboden und ein schlagfestes, gewölbtes Acrylglas verfügt. Das matt-schwarze Zifferblatt ist Valjoux-typisch aufgeteilt: 12-Stunden-Zähler bei der 6, kleine Sekunde bei der 9 und 30-Minuten-Zähler bei 12 Uhr. Hinzu kommt eine Anzeige für Wochentag und Datum auf Höher der 3-Uhr-Position. Die schwarze Drehlünette aus Aluminium macht die Uhr komplett.

Bevorzugen Sie ein Deckglas aus Saphir, ist die 103 St Sa ihre erste Wahl. Sie ist äußerlich kaum von ihrer Schwester zu unterscheiden. Sowohl die Gestaltung des Zifferblatts wie die der spritzenförmigen Zeiger ist identisch. Unterscheiden können Sie die Uhren trotzdem ganz einfach, denn die 103 St Sa besitzt standartmäßig einen Saphirglasboden und verschraubte Chronographen-Drücker. Planen Sie für eine solche Uhr in ungetragenem Zustand einen Preis von ca. 1.960 EUR ein, für ein Gebrauchtmodell sollten Sie ca. 1.690 EUR einkalkulieren.

Sinn bleibt dem Design auch bei den Modellen 103 St Diapal und 103 Ti Diapal treu, stattet diese jedoch mit einigen Zusatzfunktionen aus. Am augenfälligsten ist die Anzeige einer zweiten Zeitzone , die mittels eines zusätzlichen Stundenzeigers auf 12-Stunden-Basis erfolgt. Der Zeiger ist nicht gefüllt und leuchtet auch nicht nach – Verwechslungen von Orts- und Heimatzeit sind somit ausgeschlossen.

Neben der GMT-Funktion setzt Sinn in den Uhren noch zwei selbstentwickelte Technologien ein. So schützt die Ar-Trockenhaltetechnik davor, dass die Uhr von Innen beschlägt oder in ihrer Funktion gestört wird, sollte doch einmal Feuchtigkeit eindringen. Eine weitere technische Neuerung ist die Diapal-Hemmung, die ohne Schmierstoffe auskommt und so sicherstellt, dass die Ganggenauigkeit auf Dauer erhalten bleibt.

Soweit sind beide Uhren identisch ausgestattet. Der Unterschied liegt im verwendeten Material. Während die 103 St Diapal aus Edelstahl gefertigt ist, besteht das Gehäuse der 103 Ti Diapal aus Titan. Preislich macht sich dieser Unterschied aber nur wenig bemerkbar: die Stahl-Variante kostet Sie in neuwertigem Zustand ca. 2.960 EUR, die Variante aus Titan schlägt mit knapp 3.100 EUR zu Buche. Gut erhaltene bereits getragene Exemplare beider Uhren können Sie ab ca. 2.100 EUR bekommen.

Die Modelle 103 Ti IFR und 103 Ti UTC IFR gehören zu den weltweit ersten Uhren, die nach der Fliegeruhren-Norm DIN 8330 zertifiziert und für den Instrumentenflug geeignet sind. Sie können die Borduhr eines Fluggeräts vollständig ersetzen, sollte diese einmal ausfallen. Um alle Kriterien der Norm zu erfüllen, hat Sinn das Design der Uhren deutlich verändert. Die spritzenförmigen Zeiger sind beispielsweise balkenförmigen, komplett mit Leuchtmasse gefüllten Zeigern gewichen. Auch auf den Totalisator für den 12-Stunden-Zähler bei der 6 muss man zugunsten der Übersichtlichkeit verzichten. Geblieben sind das Datum bei der 3, die kleine Sekunde bei 9 Uhr und der 30 Minutenzähler auf der 12-Uhr-Position. Letzterer ist großzügig mit Leuchtmasse versehen, genau wie die Indexmarkierungen und die Ziffer 6 der großen Minuterie.

