TAG Heuer Carrera Calibre 1887

Die Carrera Calibre 1887 feierte ihre Premiere im Jahr 2010. Ihr Design erinnert stark an das der frühen Carrera-Modelle aus den 1960er-Jahren: Klassisch rundes Gehäuse mit schmaler Lünette, aufgeräumtes, klar strukturiertes Zifferblatt und mit Leuchtmasse versehene Stabzeiger prägen das Bild. Besonders edel wirkt der Chronograph an einem der hochwertigen Alligatorlederarmbänder, mit denen TAG Heuer den Zeitstopper anbietet. Das ebenfalls erhältliche fünfreihige Edelstahlarmband verleiht ihm eine sportliche Note.

Die Carrera Calibre 1887 Bullhead fällt etwas aus dem Rahmen. Sie ist mit 45 mm die mit Abstand größte Uhr der Reihe. Drücker und Krone sitzen bei dieser Uhr bei 11, 12 und 1 Uhr, was entfernt an den Kopf eines Stieres erinnert.

Als Antrieb dient in allen Modellen das namensgebende Kaliber 1887. Es basiert auf einem Seiko TC78 (6S37), wurde jedoch von den TAG-Heuer-Ingenieuren stark überarbeitet und angepasst. Die Hauptkomponenten wie Platinen, Brücken und Rotor fertigt die Manufaktur zudem in den firmeneigenen Werkstätten. Beim Calibre 1887 handelt es sich also trotz der Seiko-Basis um ein Manufakturkaliber. Eingebettet ist das Werk in Gehäuse aus Edelstahl, Titan oder Carbon, die bis 100 m (10 bar) gegen eindringendes Wasser geschützt sind.

Das Werk stoppt Zeiten dank seiner Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde (A/h) auf die 1/4-Sekunde genau. Zähler für Stoppminute und -stunde sowie eine kleine Sekunde und eine Datumsanzeige vervollständigen die Ausstattung des Werks.

Die ursprünglichsten Ausgaben der Carrera Calibre 1887 tragen die Referenznummern CAR2110 und CAR 2111. Sie gehören seit 2010 zum Programm von TAG Heuer und unterscheiden sich einzig durch die Farbe der Zifferblätter. Während das Modell CAR2110 ein mattschwarzes Zifferblatt besitzt, erstrahlt das Blatt der CAR 2111 in einem silbrigen Weiß. Beide Varianten haben aufgesetzte Stundenindizes, die genau wie die Zeiger rhodiniert sind.

Ein weiteres gemeinsames Merkmal der Uhren ist die Anordnung und Gestaltung der Hilfszifferblätter. Die kleine Sekunde bei der 9 ist besonders simpel gestaltet und erinnert entfernt an ein Fadenkreuz. Die Chronographen-Zähler für Stoppminuten und -stunden bei 12 bzw. 6 Uhr sind aufwändiger gestaltet. Sie weisen eine feine Struktur aus konzentrischen Kreisen auf, die jeweils durch silberne Indexringe eingefasst werden. Der Zähler bei der 6 teilt sich seinen Platz zudem mit der Datumsanzeige.

Auf dem Rehaut der Uhren findet sich seit dem Jahr 2011 eine Tachymeter-Skala. Frühere Ausgaben der Calibre 1887 lieferte TAG Heuer mit einer Sekunden-Skala auf dem Rehaut aus. Egal für welche Variante Sie sich entscheiden, halten Sie für ein ungetragenes Exemplar mit Edelstahlband ca. 3.100 EUR bereit. Bereits getragene Uhren kosten je nach Zustand zwischen 1.800 EUR und 2.500 EUR. Bevorzugen Sie die Carrera Calibre 1887 an einem Lederarmband, sollten Sie etwa 2.700 EUR für ein neuwertiges und knapp 1.800 EUR für ein gebrauchtes Exemplar einkalkulieren.

TAG Heuer stellte im Jahr 2012 drei weitere Varianten der Carrera mit dem Kaliber 1887 vor. Sie tragen die Referenznummern CAR2014, CAR2013 sowie CAR2012 und haben ein schwarzes, anthrazitfarbenes bzw. weißes Zifferblatt. Im Gegensatz zu ihren älteren Schwestermodellen werden die Stunden durch aufgesetzte arabische Ziffern markiert. Diese sind – genau wie die Zeiger der Zeitanzeige – mit einer Schicht aus Roségold versehen. Die Chronographen-Zeiger sind zur besseren Unterscheidung in grau-blau gehalten.

Alle drei Ausführungen können Sie neuwertig mit Leder- oder Edelstahlband zu Preisen um 3.200 EUR kaufen. Bereits getragene Exemplare kosten im Schnitt 600 EUR bis 700 EUR weniger.

Unter der Referenznummer CAR2114 hielt im Jahr 2013 eine Carrera Calibre 1887 Einzug in die TAG Heuer Heritage-Kollektion. Sie ist technisch mit den anderen Calibre-1887-Modellen identisch, sticht jedoch durch ihr weißes Zifferblatt mit blauen Ziffern und Zeigern hervor. Die Ziffern sind zudem von einem Heuer-Chronographen aus dem Jahr 1945 inspiriert.

