Swatch Scuba Fifty Fathoms

Knapp 18 Monate nachdem Swatch die Uhrenwelt mit der Omega x Swatch MoonSwatch in helle Aufregung versetzt hatte, folgt im Spätsommer 2023 der nächste Coup: Diesmal hat sich Swatch mit der Konzernschwester Blancpain zusammengetan und die Blancpain x Swatch Scuba Fifty Fathoms kreiert.

Pünktlich zum 70. Jubiläum der Blancpain Fifty Fathoms – ihres Zeichens die erste moderne Taucheruhr überhaupt – schickt Swatch fünf farbenfrohe Varianten der Kult-Uhr ins Rennen, die den Weltmeeren gewidmet sind.

Wie bei der MoonSwatch besteht das Gehäuse der Blancpain x Swatch Scuba Fifty Fathoms aus Bioceramic. Das Material ist eine Swatch-Eigenentwicklung, bestehend zu zwei Dritteln aus Keramik und einem Drittel aus Kunststoff auf Basis von Rizinusöl. Form und Maße des Gehäuses entsprechen exakt denen der originalen Fifty Fathoms. Selbst die durchbohrten Bandanstöße sind vorhanden. Und wie das Original aus dem Jahr 1953 ist auch die Swatch-Variante bis zu 91 m (9 bar, 50 Faden) wasserdicht.

Bei den Zifferblättern orientiert sich Swatch stark an denen der aktuellen Blancpain Fifty Fathoms Automatic sowie der Mil-Spec-Edition der Fifty Fathoms. In beiden Fällen zieren sowohl das Blancpain- als auch das Swatch-Logo sowie die Fifty Fathoms- und Scuba-Schriftzüge die Zifferblätter.

Swatch stattet die Scuba Fifty Fathoms im Unterschied zur MoonSwatch jedoch nicht mit einem Quarzwerk, sondern dem Automatikkaliber Sistem51 aus. Das dürfte vor allem Puristen freuen, denn die Fifty Fathoms wird seit jeher ausschließlich mit mechanischen Uhrwerken angeboten. Die Werke sind auch optisch ansprechend, denn Swatch versieht die Platinen und Brücken mit einem farbigen Laserprint der jeweiligen Ozeanregion.

Der offizielle Verkaufspreis der Blancpain x Swatch Scuba Fifty Fathoms liegt bei 390 EUR. Swatch bietet die Scuba Fifty Fathoms jedoch ausschließlich in ausgewählten Swatch Boutiquen an. Das führt dazu, dass die Uhren – obgleich es sich nicht um limitierte Editionen handelt – über die offiziellen Kanäle relativ schwer zu bekommen sind. Wollen Sie also eine Scuba Fifty Fathoms für den regulären EVP erwerben, werden Sie etwas Geduld aufbringen müssen.

Auf dem Sekundärmarkt können Sie die Uhr sofort bekommen. Hier sollten Sie sich jedoch auf satte Preisaufschläge einstellen. Im September 2023 wird die Scuba Fifty Fathoms auf Chrono24 zwischen 1.000 EUR und 1.500 EUR gehandelt. Die Erfahrungen mit der MoonSwatch zeigen jedoch, dass die Preise mit großer Sicherheit in absehbarer Zukunft auf ein angemessenes Niveau sinken werden.

Swatch widmet die Uhren der Kollektion Scuba Fifty Fathoms den fünf Ozeanen der Erde. Die Farbkombinationen jedes Modells sind von Meeresschnecken inspiriert, die in den jeweiligen Ozeanen beheimatet sind.

Die Farben der Scuba Fifty Fathoms

So findet sich das beige-orange Farbenspiel der Dendronotus frondosus in der Scuba Fifty Fathoms Arctic Ocean wider. Das gelbe Gehäuse, die schwarze Lünetteneinlage sowie das mit einem schwarz-weißen Farbverlauf versehene Zifferblatt der Pacific Ocean ist hingegen von der Chromodoris kuiteri inspiriert. Für die verschiedenen Blautöne der Atlantic Ocean lieferte die Glaucus atlanticus die Vorlage. Grün, Schwarz und ein Hauch von Orange sind nicht nur die Farben der Indian Ocean, sondern auch der Nembrotha kubaryana. Das weiße Gehäuse und die hellgrauen Farbakzente auf Lünette und Zifferblatt der Antarctic Ocean hat sich Swatch zu guter Letzt von der Tritoniella belli abgeschaut. Die Schnecken selbst sind als farbige Darstellung auf den Rotor des Uhrwerks gedruckt.

Die Farbtöne der Gehäuse sind komplett neu und wurden weder bei der MoonSwatch noch bei einer anderen Swatch-Uhr aus Bioceramic eingesetzt.

Designvarianten der Scuba Fifty Fathoms

Die Uhren unterscheiden sich jedoch nicht nur durch ihre Farben. Bei den Modellen Atlantic Ocean, Pacific Ocean und Indian Ocean setzt Swatch beispielsweise auf das etwas modernere Zifferblattdesign der Blancpain Fifty Fathoms Automatic. Diese zeichnen sich durch aufgesetzte Indizes aus, die bei 3, 6, 9 und 12 Uhr aus Ziffern und bei den anderen Positionen aus Dreiecken bestehen. Zudem besitzen diese Uhren bei 4:30 Uhr ein Datumsfenster.

Bei den Modellen Arctic Ocean und Antarctic Ocean geht Swatch einen etwas anderen Weg. Hier standen zwei besonders gesuchte Varianten der Blancpain Fifty Fathoms als Designvorbilder Pate: Die Fifty Fathoms Mil-Spec sowie die Fifty Fathoms No Rad. Erstere ist eine in den 1950er- und 60er-Jahren speziell für das Militär produzierte Version der berühmten Taucheruhr. Sie zeichnet sich vor allem durch die Feuchtigkeitsanzeige über der 6-Uhr-Position aus, die nun ihren Weg in die Scuba Fifty Fathoms Antarctic Ocean gefunden hat.

Die Fifty Fathoms No Rad wurde ebenfalls in den 1960er-Jahren für Marinetaucher entwickelt. Der Name stammt von einem durchgestrichenen Radioaktivitätssymbol, das seinen Platz über der 6 hat. Blancpain wollte mit den Zeichen verdeutlichen, dass in diesen Uhren nicht radioaktive Leuchtmasse zum Einsatz kam – eine Besonderheit zur damaligen Zeit. Die Scuba Fifty Fathoms Arctic Ocean lässt das Design der No Rad jetzt wieder aufleben.

Swatch verzichtet sowohl bei der Arctic Ocean als auch der Antarctic Ocean auf eine Datumsanzeige. Die Indizes in der traditionellen Punkt-/Strich-Aufteilung verleihen den Uhren zudem ein gewisses Retro-Feeling.

Armbänder der Scuba Fifty Fathoms

Für den sicheren Halt am Handgelenk sorgen Nato-Armbänder. Sie sind farblich perfekt auf die Uhren abgestimmt und bestehen aus recycelten Ghost Nets, also alten Fischernetzen, die als Müll im Meer treiben.