Bulova Precisionist schwingt mit 262 kHz
Mit der Precisionist bekräftigt Bulova seinen Anspruch, besonders genau gehende Armbanduhren zu produzieren. Die Modellreihe ist mit neuartigen Quarzwerken ausgestattet - die Gangabweichung minimal.
Highlights der Precisionist-Kollektion
- Genau bis auf 10 Sekunden jährlich
- Stoppen von Zeiten bis auf eine 1000stel Sekunde
- Wasserdicht bis zu 300 m (30 bar)
- Große Gehäuse bis 48,3 mm
Minimale Abweichung von der Referenzzeit
Im Jahr 2010 stellte Bulova die Precisionist auf der Uhrenmesse Baselworld vor, der weltweit wichtigsten Veranstaltung dieser Art. Das Modell setzte neue Maßstäbe in Sachen Ganggenauigkeit. Während normale Quarzuhren im Monat ungefähr 10-15 Sekunden von der Referenzzeit abweichen, kommen bei der Precisionist monatlich gerade einmal 0,8 Sekunden zusammen: 10 Sekunden Gangabweichung im Jahr.
Der Sekundenzeiger der Precisionist bietet für eine Quarzuhr ein ungewohntes Bild. Er zieht stetig seine Bahn. Das herkömmliche Springen im Sekundentakt, sonst ein untrügliches Kennzeichen einer Quarzuhr, ersetzt die Precisionist durch ein kontinuierliches Gleiten. Zumindest wirkt es für das menschliche Auge so. Tatsächlich bewegt sich der Sekundenzeiger mit 16 Schritten pro Sekunde, was sich bei genauem Hinsehen und unter guten Lichtverhältnissen beobachten lässt.
Die Chronographen-Varianten der Kollektion erlauben Messungen mit einer sensationellen Genauigkeit von einer 1000stel Sekunde . Die Stoppzeiten lassen sich über einen Zeitraum von maximal 12 Stunden aufzeichnen. Um die Zeitnahme mit Tausendstel-, Hundertstel- und Zehntelsekunden sowie Minuten und Stunden korrekt darzustellen, besitzt die Uhr vier Hilfszifferblätter.
Welche Precisionist ist die richtige für mich?
Suchen sie eine Uhr, die viel exakter geht als übliche Quarzuhren, aber dazu keine Funk- oder GPS-Technik benötigt? Die Precisionist liefert außergewöhnlich hohe Ganggenauigkeit zu einem moderaten Preis.
Die Top-Modelle der Kollektion sind die Chronographen. Sie kosten ungetragen um die 900 EUR und bieten nicht nur den Vorteil einer präzisen Zeitanzeige, sondern auch einer Zeitnahme im Bereich bis zu einer 1000stel Sekunde. Hinzu kommt eine Wasserdichtigkeit von maximal 300 m (30 bar). Die robuste Precisionist empfiehlt sich daher auch als Zweituhr für Menschen, die ihr teures mechanisches Liebhaberstück nicht bei Sportarten wie Segeln, Surfen oder Mountainbiken einem erhöhten Risiko aussetzen möchten oder eine besonders genaue Stoppfunktion benötigen.
An starken Handgelenken machen sich die größeren Modelle der Reihe besonders gut. Den Durchmesser von maximal 48,3 mm, etwa beim Chronographen mit der Referenznummer 98B270, sollte man beim Kauf allerdings bedenken. Wenn Sie eine kleinere Uhr bevorzugen, sollten Sie sich nach den 3-Zeiger-Ausführungen mit 42-mm-Gehäuse umschauen, etwa mit den Referenznummern 96B158 oder 96B159.
In ihrer Anfangszeit war die Precisionist in verschiedene Produktlinien unterteilt. Sie hießen Champlain, Claremont, Longwood und Tanglewood. Diese Aufteilung existiert im heutigen Auftritt von Bulova nicht mehr. Im Vintage-Bereich oder in alten Rezensionen zur Precisionist kann man aber noch auf diese untergeordneten Produktlinien treffen. Aktuell gibt es rund 20 einzelne Modelle in der Precisionist-Reihe.