Je nachdem, ob Sie sich für ein Exemplar mit Leder- oder Edelstahlband entscheiden, sollten Sie für eine solche Uhr zwischen 3.000 EUR und 3.300 EUR einplanen.

Sportliche Variante mit Tachymeter-Lünette

Die Modelle mit den Referenznummern CAR2A10 und CAR2A11 kommen betont sportlich daher. Ihr Edelstahlgehäuse misst 43 mm im Durchmesser und hat eine Tachymeter-Lünette aus schwarzer, polierter Keramik. Die Zifferblätter sind schwarz bzw. anthrazitfarben und erinnern mit ihren rhodinierten Ziffern von 5 bis 60 an die Anzeigen in einem Sportwagen. Die Datumsanzeige finden Sie bei diesen Modellen auf der 3-Uhr-Position. Die Totalisatoren für die Minuten- und Stundenzähler sind von kontrastierenden, silberfarbenen Ringen umgeben. Zusätzlich bringen die roten Spitzen der Chronographen-Zeiger Farbe ins Spiel.

Planen Sie für ein ungetragenes Exemplar dieses sportlichen Chronographen am Lederarmband ungefähr 2.600 EUR ein. Für eine Ausführung mit einem Band aus Edelstahl steigt der Preis auf ca. 3.200 EUR. Bereits getragene Exemplare sind meist ein paar Hundert Euro günstiger.

Für das Modell mit der Referenznummer CAR2A80 nutzt TAG Heuer Titan als Material für das Gehäuse. Eine schwarze PVD-Beschichtung hebt diese Uhr optisch stark vom Rest der Reihe ab. Ein schwarzes Alligatorlederarmband mit roter Kontrastnaht hält die Uhr sicher am Handgelenk.

Neuwertige Exemplare dieser Uhr finden Sie zu Preisen um 3.700 EUR. Gut 1.000 EUR sparen können Sie bei bereits getragenen Uhren.

TAG Heuer stellte im Jahr 2013 das Jubiläumsmodell Carrera Calibre 1887 Jack Heuer CAR2C11 vor. Bei dieser 45 mm großen Uhr sitzen Krone und Drücker wie bei einer Stoppuhr zwischen 11 und 1 Uhr. Fans und Uhrenliebhaber bezeichnen sie deshalb gern als Bullhead. Das Kaliber wurde dazu einfach um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn rotiert. Das führt dazu, dass auch die Hilfszifferblätter ihre Position verändert haben. Die Zähler für Stunden und Minuten finden Sie bei dieser Uhr bei der 3 und der 9, die kleine Sekunde teilt sich mit dem Datum den Platz bei der 6.

Das Zifferblatt ist zweifarbig gestaltet. Der innere Bereich weist einen silbrigen Sonnenschliff auf, während der Indexring und die Totalisatoren mattschwarz ausgeführt sind. Das Gehäuse der Uhr besteht aus Edelstahl, die Lünette ist aus Titan und hat eine schwarze Beschichtung aus Titancarbid. Für diesen sportlichen Zeitmesser sollten Sie in ungetragenem Zustand knapp 5.000 EUR und in getragenem etwa 3.100 EUR bereithalten.

In der Carrera 1887 mit der Referenznummer CAR2C12 kombiniert TAG Heuer das Gehäuse-Design der Bullhead mit dem Zifferblatt-Design der 43 mm großen Carrera 1887. Das heißt: Gehäuse aus Edelstahl und Titan, schwarz beschichtete Lünette, schwarzes Zifferblatt mit aufgesetzten, rhodinierten Ziffern. Diese Uhr bekommen Sie neuwertig für ca. 4.700 EUR. Gebrauchtexemplare kosten ungefähr 3.400 EUR.

Besonders modern kommt die Bullhead in der Variante CAR2C90 daher. TAG Heuer fertigt bei dieser Uhr Gehäuse und Zifferblatt aus schwarzem Carbon. Das Zifferblatt ist ansonsten genauso gestaltet wie das der Ref. CAR2C12. Planen Sie für ein neuwertiges Exemplar dieser Carbon-Uhr einen Preis von ca. 6.800 EUR ein. Gut erhaltene Gebrauchtuhren kosten im Schnitt 5.000 EUR.

Die Entstehung des Kaliber 1887

TAG Heuer stellte das Calibre 1887 im Jahr 2010 der Weltöffentlichkeit vor. Das Werk sorgte zunächst für einige Verwirrung, weil die Schweizer es als Manufakturkaliber anpriesen, die Ähnlichkeit mit dem Seiko 6S37 aber unübersehbar war. Die Erklärung ist jedoch ganz einfach: TAG Heuer erwarb bereits im Jahr 2006 die europäischen Produktionsrechte für das Seiko-Rohwerk TC78 , auf dem auch das 6S37 beruht. Auf dieser Basis entwickelten die Ingenieure in La Chaux-de-Fonds das Werk quasi neu. So wurden beispielsweise Brücken, Platinen und Schwungmasse komplett neugestaltet.

Gleichzeitig wurde in Chevenez im Schweizer Kanton Jura eine moderne Fertigungsanlage eingerichtet, in der ein Großteil der Bauteile hergestellt wird. Die Endmontage erfolgt weiterhin in den Werkstätten in La Chaux-de-Fonds. Insofern kann man bei dem Calibre 1887 durchaus von einem Manufakturkaliber sprechen.