Technisch entsprechen beide Uhren weitgehend den anderen Modellen der Serie 103: Als Antrieb kommt ein Valjoux 7750 zum Einsatz, sie sind stoßsicher, antimagnetisch, unterdrucksicher und wasserdicht bis 200 m (20 bar) und verfügen über die Sinn-eigene Ar-Trockenhaltetechnik. Das Gehäuse ist in beiden Fällen aus Reintitan gefertigt und besitzt eine unverlierbare, beidseitig drehbare Fliegerlünette. Das Modell 103 Ti UTC IFR ist zusätzlich in der Lage, eine zweite Zeitzone anzuzeigen.

Planen Sie für eine ungetragene 103 Ti IFR einen Preis von ca. 2.365 EUR ein. Die Preise für gut erhaltene Gebrauchtexemplare starten bei ca. 1.850 EUR. Eine neuwertige 103 Ti UTC IFR mit zweiter Zeitzone kostet Sie hingegen ca. 2.780 EUR. Bereits getragene Exemplare dieser Uhr findet man bisher nur sehr selten.

Vintage-Exemplare der Sinn 103 sind beliebte Sammlerstücke. Besonders Uhren aus den 1960er- und 70er-Jahren sind begehrt. Man kann diese Modelle leicht an der Anordnung der Totalisatoren erkennen. Da in diesen Uhren noch Werke des Typs Valjoux 72 bzw. 726 verwendet wurden, befinden sich die Hilfszifferblätter nämlich bei 3, 6 und 9. Ein weiterer Unterschied zu neueren Modellen ist das fehlende Datum. Je nach Alter und Gebrauchszustand verlangen solche Sammlerstücke nach Preisen zwischen 1.750 EUR und 6.500 EUR.

Ähnlich beliebt ist das Modell 103 B Sa HD Moonphase , das Mitte der 1990er-Jahre zum Sinn-Programm gehörte. In diesen Uhren tickte entweder das Handaufzugskaliber Valjoux 7768 oder die Automatik-Variante Valjoux 7758, welche den Uhren eine Chronographen-Funktion mit zentraler Stoppsekunde und 30-Minutenzähler sowie ein Datum und eine kleine Sekunde bereitstellten. Zu finden waren diese Anzeigen bei der 12, der 3 und der 9. Auf der 6-Uhr-Position war die Mondphasenanzeige untergebracht. Sinn hat diese Uhr lediglich in einer Auflage von wenigen Hundert Stück auf den Markt gebracht, weswegen sie heute äußerst selten zu finden ist und mit ca. 2.900 EUR zu Buche schlägt.

Wenn Sie es lieber farbig mögen, ist die 103 Sa B E ein möglicher Kandidat für Sie. Sie entspricht technisch der 103 St, kommt aber mit einem blauen Sonnenschliff-Zifferblatt, blauer Lünette und einem Saphirglas daher. Zudem ist die Leuchtmasse für Indizes, Ziffern und Zeiger in einem Elfenbeinton gehalten, was der Uhr einen schönen Retro-Look verleiht. Je nach Zustand bekommen Sie diesen Chronographen zu Preisen zwischen 2.700 EUR und 3.200 EUR.

Die Sinn 103 ist in den letzten Jahren auch immer wieder in limitierten Sonder-Editionen auf den Markt gekommen. Ein aktuelles Beispiel ist die Ende 2018 vorgestellte Edelstahluhr 103 St C. Ihr Retro-Design mit dem schwarzen Zifferblatt und den zwei versilberten Hilfszifferblättern bei 3 und 9 Uhr erinnert mehr an das in den 70er-Jahren populäre Modell Sinn 102. Anders als das Original wird die 103 St C jedoch von einem Automatik-Werk angetrieben – in diesem Fall einem Kaliber SW 510 BH b von Sellita. Zu haben ist dieses Schmuckstück zu einem Preis von 1.989 EUR.

Gute 1.000 EUR mehr müssen Sie für die limitierte 103 Ti Ar Die Zeit einkalkulieren. Die Uhr mit Titan-Gehäuse ist mit dem gleichen Zifferblatt der Standard-Modelle ausgestattet, hat im Gegensatz zu diesen aber den Zeigersatz der IFR-Modelle. Sie wirkt dadurch sehr modern, was durch die roten Zeiger für Stoppsekunde, -minute und -stunde noch verstärkt wird.