Große Gehäuse aus Edelstahl
Die Precisionist ist in den meisten Versionen eine auffallend große Uhr, ihr Gehäusedurchmesser beträgt bei einigen Modellen stolze 48,3 mm, während andere Ausführungen mit 46,5 mm Durchmesser immer noch beeindruckend dimensioniert sind. Zum Vergleich: Eine der bekanntesten mechanischen Armbanduhren der Welt, die Rolex Submariner, misst in der aktuellen Ausführung 40 mm. Die Lünette einiger Precisionist-Versionen ist mit vier Innensechskantschrauben versehen, die von außen deutlich sichtbar sind und an das Bullaugendesign von Herstellern wie Hublot oder Audemars Piguet erinnern.
Die Precisionist-Gehäuse bestehen aus Edelstahl und sind nicht nur im natürlichen Silbergrauton des Metalls erhältlich, sondern auch mit schwarzer Beschichtung sowie mit Rot- oder Gelbgold-Auflage. Außerdem gibt es Bicolor-Versionen, die Gold und Edelstahl kombinieren.
Die kleinsten aktuellen Herrenuhren der Bulova Precisionist haben einen Durchmesser von 42 mm und weichen in ihrem Look vom technischen Stil der Chronographen-Versionen ab. Sie präsentieren sich als zeitlose Drei-Zeiger-Uhren mit Datumsanzeige, angesiedelt in der Mitte zwischen sportlich und elegant.
Dreizack-Quarz bringt Genauigkeit
Die Vorstellung der Precisionist erfolgte ausgerechnet im Jahr 2010 - 50 Jahre nachdem Bulova die legendäre Accutron herausgebracht hatte. Auch die Accutron bedeutete einen Quantensprung in der Geschichte der Uhrentechnik. Bei Uhren spielt die die Frequenz des Taktgebers generell eine entscheidende Rolle. Bei Pendeluhren liegt sie bei 0,5 Hertz. Um das Jahr 1960 waren für die Unruh einer mechanischen Armbanduhr 2,5 Hertz ein üblicher Wert.
Die elektrisch erzeugten 360 Hertz der Stimmgabeluhr Accutron sorgten für eine Abweichung von nur 1 Minute pro Monat. Damit war sie die genaueste Armbanduhr, die man 1960 als Normalbürger kaufen konnte.
Rund zehn Jahre später trat die Quarzuhr mit einer Frequenz von 32 768 Hertz ihren Siegeszug an. In ihr schwingt ein Quarzkristall in Form einer Stimmgabel. Bulova verbesserte diese Technik bei der Precisionist durch einen dreizackigen Quarz als Taktgeber. Damit bringt sie es auf eine Schwingung von 262 144 Hertz und ermöglicht die hohe Ganggenauigkeit.
Das innovative Uhrwerk entstand in Zusammenarbeit mit Citizen. Bulova hat seinen Hauptsitz in den USA, ist aber seit 2008 ein Teil der Citizen-Gruppe aus Japan, des größten Uhrenherstellers weltweit. Das Hightech-Kaliber findet sich mittlerweile nicht mehr allein in der Precisionist-Kollektion. Der Hersteller setzt die 262-kHz-Technik auch in anderen Modellreihen ein, etwa in der Accutron II.
Preise im Detail
Uhrmodell | Frequenz |
Standuhr mit Sekundenpendel | 0,5 Hz |
Mechanische Armbanduhr | 2,5 - 4 Hz |
Bulova Accutron (Stimmgabeluhr) | 360 Hz |
Quarzuhr | 32 768 Hz |
Bulova Precisionist | 262 144 Hz |
Die Grand Seiko 9F
Der Wettbewerber Seiko bietet eine Uhr mit ähnlicher Genauigkeit an. Die 9F-Modelle der Luxus-Serie Grand Seiko weichen ebenfalls nur 10 Sekunden im Jahr von der korrekten Zeit ab. Seiko erreicht dies vorrangig durch Quarzkristalle aus eigener Produktion, die mit besonderer Sorgfalt hergestellt und ausgewählt werden. Die Grand-Seiko-Kollektion ist das Aushängeschild des Herstellers, für eine Quarzuhr der 9F-Reihe verlangen Händler um die 2.000 EUR.