Sinn 356

Der Uhrenhersteller Sinn Spezialuhren verrät schon mit der Namenswahl, dass seine Zeitmesser für bestimmte Einsatzgebiete konstruiert sind. Die Marke fokussiert sich hauptsächlich auf Bereiche wie die Fliegerei oder das professionelle Tauchen. Um die erforderte Stabilität der Flieger- und Taucheruhren zu gewährleisten, werden diese regelmäßig nach bestimmten DIN-Normen geprüft. So wird die einwandfreie Funktionalität der Modelle auch bei härteren Anforderungen – wie beispielsweise hohem Druck oder Magnetismus – gewährleistet.

In den Automatikuhren der Reihe 356 ticken das ETA Valjoux 7750 sowie das Automatikkaliber SW 500, das als Nachbau des Valjoux 7750 gilt. Sinn bezieht es vom Schweizer Werkehersteller Sellita. Es hat eine Gangreserve von 48 Stunden und ermöglicht das Zeitstoppen über eine Spanne von bis zu 12 Stunden. Der dazu benötigte Zähler befindet sich bei 6 Uhr und die Minutenzählung wird auf dem Totalisator bei der 12 angezeigt. Die Sekunden werden mithilfe des zentralen Sekundenzeigers gemessen, deswegen findet sich auch eine kleine Sekunde bei der 9.

Die Fliegeruhren der Kollektion 356 haben eine Gehäusegröße von 38,5 mm und sind damit auch für Damen geeignet, die Gefallen an sportlichen Uhren finden. Sie haben einen funktionalen Look, der durch keine unnötigen Design-Elemente gestört wird. Zusätzlich zu den Hilfszifferblättern des Chronographen befinden sich eine Datums- und eine Wochentagsanzeige bei 3 Uhr. Die Zeiger und arabischen Ziffern sind mit Leuchtfarbe bestrichen, sodass die Zeit auch in einem dunklen Cockpit oder nachts gut ablesbar ist. Die Gehäuse der Modelle bestehen aus Edelstahl, der je nach Ausführung satiniert oder perlgestrahlt wurde. Am stimmigsten wirken Lederarmbänder mit sichtbarer Naht dazu, es gibt sie aber auch mit Armbändern aus Edelstahl oder Silikon.

Bei den Fliegeruhren der Linie 356 wirkt sich das Material der Deckgläser deutlich auf den Preis aus. Es gibt die Wahl zwischen hochgewölbtem Saphirglas oder Acrylglas. Modelle mit letzterem bekommen Sie schon ab ungefähr 1.500 EUR in sehr gutem bis ungetragenem Zustand. Die Zifferblätter sind in dieser Preiskategorie schwarz und die Gehäuse perlgestrahlt.

Für ein Modell mit Saphirglas sollten Sie etwas mehr einplanen: Die 356 Sa Flieger liegen mit ihrem Standard-Zifferblatt in schwarz bei etwa 2.000 EUR. Die Produktion des hochgewölbten Saphirglases gestaltet sich deutlich aufwendiger, als das von Mineral- oder Acrylglas. Es wird aus einem größeren Stück Glas in mehreren Krümmungsradien zurechtgeschliffen und anschließend poliert. Zusätzlich ist es beidseitig entspiegelt, was die Ablesbarkeit bei Lichteinfall deutlich erleichtert. Die besondere Prozedur veredelt das Deckglas und macht es zudem robuster.

Wenn Ihnen Schwarz als Zifferblattfarbe nicht zusagt, gibt es hier aber Alternativen: Die 356 Sa Flieger II hält ihr Zifferblatt in einem hellen Kupferton und ist für ca. 2.300 EUR zu haben. Für den gleichen Preis bekommen Sie auch die 356 Sa Flieger III mit einem Zifferblatt in Silber. Bei beiden Ausführungen erhielten die Zifferblätter mithilfe von Galvanotechnik ihren Farbton. Dabei werden der zu beschichtende Gegenstand sowie die Beschichtung selbst in einer elektrolytischen Flüssigkeit unter Stromfluss gesetzt und verbunden.

Die 356 Flieger UTC mit dem Kaliber ETA Valjoux 7750 bietet einen zusätzlichen Zeiger zum Anzeigen einer zweiten Zeitzone. Gerade für Vielreisende ist das praktisch, um den Überblick behalten zu können und nicht erst die Differenz der Uhrzeiten ausrechnen zu müssen. Das Modell kostet um die 2.000 EUR und ist nicht häufig zu finden, da es nicht mehr produziert wird.

Für den gleichen Preis erhalten sie auch die 356 Sa GR, die anstatt des aktuellen Wochentages ihre Gangreserve bei der 3 anzeigt. So haben Sie immer im Blick, ob Sie die Uhr ans Handgelenk legen oder anderweitig bewegen müssen, damit Sie nicht stehen bleibt. Auch die 356 Sa GR wurde aus der Produktion genommen und ist selten.

Für Herren, die nach einer größeren Fliegeruhr suchen, bietet die Sinn-Reihe 358 eine Alternative. Die Uhren sehen nahezu genauso aus wie die der Reihe 356, haben aber im Unterschied einen Gehäusedurchmesser von 42 mm. Auch hier haben Sie wieder die Wahl zwischen verschiedenen Armbändern. Die 358 Sa Flieger liegt neuwertig bei etwa 3.000 EUR.

Ein vergleichbares und weltweit geschätztes Modell finden Sie auch bei der IWC: die Fliegeruhr Chronograph mit der Referenznummer IW377701 nutzt das gleiche Uhrwerk – ETA Valjoux 7750 – als Basis und sieht dem Sinn-Modell sehr ähnlich. Etwa 4.000 EUR sollten Sie für die Pilotenuhr mit Stoppfunktion einplanen.